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Jeff Bezos ermutigt Amazon-Investoren, „diesen Raum im Auge zu behalten“ – Doch wovon spricht er eigentlich?

Quelle: Amazon

Amazon (WKN:906866) CEO Jeff Bezos sprach in seinem jährlichen Aktionärsbrief, der Anfang dieses Monats veröffentlich wurde, über die Zukunft des Unternehmens. Die wichtigsten Ausschnitte daraus kannst du hier noch einmal nachlesen, aber fokussieren wir uns jetzt doch zunächst auf den Abschnitt, der fast vollständig maschinellem Lernen, einer Unterkategorie der künstlichen Intelligenz (AI), gewidmet war.

Man spricht von maschinellem Lernen, wenn ein Computer oder Programm selbst lernt, wie man Informationen verwendet, ohne es vorher beigebracht zu bekommen. Es ist ein Konzept, das man bereits seit den 1950er Jahren kennt und Bezos hat Amazon-Investoren in seinem Aktionärsbrief direkt aufgefordert „diesen Geschäftsbereich im Auge zu behalten, da darin noch vieles passieren wird.“

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Was genau macht Amazon im Bereich „Maschinelles Lernen“ und warum sollten Investoren dieses Segment im Auge behalten? Blicken wir doch etwas genauer darauf, was Amazon Aktionären mitteilte.

Amazons nimmt „Maschinelles Lernen“ ins Visier

Bei Amazon beschäftigen wir uns bereits seit einigen Jahren mit den praktischen Anwendungen von maschinellem Lernen. Ein Teil unserer Arbeit ist gut sichtbar; wie beispielsweise unsere Prime Air-Lieferdrohnen, die Amazon Go Convenience-Stores, in denen Warteschlangen an der Kasse durch „maschinelles Sehen“ eliminiert werden und Alexa, unser Cloud-basiertet AI-Assistent.

Bezos zählt hier die fortschrittlichsten Errungenschaften auf, die das Unternehmen in jüngster Zeit hervorgebracht hat. Eine Drohne dazu zu bringen, von selbst eine Adresse anzufliegen und etwas auszuliefern, ist technologisch ziemlich anspruchsvoll. Maschinelles Lernen hilft dabei entscheidend.

Das gleiche gilt für den futuristischen Convenience-Store des Unternehmens, den Amazon Go. Dort müssen Kunden beim Eintreten eine App scannen und dann bestimmen Kameras, Sensoren und maschinelles Lernen, welche Produkte Verbraucher in ihre Taschen legen. Anschließend können Verbraucher automatisch auschecken und für ihre Produkte zahlen, ohne in der Warteschlange einer Kasse anstehen zu müssen.

Sowohl Prime Air als auch Amazon Go befinden sich allerdings noch in Testphasen, weshalb die meisten von uns wohl nicht in den Genuss kommen, diese Beispiele des maschinellen Lernens in der Praxis auszuprobieren. Aber Bezos führte ein weiteres Beispiel aus dem Bereich „Maschinelles Lernen“ an – Amazons Alexa-Assistent. Dieser ist inzwischen weit verbreiteter und entwickelt sich zügig zum Standard für sprachgesteuerte, auf AI-basierende Assistenten.

Amazon gewährte erst vergangenes Jahr Drittparteien den Zugang zu Alexa, und seitdem verlief die Integration des virtuellen Assistenten in eine große Vielzahl an Geräten äußerst beeindruckend. Heute kann man mit Hilfe von Alexas Sprachbefehlen Dinge wie einen LG-Kühlschrank, einige Komponenten eines Ford-Bordcomputers sowie einige Fernsehreceiver steuern. Whirlpool will Ende des Jahres sogar eine Alexa-sprachgesteuerte Waschmaschine herausbringen.

So beeindruckend dies auch klingt – Bezos sagte, dass maschinelles Lernen noch zu viel größeren Dingen, die nicht so einfach sichtbar sind, im Stande ist.

