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So stellte sich Jeff Bezos vor 10 Jahren Amazons Zukunft vor

Von den bescheidenen Anfängen als Buchhändler bis hin zu seinem Aufstieg zum revolutionierenden E-Commerce-Unternehmen hat sich Amazon (WKN:906866) stets neu erfunden und sein Portfolio um neue Dienstleistungen und Features erweitert – und dies mit solcher Leidenschaft, dass scheinbar keine Branche von den bahnbrechenden Neuerungen des Unternehmens verschont blieb. So hat Amazon im vergangenen Jahrzehnt ein unglaubliches Wachstum hingelegt und frühe Investoren sind sicherlich glücklich darüber, dass sie das Potenzial des Unternehmens schon damals erkannt haben.

Jedoch ist wohl selbst Gründer und CEO Jeff Bezos erstaunt darüber, wie sich das Unternehmen in den vergangenen zehn Jahren entwickelt hat. Wie ich zu dieser Vermutung komme? Blicken wir doch auf seinen Aktionärsbrief von 2006.

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Die Auslieferung per Drohne – ein Fortschritt, den Amazon vor zehn Jahren vermutlich niemals für möglich gehalten hätte: Bildquelle: Amazon.

Die Auslieferung per Drohne – ein Fortschritt, den Amazon vor zehn Jahren vermutlich niemals für möglich gehalten hätte: Bildquelle: Amazon.

Bezos’ Aktionärsbrief von 2006

Einige CEOs nutzen Aktionärsbriefe, um einfach nur über neuste Geschäftsentwicklungen und andere Förmlichkeiten zu informieren. Andere CEOs wie Warren Buffett gewähren darin tiefe Einblicke in das Geschäft des Unternehmens und in die Gedankenzüge des Managements. Bezos’ Aktionärsbriefe sind außergewöhnlich aufschlussreich und für derzeitige oder potenzielle Aktionäre von Amazon großartiger Lesestoff.

Sie bieten zudem die Möglichkeit, einen Schritt zurück in die Vergangenheit zu machen, um zu sehen, welche Zukunftsvorstellungen Bezos und sein Team damals zu ihrem Unternehmen hatten. Nachfolgend sind einige interessante Zitate aus dem Aktionärsbrief von 2006.

Bei Amazons derzeitiger Größe erfordert das Pflanzen von Samen, die zu bedeutenden Geschäftsfeldern heranwachsen können, etwas Disziplin, Geduld und eine fördernde Unternehmenskultur.

Amazon hat sich niemals davor gescheut, offen zuzugeben, dass es intensiv in seine erfolgsversprechenden Geschäftsfelder investieren wird. Und nun sehen wir, wie einige dieser ehemaligen Investitionen aufgeblüht sind – wie beispielsweise Prime Music, Video und der Home-Assistent Alexa, die alle samt zu wichtigen Eckpfeilern heranwachsen. Andere interessante Projekte wie Amazons Paketlieferung per Drohne befinden sich immer noch in den Kinderschuhen, aber Investoren sollten froh darüber sein, dass das Unternehmen seine disziplinierte Investitionsstrategie fortgesetzt hat.

Bildquelle: AMAZON.

Bildquelle: AMAZON.

Ich werde oft gefragt, wann wir endlich physische Läden eröffnen? Das ist eine Expansionsmöglichkeit, der wir uns bisher widersetzt haben. Es gilt, viele Aspekte zu bedenken. Das Potenzial eines großen Netzwerks aus physischen Läden ist aufregend. Jedoch wissen wir nicht, wie wir dies mit wenig Kapital und hohen Renditen bewerkstelligen sollen. Der physische Einzelhandel ist ein vorsichtiges und uraltes Geschäft, das bereits gesättigt ist und wir haben keine Ideen, wie wir ein Kundenerlebnis in einem physischen Laden kreieren, das sich von bestehenden Alternativen deutlich abheben kann.

