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Amazon lockt Neukunden mit Bargeld

Bildquelle: Pixabay, stevepb

Die amerikanischen Kunden bevorzugen Kredit- und Debitkarten im Vergleich zu allen anderen Zahlungsmethoden. In der Consumer Payment Study aus dem Jahr 2016 von System Service gaben 75 % der Befragten eine der beiden Methoden als bevorzugte Zahlungsform an. Auf dem dritten Platz mit großem Abstand lag das Bargeld mit nur 1 % der Befragten.

Es ist nicht überraschend, dass Kredit – und Debitkarten bei den amerikanischen Kunden so beliebt sind. Das Überraschende ist, wie viele Leute immer noch Bargeld als bevorzugte Zahlungsmethode anführen. Das Bargeld ist nämlich seit Jahren immer noch eine der bevorzugten Zahlungsmethoden, die weiterhin zweistellige Unterstützung bei den Amerikanern erhält. Die Studie drückte das folgendermaßen aus: “Die Widerstandsfähigkeit des Bargeldes ist auch sehr interessant.”

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Amazon (WKN:906866) hofft, mit seinem neuesten Programm Amazon Cash die barzahlungswilligen Kunden einzufangen. Mit diesem Programm können die Kunden einen Strichcode auf Ihrem Computer ausdrucken oder diesen auf Ihrem Smartphone speichern. Diesen Barcode bringt man dann zu einem entsprechenden Geschäft und kann dort das Geld in den Amazon-Account einzahlen. Der Strichcode kann auch wieder verwendet werden, sobald einmal Geld eingezahlt wurde. Das Geld kann allerdings nicht für andere Belange abgehoben werden. Teilnehmende Einzelhändler sind CVS, Sheetz, Speedway, Kum & Go und VG’s Grocery und Family Fare von SpartanNash Co.

Warum braucht ein Online-Einzelhändler die Barzahlungsoption?

Bei der Aktionärsversammlung im Jahr 2016 sagte der CEO von Amazon, Jeff Bezos, das Ziel bei Amazon Prime bestehe darin, dass diejenigen, die keine Mitglieder sind, unverantwortlich handeln. So möchte Amazon den potenziellen Kunden beweisen, dass es keine Entschuldigungen dafür gibt, Prime nicht zu besitzen.

Bisher konnten man auf Amazon einkaufen, ohne ein Bankkonto oder eine Kreditkarte anzugeben. Alle Kunden konnten auch über Geschenkkarten bezahlen, die man online oder im Einzelhandel erwerben kann.

Die Zahlungsmöglichkeit mit der Barzahlung ist nicht wirklich einzigartig, sondern eher eine Kopie von der My Cash Card von Paypal Holdings (WKN:A14R7U). Bei diesem Programm besuchen die Kunden ein Einzelhandelsgeschäft, das bei diesem Programm mitmacht, kaufen eine Karte, die sie mit Bargeld bezahlen und geben diese Kartennummer dann in den PayPal-Account ein. Kommt dir das irgendwie bekannt vor?

Aber Imitation ist doch die ehrlichste Form der Schmeichelei und im Business kann es sich sehr auszahlen, die Funktionen der Konkurrenten für sich zu nutzen. Deren Dienstleistungen auf der eigenen Plattform anzubieten, kann auch nicht schaden. Immerhin gibt es ja keine Extras für Originalität im Kapitalismus.

Worauf die das Programm ab?

Ein großer Teil der amerikanischen Kunden zieht es immer noch vor in bar zu bezahlen. Der Großteil der Bevölkerung wird durch Haushalte mit geringem Einkommen repräsentiert. Laut des Berichtes von Toto Systems Services Bevorzugen es 23 % der amerikanischen Haushalte, die weniger als 25.000 US-Dollar pro Jahr verdienen, bar zu bezahlen. Dieser Prozentzahl fällt auf nur mehr 6 % bei den amerikanischen Haushalten mit über 75.000 US-Dollar Jahreseinkommen und auf ein Prozent für Haushalte, die mehr als 100.000 US-Dollar pro Jahr verdienen.

Das Zahlungsprogramm von Amazon ist dafür geschaffen, um diese Familien zu erreichen, damit sie auch an den Vorteilen von Amazon teilhaben können. Natürlich werden nicht alle potenziellen neuen Kunden aus Niedriglohnschichten kommen. Das Programm sollte aber auch etwas für das eine Prozent der gut betuchten Haushalte sein, die immer noch lieber bar bezahlen.

Es gibt auch andere Möglichkeiten, die die Aktionäre von Amazon vielleicht in Betracht ziehen möchten. In einem großen Teil der Welt wird Bargeld immer noch deutlich häufiger benutzt. Laut und Mastercard werden 85 % aller Transaktionen auf der Welt in der lokalen Währung abgewickelt. Es ist nicht schwer vorzustellen, dass Amazon darauf abzielt, sein internationales Geschäft zu erhöhen, indem man mit verschiedenen Zahlungsmöglichkeiten experimentiert.

Das sollte aber nicht nahelegen, dass ein Erfolg hier garantiert wäre. Für viele der Kunden ist Amazon so interessant, weil sie nicht in den Laden oder sonst irgendwohin gehen müssen. Wenn die Kunden dazu gezwungen wären, dann wäre der ganze Vorteil schon wieder verloren.

Es gibt auch Kunden, die Amazon nicht ihre Kontoinformationen hinterlegen möchten. Diese werden wahrscheinlich auch nicht erpicht darauf sein, eine Bareinzahlung bei Amazon vorzunehmen, zumal da sie das Geld ja nicht wieder abheben können. Der Online-Handel ist natürlich deutlich interessanter für Kunden, die automatisch ihre Debit- und Kreditkarten eingeben.

Die Investition in dieses Programm ist für Amazon aber minimal. Das Strichcodesystem funktioniert jetzt schon genauso wie das System mit denen Geschenkekarten. Aus mehreren Gründen bevorzugt ein relativ hoher Anteil der amerikanischen Bevölkerung aber immer noch Bargeld im Vergleich zu allen anderen Zahlungsmethoden. Wenn Amazon nur einen kleinen Teil dieser Demographie als künftige Prime-Mitglieder für sich gewinnen kann, dann war es die Sache schon wert. Sollten sich diese Bemühungen als erfolgreich herausstellen bei der Gewinnung von internationalen Kunden, dann könnte Amazon damit tatsächlich einen zukünftigen Wachstumstreiber gefunden haben.

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The Motley Fool besitzt und empfiehlt s Amazon, Mastercard und PayPal Holdings. The Motley Fool empfiehlt CVS Health.

Dieser Artikel wurde von Matthew Cochrane auf Englisch verfasst und wurde am 22.04.2017 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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