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Die „gläserne Decke“: Das ist der Renditedeckel in deinem Portfolio

Foto: Pixabay

Viele von uns denken bei unseren Investments an das erwartete Gewinnwachstum, die Dividendenrendite oder den Buchwert. Ein weiterer unkonventioneller Indikator könnte dich allerdings zu einem viel besseren Investor machen.

Was die gläserne Decke ist und wie du sie vermeiden kannst, erfährst du hier.

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Die gläserne Decke kommt öfter vor, als viele denken

Der Begriff glass ceiling kommt eigentlich aus dem Englischen und bezeichnet meist die unsichtbare Deckelung von Aufstiegschancen für weibliche Angestellte. Diese Metapher kann aber auch äußerst nützlich sein, um dein Portfolio besser zu verstehen.

Denn egal wie großartig ein Unternehmen auch ist, sein Wachstum wird irgendwann an gewisse Grenzen stoßen, und an viele davon wirst du anfangs nicht denken. Es ist aber einfach ein Fakt, dass ein Unternehmen nicht alle Profite der Welt für sich vereinnahmen kann oder seine Produkte auf dem Mars verkaufen.

Deshalb sollte man sich öfter einmal Gedanken darüber machen, wo die Obergrenze für die eigenen Investments eigentlich ist. Darauf kann man nur schwer eine genaue Antwort finden, aber ein Annäherungswert ist durchaus möglich.

Da man oftmals dazu neigt, sich bekannte Unternehmen wie Apple oder adidas ins Portfolio zu holen, sollte einem bewusst sein, dass diese Unternehmen zwar auch noch in Zukunft wachsen können, aber nicht so stark wie in der Vergangenheit. Würde sich die Apple-Aktie ein weiteres Mal verhundertfachen, wäre es mehr wert als die gesamte Weltwirtschaftsleistung. Das wird nun einmal einfach nicht passieren.

Es bietet sich also an gelegentlich durch dein Portfolio zu schauen und dir zu überlegen, welche Unternehmen eine gläserne Decke nach oben haben und ob du in Zukunft eine andere Strategie verwenden willst. So kannst du du die gläserne Decke vermeiden:

Gegenmittel Nummer 1: Unausgeschöpfte Wachstumsmärkte

Das Erste, was man sich überlegen sollte, ist, wie viel Wachstum ein Unternehmen noch vor sich hat. Der Fachbegriff hierfür heißt Total Addressable Market, also der vorhandene Gesamtmarkt für ein Produkt oder eine Dienstleistung.

Wenn du weißt, wie groß ein Gesamtmarkt ist, dann kannst du dir auch vorstellen, was ein Unternehmen irgendwann für Umsätze erzielen könnte. Adidas könnte zum Beispiel alle Turnschuhe der Welt verkaufen. Das ist allerdings nicht realistisch, weil Kunden Markenvielfalt schätzen. Amazon hingegen könnte durchaus fast alle online verkauften Bücher in den relevanten Märkten verkaufen und darüber hinaus noch dem stationären Handel Geschäft abnehmen – sein Gesamtmarkt ist also theoretisch fast der gesamte Büchermarkt.

Wenn man dann den möglichen Gesamtmarkt mit einer erwarteten Marge vergleicht, kann man sich ungefähr vorstellen, wie viel Gewinne ein Unternehmen mit einem Geschäftsbereich erreichen kann. Ist dieser erschöpft, muss man für wachsende Gewinne entweder die Marge oder die Geschäftsfelder erweitern.

Gegenmittel Nummer 2: Mega Caps meiden

Eine weitere Strategie ist es Mega Caps zu umgehen oder zumindest nicht überzugewichten. Mega Caps sind Unternehmen mit sehr großen Marktkapitalisierungen, auch als Börsenwert bezeichnet. Es gibt keine offizielle Definition, aber als Daumenregel kann gelten, dass in den USA die Grenze bei Marktkapitalisierungen von 100 Milliarden US-Dollar beginnt, in Europa aber eher bei circa 50 Milliarden Euro liegen dürfte.

Die Mega Caps begrenzen ihr Wachstumspotential schon beim Kauf, denn wie das Apple-Beispiel zeigt, kann ein Unternehmen nicht alle Gewinne der Welt für sich vereinnahmen. Allerdings müssten viele Mega Caps genau das tun, um ihren heutigen Wert deutlich zu vervielfachen.

Ein fast unbegrenztes Potential bekommt man daher nur bei kleineren Unternehmen, besonders wenn diese erst einen Bruchteil ihres Gesamtmarkts bedienen oder noch in viele weitere Bereiche expandieren können.

Fazit

Die gläserne Decke kann ein nützlicher Rahmen sein, um dein Portfolio zu betrachten. Man neigt dazu, sich die großen und bekannten Namen ins Portfolio zu holen. Auch große Unternehmen können noch immer gute Renditen bringen, aber nur bis zu einem gewissen Punkt.

Wie selbst Warren Buffett oft betont, darf kein Berkshire Hathaway-Aktionär die Renditen der Vergangenheit erwarten, da es sich bei einer solchen Größenordnung einfach nicht mehr machen lässt.

Du kannst dieses Problem allerdings wunderbar vermeiden, indem du dich auch öfter mal bei kleineren Werten umschaust.

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Marlon Bonazzi besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Amazon, Berkshire Hathaway (B-Aktien) und Apple. The Motley Fool besitzt die folgenden Optionen: Long Januar 2018 $90 Calls auf Apple, Short Januar 2018 $95 Calls auf Apple.



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