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3 MicroCaps mit besonders robustem Geschäftsmodell

Villeroy & Boch Fliesen
Quelle: Villeroy & Boch

Unternehmen mit geringer Marktkapitalisierung gelten gemeinhin als riskant. Dabei gibt es auch unter ihnen viele, die es locker mit den Großen aufnehmen können, wenn es um die Stabilität ihrer Entwicklung geht. Ich habe mal drei besonders robuste MicroCaps herausgesucht, deren bewährte Geschäftsmodelle bestimmt auch die kommenden Jahrzehnte überdauern werden. Ob auch die Renditeaussichten gut genug sind, um einen Platz in deinem Depot zu ergattern? Entscheide selbst!

Villeroy & Boch (WKN:765723)

Diese Marke kennt fast jeder. Man sieht sie in Toiletten, Küchen, gefliesten Böden und im Geschirrschrank sowohl in der gehobenen Gastwirtschaft als auch in vielen Privathaushalten. Die Saarländer stehen für Eleganz und Qualität und sind vor allem in den Ländern Zentral- und Nordeuropas sehr erfolgreich unterwegs, wobei das außereuropäische Geschäft langsam an Bedeutung gewinnt.

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Als Treiber des zukünftigen Wachstums sieht das Management daneben vor allem das Projektgeschäft in Tourismusanlagen und den Bereich Badmöbel. Über die Nutzung von Technologien wie der virtuellen Realität will man zukünftig das Kundenerlebnis noch weiter verbessern.

Der operative Gewinn wächst Jahr für Jahr auf zuletzt 46 Mio. Euro bei einem Umsatz von 820 Mio. Euro, wobei das Segment Bad & Wellness heute den Löwenanteil ausmacht. Ein Schönheitsfehler ist die Kartellstrafe aus dem Jahr 2010, gegen die sich das Unternehmen vergeblich gewehrt hat, wie das kürzliche Urteil des Europäischen Gerichtshofs zeigt. Über 70 Mio. Euro flossen deshalb aus der Bilanz ab. Das sind zwar keine Dimensionen wie bei DAX-Konzernen, aber für einen Betrieb dieser Größe richtig viel Geld.

Die Eigenkapitalquote ist mit 25 % immer noch relativ gering, aber immerhin sichern 173 Mio. Euro heute den Börsenwert von 228 Mio. Euro ab, nachdem der Kurs sich über die letzten vier Jahre verdoppelt hat. Trotz einer Ausschüttung von weniger als der Hälfte des Gewinns erreicht die erwartete Dividendenrendite über die kommenden Jahre Werte von 3 bis 4 %, bezogen auf das aktuelle Kursniveau von 16 Euro (alle Kurse vom 16.03.2017).

Zehnder Group (WKN:A14RXU)

Die Wärmetechnik ist ganz klar eine Stärke der deutschen Wirtschaft, mit Branchengrößen wie Vaillant, Viessmann, Wolf und Junkers. Als einer der wenigen börsennotierten Unternehmen reiht sich hier die Zehnder-Gruppe ein. Ihre Wurzeln reichen bis in das 19. Jahrhundert zurück, als unter anderem noch motorisierte Zweiräder vertrieben wurden.

Der Schweizer Konzern mit starker Präsenz in Deutschland konzentriert sich seit den 90er-Jahren verstärkt auf den Heizungsbau. Erfolgreich ist er zum einen beim Sonderanlagenbau für Industriekunden und zum anderen mit ästhetischen Modellen für den Wohn- und Badezimmer-Bereich. Hinzu kamen seit den frühen 2000er-Jahren innovative Kühl-, Luftreinigungs- und Lüftungslösungen, sodass ein komplettes Klimatisierungsportfolio angeboten werden kann.

Beim Wachstum lief es allerdings in den letzten Jahren so lala. Stagnation in Europa stand beachtliches Wachstum in Amerika und China gegenüber, aber noch auf geringem Niveau. Das lässt immerhin darauf hoffen, dass zukünftig weitere große Märkte etwa in Asien erobert werden können. Was die operative Profitabilität angeht, war im letzten Jahr wegen des Preisdrucks ein Rückgang zu verzeichnen. Über Restrukturierungsmaßnahmen soll nun die Kostenbasis verbessert werden, sodass auch für die Zukunft Gewinne sichergestellt sein sollten.

Bei einem Eigenkapital von 280 Mio Euro Ende 2016 und wenig Schulden wird das Unternehmen heute mit etwa 360 Mio. Euro bewertet (einschließlich der nicht börsennotierten B-Aktien).

Bauer AG (WKN:516810)

Gegraben wird immer und die Bauer AG ist überall dabei, egal ob Gründungsarbeiten für Verkehrswege, Windturbinen, Einkaufszentren oder Wasserinfrastruktur. Hinzu kommen Dienstleistungen rund um die Entsorgung von Industrie- und Bauabfällen und die Dekontamination sowie ein eigener Spezialmaschinenbau, der sich als Weltmarktführer im Tiefbau sieht und auch Bergbauunternehmen beliefert.

Bauer kann daher umfassende Lösungen anbieten von der Beratung und Planung über die Projektdurchführung einschließlich passender Maschinen bis hin zum langfristigen Anlagenservice. Von den Fähigkeiten der Schrobenhausener konnte auch der führende Ölfeld-Dienstleister Schlumberger (WKN:853390) überzeugt werden, mit dem 2015 ein Jointventure gegründet wurde.

Blickt man in die jüngere Vergangenheit, kann man gut erkennen, dass es nicht immer rosig lief. Der Aktienkurs tendierte jahrelang nach unten, weil im Zuge der Finanzkrise das langjährige starke Wachstum abrupt abbrach. Aufgebaute Kapazitäten waren plötzlich überflüssig und lasteten auf dem operativen Ergebnis. Mittlerweile konnte das Gleichgewicht aber wieder hergestellt werden und Bauer erwirtschaftet wieder Gewinne mit steigender Tendenz.

Die Marktkapitalisierung von 225 Mio. Euro wird abgesichert durch ein beachtliches Eigenkapital in Höhe von über 400 Mio. Euro. Die Gruppe führt ihre Wurzeln auf Sebastian Bauers Erwerb einer Kupferschmiede im Jahr 1790 zurück und ist seit 1952 im Spezialtiefbau engagiert. Familie Bauer ist auch heute noch mit 48 % beteiligt, was eine gute Grundlage für langfristiges Handeln ist.

Echte Werte

Die hier vorgestellten MicroCaps sind vielleicht keine Kursraketen, aber sie bringen zwei wichtige Vorteile mit: Zum einen sind ihre Marken stark und ihre Geschäftsmodelle über Jahrzehnte bewährt und zum anderen sind ihre diversifizierten Zielmärkte gut ausbaufähig.

Tiefbau, Wellness und Raumklima sind Themen, die nie aus der Mode kommen, und diese Unternehmen sind dort ausgezeichnet positioniert. Ihre Aktien eignen sich insbesondere für Anleger, die sich nicht täglich mit der Börse auseinandersetzen wollen.

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Ein erneutes Aufflammen von Corona in China, Krieg innerhalb Europas und eine schwächelnde Industrie in Deutschland in Zeiten hoher Inflation und steigender Zinsen. Das sind ziemlich viele Risiken, die deinem Depot nicht guttun.

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Ralf Anders besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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