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Amazon drängt ins Geschäft mit Videospielen

Amazon ist überall. Quelle: Pixabay-Nutzer geralt

Amazon.com (WKN:906866) setzt voll auf Videospiele – so zumindest steht es auf der eigenen Seite mit Stellenausschreibungen.

Amazon hat nämlich jüngst jede Menge neue Leute eingestellt, darunter auch erfahrenes Personal von Sony und Electronic Arts. Diese sollen für Amazon Game Studios Spiele entwickeln. Amazon Game Studios bietet derzeit 100 offene Stellen an.

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Für den Online-Giganten bedeutet das nicht nur, dass man vom 100 Milliarden Dollar großen Game-Kuchen einen ordentlichen Teil abbekommen will, man will auch jene Spieleentwickler für sich gewinnen, die Speicherplatz in der Cloud benötigen, damit Spieler auf der ganzen Welt miteinander verbunden werden. So gesehen dürfte der Zukauf von Twitch aus dem Jahr 2014 ein großer Gewinn gewesen sein.

Videospiele generieren riesige Interaktion

Laut Amazon Jobs will Amazon Game Studios „die größte Entertainment-Plattform der Welt“ werden.

Das ist gar nicht mal so abwegig, wenn man betrachtet, wie viel Zeit mit Videospielen verbracht wird. In den USA verbrachte man 2016 mehr Zeit vor Mobile-Spielen als vor Netflix (WKN:552484) oder Hulu. Letztes Jahr verbrachten Spieler insgesamt 43 Milliarden Stunden vor Online-Spielen von Activision Blizzard (WKN:A0Q4K4), was allein fast den 45 Milliarden Stunden der Streaming-Dauer von Netflix gleich kommt.

Amazon Game Studios

Um diese Entwicklung für sich zu nutzen, hat Amazon eine eigene Game-Engine geschaffen namens Amazon Lumberyard. Lumberyard ermöglicht Game-Designern, Spiele mit eingebauter Integration von Live-Streams für die Plattform Twitch zu entwickeln, das Hosting geschieht dann über Amazon Web Services (AWS). Amazon Game Studios hat bereits Spiele mit Lumberyard entwickelt, um zu zeigen, welche starken Tools man Entwicklern zur Verfügung stellen kann, vor allem solchen, die immer mehr Spiele für Gamer im E-Sports-Segment designen.

Lumberyard in Verbindung mit AWS ist deshalb attraktiv, weil man auf diese Weise gleich eine große Zuschauerschaft erreicht und damit Zeit und Geld spart, die man wiederum in die Entwicklung des Content investieren kann.

Amazons Vordringen in den Spiele-Markt ist völlig nachvollziehbar, geht es doch mit dem stärkeren Fokus auf Endkunden einher. Amazon setzt stark auf Content und bietet seinen Prime-Mitgliedern die Möglichkeit, Serien und Filme zu streamen. Alles andere als abwegig also, dass Amazon genauso auf Spiele setzt, nimmt das Unternehmen doch die Spiele-Branche als die größte Macht im Entertainment wahr.

Amazon hat bereits angefangen, Features von Twitch für Prime-Kunden freizuschalten. Im September 2016 hat Amazon Twitch Prime gestartet, ein Premium-Dienst für Twitch-Nutzer, der für Prime-Kunden kostenfrei ist. Die nämlich können so ohne Werbung Content auf Twitch sehen, Spiele umsonst runterladen, darunter auch einen sehr beliebten Mobile-Vertreter: Hearthstone von Activision Blizzard.

Twitch und E-Sports

Es wird immer klarer, dass der Kauf von Twitch für 970 Millionen Dollar im Jahr 2014 mehr war als nur eine Game-Streaming-Site, die man mit Werbung bespielen kann. Twitch ist für AWS ein Wettbewerbsvorteil, wächst doch die Nachfrage nach Cloud-Speicher, vor allem wegen der zunehmenden Beliebtheit von E-Sports.

Man geht davon aus, dass E-Sports im Jahr 2017 385 Millionen Menschen erreicht. Diese Zahl wird nur noch steigen, rauf auf etwa 500 Millionen im Jahr 2020. Darunter fallen aktive Spieler wie auch Zuschauer. Twitch hat derzeit etwa 100 Millionen Nutzer, 10 Millionen davon sind täglich auf der Plattform aktiv. Auf der Seite werden auch Live-Turniere gezeigt.

Das Wachstum der letzten Jahre erklärt sich auch durch die zunehmenden Beliebtheit der Spiele Call of Duty und League of Legends. Twitch macht sich als Asset für Amazon wirklich bezahlt, jetzt, wo die Sparte heftig wächst. Amazon Game Studios sagt:

Der Zugang zu Rechenleistung hat das massive Wachstum in den Communities der Spieler, Kanäle, Zuschauer und Entwickler jeder Art befeuert. Wir von AGS entwickeln in Seattle und Irvine mehrere erstklassige PC-Spiele, um die Verbindung von AWS und Twitch auszureizen und der Community hervorragende Spielerlebnisse zu bescheren.

Heißt: Die Mischung aus Twitch, Lumberyard, AWS und Amazon Game Studios sind ein mehr als guter Start für Amazon beim Versuch, ein „Sandkastensystem für Innovation“ auf den Markt zu bringen.

Die Videospielbranche wächst und wächst

Die Videospielbranche ist ein riesiger Markt und man erwartet, dass er von derzeit 100 Milliarden Dollar Umsatz auf 132 Milliarden im Jahr 2021 anwächst. Schlüssel dazu gilt die Mobile-Sparte, ein Markt von geschätzt 40 Milliarden Dollar, der im Jahr 2016 18 % wachsen konnte.

Gaming ist schon lange auf Augenhöhe mit allen anderen Formen der Unterhaltung, weswegen Activision Blizzard gerne jedes Quartal die mit den Spielen verbrachte Zeit mit der mit Streams und Social Media verbrachten Zeit vergleicht.

Mobile Gaming, E-Sports, Virtual Reality und Cloud-Gaming werden für die Branche die großen Wachstumstreiber sein. Amazon ist mit Twitch und AWS bestens dafür aufgestellt.

Da das Spiele-Ökosystem immer runder wird, hat Amazon beste Gelegenheit, für Spieleentwickler weltweit zur Anlaufstelle Nummer eins zu werden.

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The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Activision Blizzard, Amazon und Netflix. The Motley Fool empfiehlt Electronic Arts.

Dieser Artikel von John Ballard erschien am 1.4.2017 auf Fool.com. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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