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Der 2-Billionen-Dollar-Börsengang: Apple schon bald nicht mehr wertvollstes Unternehmen der Welt?

Foto: Pixabay, ptra

Fast eine Dreiviertel Billion Dollar – so viel ist Apple (WKN:865985) beim derzeitigen Aktienpreis wert, das derzeit wertvollste und profitabelste Unternehmen der Welt. Im Laufe der vergangenen 20 Jahre hat Apple mehr als eine Branche durcheinandergewirbelt, hat verändert, wie Menschen Musik kaufen und hören, Computer benutzen und welchen Zugang sie zu Tech im alltäglichen Leben haben. Man darf wohl behaupten, dass Apple das mobile Computer-Zeitalter eingeläutet hat.

Mit einem Aktienpreis beim 17-fachen über den Einnahmen des letzten Jahres kann man sogar behaupten, dass die Aktie unterbewertet ist, liegt dieses Kurs-Gewinn-Verhältnis doch unter dem des S&P 500.

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Jetzt ist es aber so, dass ein bislang noch staatlicher Ölgigant an die Börse will. Die Rede ist von der Saudi Arabian Oil Company, besser bekannt als Saudi Aramco. Und sollte der Börsengang im Jahr 2018 passieren, wird Aramco Apple im Staub liegen lassen, was den Wert angeht. Die Erwartungen liegen bei einem Marktwert von über 2 Billionen Dollar.

Werfen wir doch mal einen Blick darauf, wie riesig diese Mega-Company, die einen großen Prozentsatz am Ölvorrat der Welt kontrolliert, doch wirklich ist und warum Saudi Arabien das Unternehmen überhaupt an die Börse bringen will.

Saudi Aramcos Wert liegt im Öl, das es kontrolliert

Bei einer Bewertung von 2 Billionen Dollar wäre Saudi Aramco mit Abstand das wertvollste Unternehmen der Welt. Aber noch beeindruckender wird es, wenn man das Unternehmen mit den anderen börsennotierten Unternehmen der Öl- und Gasbranche vergleicht:

in Milliarden Dollar. Grafik vom Autor

in Milliarden Dollar. Grafik vom Autor

Die 13 oben gelisteten Unternehmen sind einige der größten des Sektors. Darunter auch vollintegrierte Namen wie ExxonMobil (WKN:852549), BP (WKN:850517) und Royal Dutch Shell (WKN:A0D94M). Andere wie Enterprise Products und Phillips 66 sind große Player, die bedeutende Schaltstellen der Branche kontrollieren. Darunter Transport, Raffinerien oder Petrochemie. Außerdem sind mit Petrobras (WKN:615375) und PetroChina (WKN:A0M4YQ) noch staatlich kontrollierte Unternehmen gelistet.

Zusammen sind diese Unternehmen bei den derzeitigen Aktienpreisen 1,5 Billionen Dollar wert (roter Balken oben). Das bedeutet, dass beim Börsengang im nächsten Jahr Saudi Aramco 500 Milliarden Dollar mehr wert ist als die 13 größten Ölunternehmen zusammen. Das bedeutet: alle diese Unternehmen plus nochmal Microsoft obendrauf.

Zwei Faktoren sind für diese Bewertung verantwortlich: Die Menge an Öl, die man produziert sowie die Rechte an noch zu förderndem Öl. Hier der Vergleich der Förderung von Saudi Aramco zu den anderen Unternehmen:

in Mllionen Barrel. Grafik vom Autor, Daten von den Unternehmen

in Mllionen Barrel. Grafik vom Autor, Daten von den Unternehmen

Bei 12 Millionen Öl- und Ölähnlichen Produkten täglich produziert Saudi Aramco mehr Öl und Gas als die drei nächsten zusammen, ExxonMobil, Shell und BP.

Hier der Vergleich der unfassbaren Reserven von Saudi Aramco zu den anderen:

in Milliarden Barrel Öl. Grafik vom Autor

in Milliarden Barrel Öl. Grafik vom Autor

Man kann gar nicht genug betonen, wie groß die Reserven von Saudi Aramco sind. Das Unternehmen besitzt die größten Felder der Erde, darunter das riesige Ghawar-Ölfeld. Dazu kommen noch sehr geringe Förderkosten.

Klar: Aramco gehören nicht die Felder von Saudi Arabien. Die gehören dem Staat. Aber man hat eben die exklusiven Förderrechte, ähnlich wie andere Ölunternehmen den Besitzern der Felder Eigentumssteuern zahlen, um fördern zu dürfen.

Der Börsengang als Strategie für ein Saudi Arabien nach dem Öl-Boom

Sobald der Börsengang von Aramco eingetütet ist, wird erwartet, dass man 5 % an Anleger zu 100 Milliarden Dollar verkauft. Das wäre dann der größte Börsengang der Geschichte:

in Milliarden Dollar. Grafik vom Autor

in Milliarden Dollar. Grafik vom Autor

Aramcos Börsengang dürfte soviel Geld reinholen wie die nächsten fünf größten Börsengänge zusammen.

Das ist ein Schritt in die Zukunft, in ein Saudi-Arabien nach dem Öl. Laut Kronprinz Mohammed Bin Salman ist der Börsengang Teil eines größeren Plans. Man will den Wohlstand, auf den das Land heute aufbaut, weg von Öl bewegen.

Schon Saudi Basic Industries, einer der größten Chemie-Konzerne der Welt, und National Commercial Bank, die größte Kreditbank des Landes, sind nicht mehr nur staatlich. Man will mit dem Fonds 2 Billionen Dollar kontrollieren und die Profite dann in die wirtschaftliche Expansion außerhalb von Öl stecken.

Saudi Aramco spricht nicht den einzelnen Anleger an. Der ideale Investor wären dann Renten- oder andere Fonds. Neuesten Berichten zufolge will die China Investment Corp. groß einsteigen.

Blick nach vorn

Sobald es zum Börsengang kommt, dürfte dieser sicherlich der größte der Geschichte werden und das meiste Geld reinholen.

Sollte man als Privatanleger diese Aktie dann auf dem Radar haben? Es dürfte sich sicherlich um ein solides Investment handeln, gerade wenn man bedenkt, dass die Förderkosten sehr gering sind dies und hohe Rentabilität bedeutet dürfte.

Aber es ist noch viel zu früh für eine klare Entscheidung.

Man muss als Anleger noch viel mehr über Aramco in Erfahrung bringen, bevor man sein Geld investiert. Man weiß auch nicht, wie viele Informationen dieses sehr geheimnistuerische Unternehmen Außenseiter wird zukommen lassen. Das könnte dazu führen, dass man gar nicht erst aufs US- oder europäische Handelsparkett kommt, wo sehr viel Transparenz gefordert wird – vielleicht zu viel für die Saudis.

Sollte dem so sein, sollte man als Anleger erstmal die Finger von Aramco lassen, ganz gleich wie groß die Felder und wie günstig man dort das Öl fördern kann.

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The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien Apple und besitzt Aktien von Royal Dutch Shell und ExxonMobil.

Dieser Artikel von Jason Hall erschien am 12.3.2017 auf Fool.com. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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