Amazon glaubte nicht, dass es physische Läden mit einer vernünftigen Rendite und Skalierbarkeit betreiben könnte – bis eine Technologie, die die meisten Menschen in ihrer Hosentasche tragen – das Smartphone – dies dann doch möglich machte. 2016 eröffnete der erste Amazon Go Laden in Seattle, in dem es kein Kassenpersonal gibt. Der Laden stützt auf „Computer Vision, Sensor Fusion und Deep Learning“, sodass der Kunde einfach in den Laden gehen, sich nehmen, was er braucht und einfach wieder gehen kann, da der entsprechende Betrag automatisch von seinem Prime-Konto abgebucht wird.

Der Laden befindet sich immer noch in einer Testphase und ist bisher nur für Amazon-Angestellte zugänglich. Dieses Jahres sollen noch weitere Test-Läden folgen. Während dieser Vorstoß in den Bereich der physischen Läden unerwartet war, zeigt das nächste Zitat, dass Bezos und sein Team bereits Pläne zu einem Geschäftsbereich hatten, der sich im kommenden Jahrzehnt zu einem massiven Wachstumsmotor entwickeln kann. Das folgende Zitat könnte sogar das spektakulärste des Aktionärsbriefs von 2006 sein.

Mit AWS [Amazon Web Services] bauen wir ein neues Geschäftsfeld, das auf einen neuen Kundenkreis abzielt … Software-Entwickler. Derzeit bieten wir zehn verschiedene Web-Dienste an und haben eine Community von über 24.000 angemeldeten Entwicklern erschaffen. Wir adressieren breite Bedürfnisse eines jeden Software-Entwicklers, wie beispielsweise Speicher und Rechenleistung – Bereiche, in denen Entwickler auf Hilfe angewiesen sind und wir über die vergangenen zwölf Jahre im Rahmen der Ausweitung von Amazon.com tiefgreifende Expertise aufgebaut haben. Wir sind auf diesem Gebiet bestens aufgestellt. Es ist ein hoch differenzierter Markt und kann sich mit der Zeit zu einem bedeutenden und finanziell attraktiven Geschäftszweig entwickeln.

AWS befand sich damals noch in einer sehr frühen Anfangsphase. Bis zum Jahr 2016 ist es zu einem 12-Milliarden-Dollar-Geschäft herangewachsen. Der AWS-Umsatz stieg im vergangenen Jahr gegenüber 2015 um 55 %. Die Sparte ist bestens aufgestellt, um auch in den kommenden Jahren eine außergewöhnliche Wachstumskurve hinzulegen. Heute hat sie Millionen aktive Nutzer, eine wachsende globale Präsenz und hochkarätige Kunden, die von US-Geheimdiensten bis hin zu McDonald’s reichen.

Amazon im nächsten Jahrzehnt

Im Aktionärsbrief von 2006 sprach Bezos auch davon, einen Umsatz von 10 Mrd. US-Dollar zu erreichen. Er sagte, dass es dazu einen wichtigen Wachstumsmotor benötigt. 2016 erzielte Amazon einen Umsatz von 136 Mrd. US-Dollar. Das Unternehmen hat also offensichtlich gleich mehrere Wachstumsmotoren gefunden. Amazons Marktkapitalisierung beläuft sich heute auf erstaunliche 425 Mrd. US-Dollar und einige Analysten glauben, dass es erste Unternehmen mit einer Marktkapitalisierung von über 1 Billion US-Dollar werden könnte.

Viele aufregende Geschäftsfelder, an denen Amazon heute arbeitet, waren 2006 gar nicht auf dem Radarschirm. In den vergangenen zehn Jahren hat sich Amazons Innovationsfähigkeit sogar noch beschleunigt. Das Unternehmen hat in den vergangenen Jahren sicherlich weitere Samen gepflanzt, die irgendwann hohe Renditen abwerfen werden. Im Jahr 2027 werden wir vermutlich auf die heutigen Schlagzeilen blicken und verblüfft feststellen, wie viel sich verändert hat. Eine Sache ist aber sicher: Amazons Investitionsphilosophie hat sich nicht verändert und einige Samen, die das Unternehmen jetzt nährt, könnten in den kommenden Jahren viele Branchen auf den Kopf stellen.

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The Motley Fool hält und empfiehlt Amazon. 

Dieser Artikel wurde von Seth McNew auf Englisch verfasst und am 10.4.2017 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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