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Dieser monumentale Fehler hat Warren Buffett (mindestens) 12 Milliarden US-Dollar gekostet

Warren Buffett, Vorsitzender und CEO des Konglomerats Berkshire Hathaway (WKN:A1YJQ2), wird oft als der größte Investor aller Zeiten bezeichnet – aus gutem Grund.

Berkshire Hathaway konnte in 48 der letzten 50 Jahre seinen Buchwert erhöhen. In vier von fünf Jahren konnte das Wachstum des Buchwertes den des S&P 500 überflügeln. Auf nominaler Basis stieg der S&P 500 zwischen Dezember 1964 und Dezember 2015 um etwa 2.300 %. Dagegen konnte die Aktie von Berkshire im selben Zeitraum 1.000.000 % (das ist eine Million!) Wachstum erzeugen. Es erübrigt sich daher zu sagen, dass Buffett etwas vom Investieren versteht.

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Buffett wurde durch ein bestimmtes Verhältnis zu einem unglaublich erfolgreichen Investor, nämlich durch sein Verhältnis zur Zeit. Buffett scheint es niemals eilig damit zu haben, Geld zu verdienen. Er hat auch oft damit geprahlt, dass die Positionen in seinem Portfolio sogar an Wert verloren haben, und zwar aus einem einfachen Grund: es hat ihm und Berkshire zusätzliche Möglichkeiten eröffnet, diese Positionen weiter auszubauen.

Buffett hält sich auch an die Grundlagen, wenn es darum geht, hochwertige Unternehmen zu finden, die sich praktisch von alleine führen. Er zielt auf Unternehmen ab, die klare Wettbewerbsvorteile und/oder einen starken Markennamen haben, den die Kunden attraktiv finden. Von Zeit zu Zeit passieren Ausrutscher (Tesco), doch größtenteils funktioniert Buffetts Masterplan.

Wie es zu diesem monumentalen Fehler kam

Vor 50 Jahren hatte Warren Buffett aber noch nicht das Wissen, das er heute hat. Das sollte ihn teuer zu stehen kommen.

Im Jahr 1966 reiste Buffett nach Anaheim, Kalifornien, um sich mit dem CEO eines Themenparks und Filmproduktionshauses zu treffen. Wer war dieser CEOs? Walt Disney.

Zum Zeitpunkt ihres Treffens wurde Disney (WKN:855686) mit etwa 80 Millionen US-Dollar bewertet. Das Unternehmen hatte eine saubere Bilanz, einen Themenpark, der etwa 9 Millionen Besucher pro Jahr zählte und gerade dabei war, eine neue Achterbahn zu bauen. Diese Piraten-Achterbahn kostete damals 17 Millionen US-Dollar.

Bildquelle: Disneyland.

Bildquelle: Disneyland.

Auf dem Papier schien Disney alles zu haben, was man sich als Investor nur wünschen kann. Die Wall Street sah das aber anders. Mitte der 60er verdiente Disney einen großen Teil seiner Gewinne mit dem Film Mary Poppins, der im August 1964 veröffentlicht wurde. Laut Box Office Mojo generierte der Film bei seiner Erstveröffentlichung 31 Millionen US-Dollar. Das ist eine unglaubliche Summe, wenn wir bedenken, dass Disney zwischen 4,4 und 6 Millionen US-Dollar für den Film bezahlt hat. Die Wall Street war überzeugt, dass Disney keinen weiteren Hit mehr produzieren könne und mied daher die Aktie.

Das schreckte Buffett aber nicht ab. Er glaubte fest daran, dass Disney guten Content in der Hinterhand habe. Er glaubt er auch, dass dieser Content immer wieder erneuert werden könnte, um neue Einnahmen zu generieren. Buffett ließ sich darauf ein und kaufte 5 % von Disney, die damals etwa 4 Millionen US-Dollar wert waren.

Das hat Buffett 12 Milliarden gekostet

Wie sich herausstellte, behielt Buffett mit seiner These bezüglich Disney Recht. Rückblickend betrachtet wissen wir, dass Disney noch mehrere erfolgreiche Filme veröffentlichen und zu einem Content-Riesen werden sollte. Zusätzlich betreibt das Unternehmen mehrere Themenparks in den USA, die jedes Jahr Millionen von Menschen anlocken. Allein Disney World in Florida zählte bis 2014 19 Millionen Besucher.