Mehr als das Auge fassen kann

Vieles, das wir mit maschinellem Lernen machen, spielt sich im Hintergrund ab. Maschinelles Lernen treibt die Algorithmen unserer Nachfrageprognosen, Produktsuchrankings, Produkt- und Deal-Empfehlungen, Vermarktungsanzeigen, Betrugserkennung, Übersetzungen und vieler weiterer Anwendungen an. Der Großteil des maschinellen Lernens spielt sich also im Hintergrund ab und verbessert unsere Kernoperationen unauffällig, aber effektiv.

Bezos spricht hier von Amazons weitreichender Verwendung von maschinellem Lernen zur Verbesserung vieler Prozesse – angefangen von den Suchergebnissen auf seiner Webseite, bis hin zur Betrugsaufdeckung. Doch Amazon ist nicht das einzige Unternehmen, das auf maschinelles Lernen zurückgreift, um seine Kerngeschäftsoperationen zu optimieren.

IBMs (WKN:851399) Watson wird im Bereich „Maschinelles Lernen“ für Unternehmen zur Sortierung von Daten eingesetzt. IBM ist von maschinellem Lernen so begeistert, dass es die Technologie als „industrielle Revolution des 21. Jahrhunderts“ bezeichnet und sagt, dass der kognitive Computing-Markt im kommenden Jahrzehnt auf ein Volumen von ca. 2 Billionen US-Dollar anwachsen wird.
Der Grafikprozessorhersteller NVIDIA (WKN:918422) nutzt maschinelles Lernen in seinen Bordcomputern in semi-autonomen Fahrzeugen, um eine bessere Verarbeitung von visuellen Informationen zu ermöglichen. Die GPU-Prozessoren des Unternehmens werden zudem auch in den Maschinenlernsystemen von Facebook, Alphabets Google und einigen anderen eingesetzt.
Goldman Sachs Analyst Toshiya Hari schrieb vor einigen Monaten, dass sich das Gesamtvolumen von NVIDIAs Gesamtzielmarkt für AI, einschließlich maschinellen Lernens, auf 5 bis 10 Mrd. US-Dollar belaufen kann.

NVIDIA, IBM und Amazon glauben also fest, dass sich künstliche Intelligenz in den kommenden Jahren zu einem gewaltigen Markt entwickeln wird. Und Amazon beabsichtigt, es zu einem Kernbestandteil seiner Cloud-basierten Amazon Web Services (AWS) zu machen.

Bezos äußerte sich dazu in dem Brief wie folgt: „Begeistert senken wird die Kosten und Eintrittsbarrieren zu maschinellem Lernen und AI, damit Organisationen jeder Größe von diesen fortgeschrittenen Technologien profitieren können.“

Bisher haben Unternehmen auf die AWS-Maschinenlernsysteme in Bereichen wie der frühzeitigen Erkennung von Krankheiten und sogar der Ernteertragssteigerung zurückgegriffen. Amazon bietet noch andere Maschinenlerndienste, wie Amazon Lex (worauf auch Alexa stützt), Amazon Polly und Amazon Rekognition – für ein besseres Sprachverständnis, zur Sprachgenerierung und zum Analysieren von Bildern.

Markets and Markets zufolge soll „Maschinelles Lernen“ als Dienstleistungsmarkt in den kommenden Jahren richtig durchstarten und von einem Marktvolumen von 613,4 Mio. USD (2016) bis 2021 auf 3,7 Mrd. US-Dollar anwachsen.

Bezos Schreiben zeigt, dass Amazon maschinelles Lernen nicht nur für die Optimierung seiner eigenen Kernoperationen verwenden, sondern auch neue Dienstleistungen für andere Unternehmen kreieren möchte. Haben Amazon-Investoren noch nach Anzeichen dafür gesucht, welchen Kurs das Unternehmen einschlagen wird, hat Bezos nun vieles klargestellt. Tech-Investoren, die auf der Suche nach einer großen neuen Anlagemöglichkeit sind, sollten sich Bezos’ Worte zu Herzen nehmen und maschinelles Lernen eng im Auge behalten.

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The Motley Fool hält und empfiehlt Alphabet (A-Aktien), Alphabet (C-Aktien), Amazon, Facebook, Ford und Nvidia.

Dieser Artikel wurde von Chris Neiger auf Englisch verfasst und am 25.4.2017 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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