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Die Übernahme von Grohmann durch Tesla ist ein einziges Durcheinander

Tesla-Werk in Fremont. Bildquelle: Tesla.

Der Elektroautohersteller Tesla (WKN:A1CX3T) verkündete im November, man würde Grohmann Engineering, ein deutsches Unternehmen mit Spezialisierung auf automatisierte Herstellung im Automobilsektor, übernehmen. Tesla war zuvor Kunde des Unternehmens gewesen. Das war die dritte Übernahme, die Tesla in seiner bisherigen Geschichte getätigt hatte. Zuvor hatte das Unternehmen im Jahr 2015 Riviera Tool und SolarCity im Jahr 2016 gekauft.

Zum damaligen Zeitpunkt sagte Tesla, dass man Grohmann Engineering in Tesla Grohmann Automation umbenennen würde und dass der Gründer und CEO Klaus Grohmann an der Spitze des Unternehmens bleiben solle. Damit würde die Führung von Grohmann, ein Weltklasse-Team und die einzigartige Expertise nun auch Tesla zur Verfügung stehen. Das Ziel war, exponentielle Verbesserung bei der Geschwindigkeit und Produktionsqualität zu erreichen, während man die Investitionsausgaben pro Fahrzeug deutlich verringern wollte.

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Die finanziellen Bedingungen wurden zum damaligen Zeitpunkt nicht offengelegt, aber das Formular 10-K, das Tesla im März einreichte, enthüllte den Kaufpreis von 51 Millionen US-Dollar für Grohmann.

Warum Grohmann wirklich ging

Vor ein paar Wochen meldeten die Medien (über Electrek), dass Tesla die Geschäftsbeziehungen von Grohmann mit anderen Unternehmen beenden wolle. Dazu gehören auch Teslas deutschen Rivalen, um sich auf die Produktionserhöhung des Model 3 zu konzentrieren. Das schuf allerdings Spannungen mit der Arbeiterschaft in Deutschland, die Angst hatten, ihren Arbeitsplatz zu verlieren. Mehrere verschiedene Kunden zu haben stellte nämlich sicher, dass immer genug Arbeit da war. Die Arbeiter möchten sich jetzt zusammen mit der IG Metall organisieren. Unruhe unter den Arbeitern herrscht gerade auch im Tesla-Werk in Fremont.

CEO Elon Musk versuchte die Arbeiter in Deutschland mit moderaten Lohnerhöhungen und aktienbasierten Vergütungen ruhigzustellen. Er argumentierte, dass Tesla eines Tages ein 500-Milliarden-US-Dollar-Unternehmen werden könnte. In diesem Fall wären die Anteile eines Tages extrem wertvoll. Obwohl es andere Möglichkeiten gibt, um die Belange der Arbeiter zu vertreten als eine Gewerkschaft zu gründen, war die Antwort von Tesla in Fremont weniger diplomatisch. Im besten Fall war die Reaktion abweisend, im schlimmsten Fall könnte man sie als feindselig bezeichnen.

Zuvor war schon gemeldet worden, dass im Gegensatz zur ursprünglichen Verkündung von Tesla, CEO Klaus Grohmann sich dazu entschlossen hatte, sich zurückzuziehen. Wir wissen vielleicht schon warum. Reuters meldet, dass Grohmann im letzten Monat aus seinem Unternehmen geworfen wurde, nachdem er mit Musk aneinander geraten war. Grund dafür war das Aussortieren der aktuellen Kunden. Grohmann sagte gegenüber Reuters: „Ich bin nicht gegangen, weil ich das Interesse daran verloren hatte, zu arbeiten.“ Er konnte aufgrund einer Vertraulichkeitsvereinbarung allerdings nicht mehr dazu sagen. Das passt nicht zu der Geschichte, die uns Tesla darüber lieferte.

Die Übernahme war vor weniger als sechs Monaten verkündet worden. Seit dem Abschluss sind zwar erst weniger als vier Monate vergangen, die Übernahme von Grohmann ist aber schon jetzt kein gerade geglücktes Unterfangen.

Ein potentieller Risikofaktor?

Unternehmen zu integrieren ist bei jeder Fusion und Übernahme eine schwierige Sache. Der Prozess wird natürlich schwieriger, wenn man ein Unternehmen übernimmt, das sehr weit entfernt liegt, da noch kulturelle Differenzen hinzukommen. Musks Reputation, ein schwieriger Boss zu sein, eilt ihm zudem voraus. Bloomberg meldete vor Kurzem, dass bereits weitere Führungskräfte Tesla verlassen hatten. Bezüglich der Moral unter den Angestellten muss man sagen, dass das Gefühl der Unsicherheit, ob man seinen Job behalten wird, nicht gut sein kann.

Der wichtigste Frage dieser Situation lautet, ob es auch einen Risikofaktor für die Produktionserhöhung des Model 3 darstellt. Das Auto für den Mainstream ist für Tesla die bei weitem wichtigste Priorität. Aktuell steht die Aktie auch noch auf einem Allzeithoch, da die Investoren optimistisch gestimmt sind. Die Quellen von Reuters sagen, dass das Unternehmen zeitlich immer noch im Plan ist. Tesla hat zuvor bereits angegeben, dass man keine Schwierigkeiten erwarte.

Die Grohmann-Situation entfaltet sich immer weiter und Tesla hofft, dass man mit der Produktion des Model 3 im Juli beginnen kann. Jetzt wird es ernst – und Tesla sollte nun mit den Arbeitern Frieden schließen.

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The Motley Fool besitzt und empfiehlt Tesla.

Dieser Artikel wurde von Evan Niu, CFA auf Englisch verfasst und am 27.04.2017 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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