Buffett hatte von diesem Erfolg allerdings nur sehr wenig. Nachdem er auf seine Investition eine Rendite von 50 % (2 Millionen US-Dollar) erhalten hatte, verkaufte er im Jahr 1967 seinen Anteil. Du hast richtig gelesen, Warren Buffett, der Vorreiter des Buy-and-Hold-Investierens, hielt eine seiner Investitionen nur etwa ein Jahr lang.

Bildquelle: Getty Images.

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Vielleicht möchtest du gerne wissen, was einen Fünf-Prozent-Anteil von Disney heute wert ist? Laut Schlusskurs am 1. März 2017 sind es 8,78 Milliarden US-Dollar. Buffett sah jedoch nur 2 Millionen US-Dollar davon.

Aber die Geschichte geht noch weiter. Zusätzlich zu dem Verlust von 8,8 Milliarden an nicht realisierten Gewinnen musste Buffett auch noch auf mehr als 800 Millionen US-Dollar an Dividenden verzichten.

Ich wünschte, das wäre das Ende der Geschichte, das war’s aber noch nicht.

Im Jahr 1995 verkündete Disney, man würde Capital Cities/ABC für 19 Milliarden US-Dollar in liquiden Mitteln und Aktien kaufen, um damit ein massives Medienunternehmen zu schaffen. Damit erhielt das Unternehmen auch die Kontrolle über ESPN, den Sportsender, dessen Zuschauerzahlen stark wuchsen.

Damit bekam Buffett eine zweite Chance mit Disney, da sein Unternehmen damals 21 Millionen Disney-Aktien bekam. Wenn wir diese Position um Split und Dividenden bereinigen, dann war Disney damals weniger als 19 US-Dollar pro Aktie wert. Das bedeutet, dass die Aktien, die Buffett damals bekam, knapp 400 Millionen US-Dollar wert waren. Aber genau wie letztes Mal, begann Buffett und sein Investmentteam sich in methodischer Art von diesen Aktien wieder zu trennen. Wir können nicht wissen, wie viel Buffett genau für den Verkauf dieser 21 Millionen Aktien bekam, aber wir können sagen, dass dieselben Aktien heute 2,33 Milliarden US-Dollar wert wären.

Alles in allem hätte Buffett mit Disney zusätzlich 12 Milliarden US-Dollar für seine Aktionäre verdienen können. Autsch!

Dabei kann man etwas Wichtiges lernen

Es ist wichtig zu sehen, dass selbst die besten Investoren der Welt fehlbar sind. Auch Buffett hat Fehler gemacht und wird wahrscheinlich auch in Zukunft noch Fehler machen.

Bildquelle: Getty Images.

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Trotzdem ist dieser nicht so kleine Fehltritt eine sehr gute Lektion für uns Investoren: Wir sollten nicht so schnell verkaufen, nur weil wir gerade einen Gewinn erzielt haben. Unsere Emotionen treiben uns oft dazu, Dinge zu tun, die nicht wirklich in unserem Interesse sind. Darüber hinaus haben wir oft Angst davor, dass was das, was wir schon gewonnen haben, wieder verlieren – egal wie lange wir diese Investition schon haben.

Die Börse hat uns aber gezeigt, dass hochwertige Unternehmen im Laufe der Zeit immer mehr an Wert gewinnen. Wenn du Unternehmen besitzt, die klare Wettbewerbsvorteile und respektierte Markenprodukte oder Innovationen vorweisen, dann gibt es nur wenige Gründe, einen Verkauf in Betracht zu ziehen.

Buffett hat immer wieder gesagt, dass seine bevorzugte Haltedauer „für immer“ wäre. In diesem einen Fall konnte er von seinem eigenen Rat leider nicht profitieren, hat uns damit aber eine wertvolle Lektion mitgegeben.

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The Motley Fool besitzt und empfiehlt Berkshire Hathaway (B shares) und Walt Disney.

Dieser Artikel wurde von Sean Williams auf Englisch verfasst und wurde am 07.03.2017 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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