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Beiersdorf erzielt einen Rekordgewinn – doch was haben die Aktionäre davon?

In der vergangenen Woche legte die Beiersdorf AG (WKN: 520000) ihren Geschäftsbericht für 2016 vor. Der Produzent von NIVEA und tesa meldete bei der Marge und beim Gewinn neue Rekorde. Dennoch herrscht bei den Anteilseignern nicht nur Freude, denn die Dividende wird erneut nicht erhöht.

Das Geschäftsjahr 2016

Der Hamburger Konsumgüterproduzent konnte den Umsatz im vergangenen Jahr um ein Prozent auf 6,75 Milliarden Euro steigern. Mehr als 80 % davon, nämlich 5,6 Milliarden Euro, steuerte der Bereich Consumer bei, der Produkte für die Haut- und Körperpflege herstellt. Neben NIVEA, die eine der bekanntesten Marken in Deutschland ist, sind hier für Beiersdorf vor allem Eucerin und La Prairie von großer Bedeutung.

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Auf vergleichsweise bescheidene 1,1 Milliarden Euro Umsatz kommt der Bereich tesa. Jeder kennt den praktischen Klebestreifen für alle Gelegenheiten. Aber das Geschäft mit Konsumenten ist nur ein kleiner Teil dieser Sparte. Gerade in der Industrie liegen die Stärken von tesa, deren Produkte in den Branchen Automobil, Elektronik, Druck und Papier sowie Bau zum Einsatz kommen. In der Elektroindustrie finden wir tesa-Klebesysteme in mobilen Endgeräten wie Smartphones, Tablet-PCs oder MP3-Playern.

Höhere Margen und höhere Gewinne

Neben höheren Umsätzen konnte der Konzern Beiersdorf auch die EBIT-Marge verbessern. Das EBIT ist das Ergebnis aus dem operativen Geschäft (also ohne Berücksichtigung von Zinszahlungen und Steuern). Setzt man diese Zahl ins Verhältnis zum erreichten Umsatz, so erhält man die EBIT-Marge.

Diese ging bei tesa leicht von 16,8 % auf 16,2 % zurück. Durch das erfolgreiche Consumer-Geschäft wurde der Rückgang aber mehr als ausgeglichen: Hier waren es 14,8 % nach 13,9 % im Jahr 2015. Durch die Dominanz der Hautpflegeprodukte konnte der Konzern die Marge insgesamt von 14,4 % auf 15 % steigern.

Entsprechend legte auch das Gesamtergebnis für 2016 zu: Unter dem Strich blieben 727 Millionen Euro als Gewinn übrig, das sind 8,3 % mehr als im Vorjahr.

Wie geht es in diesem Jahr weiter?

Beiersdorf sieht sich für die Zukunft gut gerüstet. Basis für diese Annahme ist die international erfolgreiche Zusammenstellung bekannter Marken und die Innovationskraft. Beispielhaft wurde im Geschäftsbericht immer wieder die Neuentwicklung NIVEA Deo Protect & Care genannt, die nur wenige Monate nach der Einführung in mehr als 100 Ländern erhältlich ist und deutliche Wachstumsraten erzielt.

Generell steht die Marke NIVEA im Mittelpunkt der Anstrengungen. Aber auch die anderen Marken sollen gestärkt werden. Beiersdorfs Ziel sind zudem steigende Absätze in den Wachstumsmärkten. Die Bilanz für 2016 zeigt, dass hier noch Luft nach oben ist: Die Hälfte der Consumer-Umsätze stammt aus Europa, und davon wiederum etwa drei Viertel aus Westeuropa. Aber der Heimatmarkt soll natürlich auch nicht vernachlässigt werden.

Für den gesamten Konzern erwartet der Vorstand ein Umsatzwachstum von 3–4 %. Die EBIT-Marge soll leicht steigen, sodass auch unter dem Strich erneut erfreuliche Zahlen stehen dürften.

Ein Wermutstropfen bleibt

Trotz dieser positiven Aussichten ist die Freude der Aktionäre nicht ungetrübt. Ungeachtet der Rekorde bei Umsatz und Gewinn bleibt die Dividende mit 0,70 Euro pro Aktie auf dem Niveau, das sie bereits seit 2009 hat.

Besonders fällt dies auf, wenn man sich im Geschäftsbericht die Zehnjahresübersicht ansieht. 2009 schüttete Beiersdorf 159 Millionen Euro als Dividende aus. Bei einem Gewinn von 380 Millionen Euro betrug die Ausschüttungsquote damals also 42 %. Im abgeschlossenen Jahr erreichte der Gewinn 727 Millionen Euro, aber ausgezahlt werden weiterhin 159 Millionen Euro, das sind nur noch 22 %.

Was geschieht mit diesem Geld?

Die Beiersdorf-Aktien gehören mehrheitlich der Unternehmerfamilie Herz, und diese gibt sich ganz offensichtlich mit dieser bescheidenen Ausschüttung zufrieden. Nun muss eine hohe Dividende nicht automatisch die beste Entscheidung für Aktionäre und Unternehmen sein. Wir Fools denken dabei vor allem an die Investmentholding Berkshire Hathaway, deren Chef Warren Buffett noch nie eine Dividende gezahlt hat. Dennoch sind die A-Aktien in über 50 Jahren von 15 auf 263.000 US-Dollar gestiegen.

Buffett erzielte dieses Ergebnis dadurch, dass er die nicht ausgezahlten Gewinne sinnvoll wieder reinvestierte. Das Gleiche erwarte ich von Beiersdorf auch. Allerdings ist mir nicht klar, ob das hier auch passiert. Die Hamburger gaben 2016 188 Millionen Euro für Forschung und Entwicklung aus. Das ist zwar gut, verglichen mit Umsatz und Gewinn aber ein eher kleiner Betrag.

Die Bilanz zum 31. Dezember 2016 weist Barvermögen und kurzfristig fällige Wertpapiere von über 1,8 Milliarden Euro aus. Auch hier scheint kein Bedarf zu bestehen, immer mehr Mittel anzusammeln.

Wenn also nicht noch eine Übernahme ins Haus steht (von der wir bisher nichts wissen), ist es unverständlich, dass die Anteilseigner so kurzgehalten werden.

Übrigens: Falls du mehr über die niedrige Dividende und das gebunkerte Geld wissen möchtest, empfehle ich dir diesen Artikel von Sven.

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Peter Roegner besitzt Aktien von Berkshire Hathaway. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Berkshire Hathaway (B-Aktien).



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