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Intelligent investieren: Mach es wie Warren Buffett, Charlie Munger und Ben Graham

Investieren ist „einfach, aber nicht leicht“.

Dieser Satz von Warren Buffett bringt es auf den Punkt. Die Prinzipien, um erfolgreich und intelligent zu investieren, sind eigentlich einfach zu verstehen und gehen im Wesentlichen auf Buffetts Lehrmeister Ben Graham zurück, der diese in seinem 1943 erschienen Buch „The Intelligent Investor“ zusammenfasste. Sie sind sogar derart einfach, dass man sie in vier Grundsätze zusammenfassen kann.

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Das schwierige daran ist es aber, die Prinzipien über einen längeren Zeitraum diszipliniert anzuwenden. Das ist auch der Grund, wieso Charlie Munger, der kongeniale Partner von Buffett bei Berkshire Hathaway (WKN:A0YJQ2), meint: „Wenn [Geldanlage] nicht ein wenig schwierig wäre, wäre jeder reich.“

Nummer 1: Betrachte Aktien als Unternehmensbeteiligungen

Aktien sind alles andere als blinkende Zahlenfolgen auf dem n-tv-Börsenticker. Aktien sind Beteiligungen an Unternehmen, die – zumindest in den allermeisten Fällen – reale Güter oder Dienstleistungen verkaufen, Mitarbeiter beschäftigen und Gewinne oder Verluste erwirtschaften.

Versteht man diesen Grundsatz, dann ist es auch klar, dass zur Bewertung, ob eine Aktie nun gerade teuer oder günstig ist, zwingend das dahinterstehende Unternehmen bewertet werden muss. Denn, kauft man eine Aktie, dann erhält man als Gegenleistung einen kleinen Anteil des Unternehmens.

In diesem Grundsatz versteckt sich auch der Unterschied zwischen einem Spekulanten und einem Investor. Der Spekulant versucht vorherzusagen, wie sich aufgrund des möglichen Verhaltens anderer Marktteilnehmer der Aktienkurs entwickeln könnte. Spekulanten versuchen also zu erraten, wie andere Spekulanten handeln werden.

Investoren hingegen bestimmen den Wert des Unternehmens und gleichen diesen Wert des Unternehmens mit dem derzeitigen Aktienkurs ab. Ist der derzeitige Kurs günstiger als der tatsächliche Wert des Unternehmens, dann schlagen Investoren zu. Allerdings nur dann, wenn der derzeitige Kurs eine angemessene Sicherheitsmarge bietet.

Nummer 2: Berücksichtige eine Sicherheitsmarge

Der Wert eines Unternehmens ergibt sich allgemein formuliert aus dem zukünftigen Erfolg eines Unternehmens. Sowohl Munger, Buffett und auch Graham waren sich bewusst, dass sich bei der Vorhersage der Zukunft Fehler einschleichen werden. Daher bestehen sie bei Investitionen darauf, dass der derzeitige Kurs nicht nur den fairen Wert des Unternehmens widerspiegelt, sondern eine ausreichende Sicherheitsmarge zwischen fairem Wert und aktuellem Kurs besteht.

Buffett vergleicht die Sicherheitsmarge beim Investieren mit der Sicherheitsmarge beim Bau von Brücken:

Wenn Sie eine Brücke bauen, bestehen Sie darauf, dass sie eine Traglast von 13,5 Tonnen hat, und lassen trotzdem nur maximal 3,5 Tonnen-Lastwagen darüberfahren.“ – Warren Buffett

Munger spinnt dieses Zitat weiter und erklärt dabei gleich auch noch mögliche Kursübertreibungen an der Börse:

„Ingenieure arbeiten mit einer großen Sicherheitsmarge. In der Finanzwelt aber scheren sich die Leute einen Dreck um Sicherheit. Sie lassen die Kurse steigen, steigen und steigen.“ – Charlie Munger

Dieses Zitat leitet bereits perfekt zum nächsten Prinzip des intelligenten Investierens über: das Ausnutzen der übertrieben positiven oder negativen Stimmungen des Gesamtmarkts.

