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Goldpreis fast +10 % – sinnvolle Versicherung oder bereits zu teuer?

Foto: Pixabay

Nachdem der Trump-Sieg den Goldpreis erst einbrechen ließ, ist das Edelmetall seit Anfang des Jahres wieder durch die Decke geschossen. Wer jetzt einsteigt, sollte sich fragen, ob die Rally von fast 10 % seit Jahresbeginn nun weitergehen kann.

Investoren haben die Möglichkeit sich eine starke Versicherung ins Portfolio zu holen, aber ihre Sicherheitsmarge ist nicht mehr das, was sie mal war. Diese zwei Faktoren müssen jetzt gegeneinander abgewogen werden.

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Versicherung gegen Trump-Überraschungen und Inflation

Die erste Reaktion des Goldpreises nach dem Wahlsieg Trumps war eindeutig. Der Preis ist in den Keller gefallen und fast alle Analysten deuteten darauf hin, dass Trumps geplante expansive Fiskalpolitik zu höheren Zinsen und somit einer geringeren Attraktivität der alternativen Anlageklasse Gold führen würde. Außerdem reagierten die Aktienmärkte euphorisch und mit dem neuen Appetit auf Risiko wurde Gold links liegen gelassen.

Seit Anfang des Jahres geht es aber steil bergauf mit dem Goldpreis. Investoren scheinen übereilt ihre nun wieder als wertvoll betrachtete Versicherung über Bord geworfen zu haben.

Denn was jetzt dominiert sind neue Meldungen über steigende Inflation, sowohl in den USA als auch in Europa, die Investoren aufhorchen lassen. Im März wurde verkündet, dass in den USA die höchste Inflation seit fünf Jahren herrscht und selbst in der Eurozone betrug die Inflation kürzlich   2 %. Anscheinend fragen sich jetzt viele, ob die Notenbanken als Reaktion auf die steigende Inflation ihre Zinsen schnell genug anheben wird oder ob nicht doch Gold eine gute Versicherung gegen außer Kontrolle geratende Preissteigerungen ist.

Hinzu kommt die Tatsache, dass sich Trump in den letzten Monaten als Präsident erwiesen hat, der keine Konflikte scheut. Er beschäftigt sich mittlerweile nicht nur mit den lange schon im Fokus stehenden Handelsbeziehungen, sondern betont auch immer mehr mit militärischen Eingriffen wichtige Ziele erreichen zu wollen.

Der Ton zwischen den USA und Nordkorea wurde in letzter Zeit immer schärfer, und die Ambitionen mehr Ordnung im Nahen Osten zu schaffen hat schon zu einem ersten militärischen Angriff in Syrien geführt. Am Goldmarkt war das Ergebnis davon, dass sich immer mehr verängstigte Investoren mit dem Edelmetall eingedeckt haben.

In unsicheren Zeiten kann Gold ein sicherer Hafen sein, aber die Sicherheitsmarge schmilzt.

Die Sicherheitsmarge fällt immer geringer aus

An sich hat Gold nur den Wert, der ihm von anderen zugeschrieben wird. Der industrielle Nutzen des Edelmetalls ist viel zu gering, um die Preise bei den sich im Umlauf befindenden Mengen wirklich stützen zu können.

Eine Kennzahl kann aber zumindest einen Hinweis darauf geben, ab wann das Angebot von Gold sinken wird und somit eine Stütze für den Goldpreis wäre. Die sogenannten All-in Sustaining Costs (AISC) messen, wie viel es ein Goldminenunternehmen kostet eine Unze Gold zu fördern.

Die AISC lagen bei den meisten Unternehmen noch vor wenigen Jahren bei grob 1.000 US-Dollar. Allerdings hat die Branche sich seitdem eine umfassende Schlankheitskur verpasst und die Kosten oftmals deutlich senken können. Das heißt, dass während die Goldpreise steigen, ihr preislicher Angebotsboden immer niedrigerer ausfällt. Die Sicherheitsmarge wird also kleiner.

So konnte beispielsweise Barrick Gold seine AISC in letzter Zeit kräftig senken und geht dieses Jahr nur noch von einer Spanne von 720 bis 770 US-Dollar aus. Bei einem derzeitigen Goldpreis von deutlich über 1.200 US-Dollar muss der Preis also tief fallen, bis Barrick Gold nicht mehr profitabel wäre und den Anreiz hätte seine Produktion zu kürzen.

Bevor Investoren jetzt Panik bekommen – es gibt auch noch Hersteller, die zu knapp vierstelligen AISC produzieren. Allerdings scheint der gesamte Trend nach unten zu zeigen und bildet somit einen tieferen Boden für Goldpreise.

Eine schwere Entscheidung

Es ist derzeit also alles andere als eine leichte Entscheidung, ob man sich Gold als Versicherung in sein Portfolio holt oder nicht.

Letztendlich hängt es von persönlichen Präferenzen ab. Je größer die eigene Sorge um Inflation und militärische Konflikte, desto eher sollte man Gold als sinnvolle Versicherung betrachten. Immerhin ist der Goldpreis immer noch weit von seinen Allzeithochs von 2011 entfernt.

Wer allerdings zufrieden mit seinem Portfolio ist und nachts trotz Trump noch immer gut schläft, kann vermutlich auf Gold verzichten, mit dem Wissen, dass der Goldpreis auch trotz der jüngsten Rally nicht immer nur eine Richtung kennt.

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Marlon Bonazzi besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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