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Netflix ist bereit für die nächste Disruptionswelle

Netflix (WKN:552484) hat neulich verkündet, dass man sich Scott Stuber rangezogen hat, um Eigenproduktionen mit Starbesetzung zu verwirklichen. Stuber war zuvor der Vice-Chairman bei Universal Pictures sowie bei Bluegrass Films (von ihm mitgegründet), eine Produktionsfirma, die mit zum Universal-Kosmos gehört. Die haben sich auf Komödien und ernsthaftere Spielfilme konzentriert, darunter die Filme aus der Ted-Reihe, arbeiten Deadline zufolge außerdem an einer Neuverfilmung von Scarface.

Bei Universal war er für extrem erfolgreiche Filmreihen zuständig, darunter The Fast and The Furious, Meet the Parents sowie die Bourne-Reihe. Dann noch prestigereichere Filme wie A Beautiful Mind, Jarhead, Seabiscuit und 8 Mile.

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Das ist für Netflix natürlich ein Coup. Stuber wurde Berichten zufolge hatte er nämlich auch ein Angebot von Viacom, um Paramount zu leiten.

Große Filme auf dem kleinen Bildschirm?

Diese neue Personalie ist natürlich der nächste logische Schritt für Netflix. Die nämlich haben sich in eine Art Streaming-Variante von HBO oder auch Showtime verwandelt. Man lizensiert oder entwickelt eigene Serien oder holt sich Filmrechte ein, die typischerweise neun Monate nach dem Kinostart kommen. Und jetzt scheint Netflix einen Schritt weiter zu gehen und selber zu produzieren, also eigene, hochwertige Spielfilme, die dann exklusiv auf Netflix laufen.

2014 hat man vier Filme von Adam Sandler geordert. Bislang sind zwei davon erschienen, der dritte, Sandy Wexler, folgt demnächst. Dass man Sandler gewinnen konnte, liegt wohl einerseits daran, dass große Studios nicht mehr so viel Lust auf die Zusammenarbeit mit ihm hatten, andererseits haben Netflix’ Algorithmen gezeigt, dass die Nachfrage nach Filmen von ihm ungebrochen groß ist.

Das neue Geschäftsfeld verspricht interessanter zu werden, will man doch die Zahl der Abonnenten steigern. Ende 2016 hatte an in den USA 49 Millionnen Abonnenten, international weitere 44 Millionen. Gestecktes Ziel: zukünftig weltweit 200 Millionen zahlende Kunden zu erreichen.

Netflix kann hier dieselben Vorteile abrufen, die man schon lange gegenüber dem herkömmlichen Fernsehen hat. Dort nämlich werden die Einschaltquoten über alles gehalten, da die Werbekunden letztlich das Modell finanzieren. Deswegen schaffen es viele gute Programme erst gar nicht, längere Zeit am Leben zu bleiben. Indem man nicht von Werbekunden abhängig ist, konnte Netflix eine ganze Reihe an interessanten Formaten aus der Taufe heben, die die Kunden lange genug faszinierten, um ein Abo abzuschließen.

Ähnlich dem herkömmlichen Fernsehen ergeht es Filmstudios. Die Kosten für Produktionen sind enorm hoch, hinzu kommen noch Vermarktungskosten. Deswegen entscheidet man sich dort häufig für große Filmreihen, die nicht nur in den USA gut ankommen, sondern auch in internationalen Märkten. Das Netflix-Modell kann Filmen das reine „Filmsein“ zurückgeben.

Auch Scorsese ist an Bord

Sogar eine Legende wie Martin Scorsese hat es nicht immer leicht, Finanzierungen für seine Filme zu bekommen. Selbst wenn Schauspieler wie Robert de Niro und Al Pacino mit dabei sind. Ehrlich! Denn das ist ein Projekt namens The Irishman, das gerade für Netflix entwickelt wird. Paramount hatte es abgelehnt.

Und da kommt eben Netflix mit der riesigen Abonnentenzahl ins Spiel. Im Februar hat man die exklusiven Stream-Rechte am Film gesichert. Das ist eine riskante Entscheidung, und es mutet seltsam an, wenn ein Gangster-Film von Scorsese nicht auf die große Leinwand kommt. Andererseits kann Scorsese damit die künstlerische Freiheit bewahren und sich voll und ganz aufs Filmemachen konzentrieren, muss sich also nicht mit Einmischungen vom Studio und den Erwartungen von Einnahmen herumplagen.

Stuber soll dieses Jahr acht Projekte für Netflix verantworten. Chief Content Officer Ted Sarandos sagte in einer Pressemitteilung, dass Stuber ein großartiges Netzwerk habe. „Scott ist bestens vernetzt und genießt hohes Ansehen in der Branche. Seine innovative Arbeit sowie seine Kontakte werden helfen, Netflix voranzutreiben. Wir beginnen eine neue Phase mit Eigenproduktionen und haben fantastische Regisseure, Schauspieler und Autoren der Filmbranche an Bord.“

Wichtig ist die Abonnentenzahl

Mit der Personalie Stuber sowie dem Projekt The Irishman nimmt es Netflix mit den bekannten Studios auf. Man hat tiefe Taschen und gilt als sehr entspannter Partner für Regisseure. Man könnte also sogar ein neues Machtverhältnis in Hollywood herstellen. Das Unternehmen wird wohl in diesem Jahr etwa 6 Milliarden US-Dollar für neuen Content bereitstellen; wenn man davon 100 Millionen Dollar für einen neuen Scorsese-Film lockermacht, scheint das ein ganz vernünftiges Investment zu sein.

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The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Netflix.

Dieser Artikel von Billy Duberstein erschien am 28.3.2017 auf Fool.com. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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