Starinvestor setzt auf Novo Nordisk, Syngenta und Wirecard
Kaum jemand wählt in Europa so erfolgreich Aktien aus wie Alexander Darwall. Der Brite arbeitet für Jupiter und leitet dort einen extrem erfolgreichen geschlossenen Fonds, der Anlegern in den letzten zehn Jahren die dreifache Indexrendite gebracht hat.
Darwall liebt deutsche und Schweizer Aktien und wer sein Portfolio betrachtet, sieht einige Positionen stark gewichtet, was auf große Überzeugung in die Zukunft der Unternehmen deutet. Gerade deshalb könnten sich Anleger von einigen Ideen inspirieren lassen.
Novo Nordisk für die lange Frist
Darwall ist schon lange ein überzeugter Investor des dänischen Pharmaunternehmens Novo Nordisk (WKN: A1XA8R). Allerdings musste er, nicht zuletzt durch die starke Gewichtung im Portfolio, schmerzlich mit ansehen, wie sich die Aktien des Diabetesspezialisten seit letztem Sommer im freien Fall befinden. Von Höchstkursen über 50 Euro ging es steil bergab auf kurzzeitig sogar unter 30 Euro.
Solche Schwankungen sind ungewöhnlich für ein etabliertes und profitables Unternehmen. Darwall hat sich deswegen gut überlegt, ob er die Aktien auch in Zukunft halten will, da er selbst zugibt, dass er Novo Nordisks Preiskraft im amerikanischen Markt überschätzt hat. Nach tiefgründiger Recherche sieht er allerdings neues Wachstum am Horizont, angetrieben durch neue Arzneien, wachsende Nachfrage und Innovationen. Er hat beschlossen die Aktien zu behalten.
Ein Interview aus dem Jahr 2013 zeigt wie Geduld und Wachstum zu hervorragenden Renditen führen können. Darwall betonte, dass man oftmals einen Aufpreis für gute Unternehmen zahlen müsse, denn die Novo Nordisk-Aktie hatte zwar 2013 ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von 30, aber auch zur Jahrtausendwende schon den Wert 27 – trotzdem ist der Aktienpreis um 600 % gestiegen.
Die Lehre daraus: Langfristiges Wachstum macht solche Renditen möglich und wer auf eine Korrektur wie die der letzten Monate wartet, steigt wahrscheinlich nie ein.
Syngenta – eine Schweizer Perle
Das Schweizer Unternehmen Syngenta (WKN: 580854) ist ein weiterer von Darwells Lieblingen und laut neuesten Daten mit über 10 % des Portfolios die größte Position. Das Unternehmen aus Basel hat sich auf Pflanzenzüchtung und Pflanzenschutz spezialisiert und kann im oftmals kontrovers diskutierten Bereich der Genmanipulation platziert werden.
Darwall schreckt das nicht ab, denn seiner Ansicht nach ist Syngenta gut positioniert, um mit seiner hervorragenden Expertise die globale Agrarindustrie zu unterstützen. Der kurzfristige Rücksetzer durch die schwache Nachfrage aus Schwellenländern scheint ihn nicht gestört zu haben.
Er mag an Syngenta, dass es wertvolle Ideen und Patente besitzt, die sich auf der ganzen Welt einsetzen lassen. Das schafft eine gute Grundlage, um weltweit zu expandieren.
Mit Wirecard an die Spitze
Der Münchener Anbieter von Zahlungsabwicklungssystemen Wirecard (WKN: 747206) ist im Portfolio mit einem Anteil von fast 10 % an zweiter Stelle und ein weiteres schönes Beispiel für die Art von Unternehmen, die Darwall sucht.
Eine neue Technologie, gekoppelt mit hervorragendem Management und globalen Ambitionen sind hier die Grundlage für rasantes Wachstum. Die Wirecard-Aktie schoss in den letzten Jahren mit einer fast geraden Linie nach oben und Darwall kann sich freuen, die meiste Zeit dabei gewesen zu sein.
Fast ist aber eben nicht ganz, denn Wirecard zeigt auch, dass man für spannende und vielversprechende Unternehmen oft starke Nerven mitbringen muss. Vor einem Jahr hat ein Hedgefonds große Unsicherheiten über die Zukunft des Unternehmens verbreitet, die Aktie ist um ein Drittel eingebrochen. Zu viel scheint sich allerdings an den wirklichen Wachstumsaussichten nicht geändert zu haben, denn seitdem hat sich die Aktie wieder fast komplett erholt.
Wieso Europa und Wachstum keine Gegensätze sind
Anleger können sich sicherlich einiges von Darwalls Strategie und seinen Ideen abschauen. Kaum ein anderer findet in Europa bessere Aktien.
Dabei ist besonders interessant, dass Darwall keinen Hehl daraus macht, dass er auf oftmals gigantisches zukünftiges Wachstumspotential setzt. Die meisten denken bei Europa an Stagnation und Bürokratie; wer mit europäischen Aktien reich werden will, sollte aber öfter mal nach Wachstum und Dynamik Ausschau halten.
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Hier sind vier Schritte, die man unserer Meinung nach immer vor Augen haben sollte, wenn der Aktienmarkt einen Rücksetzer erlebt.
Marlon Bonazzi besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool empfiehlt Novo Nordisk.