Nummer 3: Nutze die Stimmungen des Markts

Ben Graham verglich die Marktschwankungen mit den Stimmungsschwankungen eines manisch-depressiven Patienten, der täglich seinen Arzt aufsucht.

An manchen Tagen schaut der Patient bei seinem Arzt vorbei und erklärt: „Es hat doch alles keinen Sinn, ich verkaufe dir alle meine Unternehmensbeteiligungen weit unter dem Wert, den sie eigentlich haben.“

An einem anderen Tag ist die Stimmung des Patienten das komplette Gegenteil und er frohlockt: „Die Welt ist wunderbar, ich verkaufe dir alle meine Unternehmensbeteiligungen mit einem wahnsinnigen Aufschlag gegenüber dem tatsächlichen Wert.“

Das Erfolgsrezept von Munger und Buffett besteht genau darin, diese Stimmungsschwankungen des Marktes für sich zu nutzen. Wobei sie sich dabei am ehesten auf die depressiven Phasen des Marktes konzentrieren und dann in herausragende Unternehmen investieren, wenn der Gesamtmarkt die Zukunftsaussichten als zu negativ erachtet.

Für ein derart konträres Verhalten bedarf es allerdings eine weitere notwendige Grundvoraussetzung: rationales Verhalten.

Nummer 4: Lasse die Leidenschaft zuhause

Um wie oben beschrieben den Markt für und nicht gegen sich arbeiten zu lassen, bedarf es einer rationalen Herangehensweise. In manchen Phasen übertreibt der Markt mit großer Leidenschaft und schickt die Aktienkurse von Unternehmen in immer luftigere Höhen. In anderen Zeiten, untertreibt der Markt voller Leidenschaft und schickt die Aktienkurse von hervorragenden Unternehmen in den Keller.

Allerdings ist Vorsicht geboten. Nicht jeder Kursanstieg ist eine einzige Übertreibung und nicht jeder Kurssturz ist eine maßlose Untertreibung. Auch Munger ist der Überzeugung, dass der Markt in der überwiegenden Zahl der Fälle effizient ist, das heißt den Wert der Unternehmen zum jetzigen Zeitpunkt widerspiegelt.

Dennoch ist sich Munger sicher, dass es in einigen Fällen vorkommt, dass der Markt die Zukunftsaussichten eines Unternehmens nicht effizient beurteilt und es zu Unter- oder Übertreibung kommt. Um diese zu erkennen bedarf es einer rationalen Herangehensweise.

Und genau das ist die Schwierigkeit beim intelligenten Investieren: langfristig rational handeln, egal ob alle anderen Marktteilnehmer gerade mal wieder denken, „die Welt, oder zumindest das Finanzsystem, steht kurz vor dem totalen Crash“ oder aber die Aktienkurse gerade in schwindelerregende Höhen steigen.

Es hört sich einfach an, ist aber dennoch schwer

Ohne Zweifel sind alle vier genannten Grundprinzipien sehr einfach zu verstehen. Man benötigt eigentlich auch keine überdurchschnittliche Intelligenz, um nach diesen Grundprinzipien zu handeln.

Was es allerdings so verdammt schwer macht, sind die Emotionen. Es lässt sich sehr leicht sagen, dass man im nächsten Aktiencrash rational nach den besten Aktien sucht und dann beherzt zugreift, wenn die Sicherheitsmarge zwischen Aktienkurs und fairem Wert des Unternehmens am größten ist.

Leider ist es in der Realität nicht ganz so einfach, denn hier muss man den Mut aufbringen, genau das Gegenteil zu tun, was gefühlt alle anderen machen.

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Sven besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Berkshire Hathaway (B-Aktien).

Die im Artikel genannten vier Grundprinzipien stammen aus dem Buch „Charlie Munger - Ich habe dem nichts mehr hinzuzufügen.“ von Tren Griffin.



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