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3 Projekte von IBM, die man als Aktionär kennen sollte

Wer hätte gedacht, dass IBM (WKN:851399), ein großes und weltbekanntes Unternehmen, so kontrovers sein könnte? Im Lauf eines Tages gaben zwei Analysten, die die Aktie auf “verkaufen” gestuft hatten, zwei komplett verschiedene Meinungen zu dem Unternehmen zum Besten. James Kisner von Jefferies besprach sein Rating von Underperform noch einmal und gab ein Kursziel von 125 US-Dollar, während der Analyst Brian White von Drexel Hamilton sein Kursziel auf Outperform und unglaubliche 215 US-Dollar erhöhte. Die Aktie wird aktuell in etwa auf dem Mittelwert der beiden Kursziele gehandelt. Damit kostet IBM gerade 180 US-Dollar und hat ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von 14,5. Das scheint okay für IBM zu sein, da große Investoren wie Warren Buffett und Stanley Druckenmiller ähnlich abweichenden Meinungen vertreten, wobei Buffett Long Lead und Druckenmiller Short.

Der Unterschied scheint sich auf eine Sache zu gründen: die Projekte des Unternehmens. Die meisten wissen, dass IBM in den letzten 19 Quartalen sinkende Umsätze verzeichnet hat. Ein Teil davon ist darauf zurückzuführen, dass das Unternehmen nicht profitable Geschäftsteile verkauft, wie die Herstellung von Halbleitern. Zusätzlich verdient das Unternehmen mit seinen bestehenden Geldmaschinen immer weniger. IBM war etwas spät dran im Bereich Cloud-Computing, der jetzt von Amazon und Microsoft (WKN:850747) dominiert wird. Das ist gleichzeitig auch die Krux des Bären-Szenarios.

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Aber IBM steht nicht still. Das Unternehmen investiert in aggressive neue Technologien und kauft Unternehmen in diesem Zusammenhang. Man muss sich nur die aktuellen Zahlen des amerikanischen Patent- und Markenamts ansehen, die zeigen, dass IBM letztes Jahr die meisten Patente in den USA angemeldet hat … und das zum vierundzwanzigsten Mal hintereinander. Es ist klar, dass sich das Unternehmen gerne auf neue Technologien einlässt. Die Bullen glauben, dass einige davon, oder vielleicht sogar alle, sich in der Zukunft noch sehr auszahlen könnten. Drei dieser Dinge, auf die man achten sollte, sind Watson, Blockchain und Quantencomputer.

Watson

Man könnte sagen, dass Watson das reifste dieser Projekte ist, obwohl es schwierig ist, vorherzusehen, wie viel Umsätze dieses Segment generieren wird. Aktuell befindet sich Watson in der Sparte “strategische Imperative”, die 32 Milliarden US-Dollar Umsatz und damit mehr als 40 % der Unternehmensumsätze im letzten Jahr erwirtschaftet hat. Solch ein Beitrag zu den Umsätzen kam laut CEO Ginni Rometty sogar früher als erwartet.

Zum ersten Mal wurde Watson 2011 einem größeren Publikum bekannt, als er ein paar von uns Menschen in der Fernsehshow Jeopardy! schlug und damit Amerika zeigte, dass die künstliche Intelligenz nicht nur der Vorstellungskraft von Stanley Kubrick entspringt.

Seither hat IBM Watson immer weiterentwickelt, indem Unternehmen wie Truven Health Analytics für den Gesundheitssektor, Promontory Financial Group für Finanzdienstleistungen und The Weather Company für das Wetter gekauft wurden. Das sind Anwendungen, die speziell für das Internet der Dinge sind. Durch diese Übernahmen behauptet IBM, man würde wertvolle Daten aus der Industrie bekommen, die öffentlich nicht verfügbar wären. Zusätzlich erhalte man die besten Möglichkeiten und das Know-how von den Mitarbeitern dieser Unternehmen.

IBM hat auch einen Plan, um Watson von all den anderen Plattformen für künstliche Intelligenz abzuheben. Rometty erklärte, dass 80 % aller Daten nicht öffentlich wären. Das bedeutet, dass derjenige, der diese Daten besitzt, einen großen Wert besitzt. IBM verspricht, dass diese Unternehmen im Austausch für ihre Daten von IBM absolute Vertraulichkeit bekommen.

Rometty sagte auf der Präsentation für Investoren, dass Watson bis Ende 2017 mit einer Milliarde Leuten in Kontakt gekommen sein wird. Sie gab auch eine Zahl an, die mit einem B anfängt, nämlich 2 Billionen US-Dollar. Das wäre der Markt für verbesserte Entscheidungsfindung mittels Maschinenlernen. In letzter Zeit gab es mehrere Schlagzeilen in Bezug auf Watson. Dazu gehören die Partnerschaft mit H&R Block (WKN:859376), das Daten aus der Finanzindustrie für seine Kunden bearbeitet, und Salesforce (WKN:A0B87V), das Watson und die Wetter-Apps benutzt, um seinen Versicherungskunden weitere Hilfestellungen zu geben. Die Health Transformation Alliance ist eine gemeinnützige Allianz von 20 großen amerikanischen Arbeitgebern, die Watson benutzen werden, um die Gesundheitskosten des Konsortiums zu senken.

Blockchain

Viele haben vor ein paar Jahren wahrscheinlich schon von Bitcoins gehört. Damals hat diese digitale Währung ziemliche Wellen im Netz geschlagen. IBM sah das Potenzial in der zugrundeliegenden Technologie, der Blockchain-Technologie.

Wie in einem aktuellen Artikel der New York Times beschrieben, arbeitet IBM mit Wal Mart (WKN:860853), dem dänischen Unternehmen Maersk (WKN:861837) und fast 400 anderen Unternehmen, die die Umsetzung dieser Technologie gerade testen, zusammen.

Blockchain benutzt starke Computer und fortgeschrittene Mathematik, um Transaktionen zwischen zwei Parteien festzuhalten. Das geschieht in einer derartigen Art und Weise, dass eine Änderung im Nachhinein nicht mehr möglich ist. Wie man sich vorstellen kann, versucht IBM das bei seinen Produkten für Finanzinstitutionen einzusetzen, die ihre Trades festhalten möchten.

Aber auch Unternehmen, die Produkte in die ganze Welt verfrachten wie Wal-Mart und Maersk, können davon sehr profitieren. Wenn diese Unternehmen nämlich Container verschicken, dann braucht jeder Container bis zu 30 Genehmigungen von verschiedenen Inspektoren und Zollbeamten. Dieses System ist natürlich anfällig für Betrug. Eine erfolgreiche Umsetzung der Blockchain-Technologie könnte hierbei Abhilfe schaffen und zu großen Ersparnissen für die Logistikunternehmen führen.

Eine Sache, auf die man aufpassen sollte ist aber, dass große Unternehmen Blockchain nicht zum Standard machen möchten. Damit wären sie praktisch vom Ökosystem von IBM abhängig. JPMorgan Chase (WKN:850628) arbeitet mit Microsoft an seiner eigenen Blockchain-Technologie mit dem Namen Ethereum.

Quantencomputer

Vielleicht das am weitesten hergeholte Projekt in Bezug auf die Zeit und die eigene Coolness ist der Vorstoß von IBM in den Bereich Quantencomputer. Diese können Informationen verarbeiten, die normale Computer nicht verarbeiten können. Starke Computer können heute bereits Lösungen basierend auf aktuell verfügbaren Daten erarbeiten. Das an sich ist schon eine großartige Sache, Quantencomputer können aber theoretisch Probleme lösen, für die es keine Muster in den Daten gibt. Die Möglichkeiten, die es hier zu erforschen gibt, sind viel zu groß, selbst für den schnellsten normalen Computer.

Wie ist das möglich? Futurism.com meint dazu:

Diese Erhöhung bei der Verarbeitungsgeschwindigkeit wird durch die Nutzung von Qubits oder Quantenbits möglich, anstatt von binären Bits, die bei aktuellen Computern zum Einsatz kommen. Qubits arbeiten mit dem Quantenphänomen, das ihnen erlaubt, gleichzeitig eine Null oder eine Eins zu sein. Damit können diese Computer Informationen schneller verarbeiten.

Habt ihr das alle verstanden? Ich auch nicht. Nicht einmal IBM kennt hier alle Antworten. Das ist auch der Grund, warum man ein Projekt ins Leben gerufen hat, dass sich bei IBM Q nennt. Dabei wird jeder dazu aufgefordert, zu diesem Open-Source-Projekt etwas beizutragen, der sich dafür interessiert.

Das Unternehmen hat im Mai schon ein 5-Qubit-System aufgesetzt, hofft aber auch, eines Tages den ersten Quantencomputer der Welt zu bauen. Dieser soll mit 50 Qubits laufen und wird helfen, Probleme in der Medizin, Wissenschaft und im Finanzbereich zu lösen. Aber es wird sogar noch interessanter. Laut dem Vizepräsidenten für Science and Solutions Dario Gil von IBM, ist sich niemand genau sicher, was ein Quantencomputer wirklich alles können wird.

Dasselbe gilt auch für die Analysten und die Investoren, wenn sie versuchen, Big Blue zu bewerben.

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Teresa Kersten ist Angestellte von LinkedIn und Mitglied des Vorstands von The Motley Fool. LinkedIn ist Teil von Microsoft.

The Motley Fool besitzt und empfiehlt Amazon. The Motley Fool empfiehlt Salesforce.com.

Dieser Artikel wurde von Billy Duberstein auf Englisch verfasst und am 16.3.2017 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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