Konträre Meinung: Das iPhone könnte verschwinden
Alle lieben Apple (WKN:865985). Der unglaublich erfolgreiche Hersteller vom iPhone und anderen schicken Produkten ist an der Börse mehr wert als alle anderen Unternehmen. Sogar Warren Buffett konnte sich von seiner Technologiephobie loslösen und hat in nur kurzer Zeit Milliarden investiert.
Apple hat aber eine große Schwachstelle: Das iPhone ist mit Abstand seine wichtigste Einnahmequelle. Meiner Ansicht nach ist aber in keiner Weise sicher, dass der Erfolg des iPhones anhält. Wenn sich alle einig sind, ist eine konträre Meinung dringend nötig – hier erfährst du, wieso Apples iPhone und damit auch seine Gewinne von der Bildfläche verschwinden könnten.
Argument #1: Geschmäcker ändern sich
Ohne Frage weiß Apple seine Kunden zu begeistern. Design, Kamera, Bedienung und vieles mehr, sind bei allen seinen Produkten Spitzenklasse. Trotzdem lässt sich nicht ausschließen, dass die Kunden irgendwann keine Lust mehr auf Apple haben.
Es könnte vielleicht mit einem massiven Qualitätsproblem anfangen oder einem Skandal wegen Datenmissbrauch und dann große Wellen schlagen. Als Anleger ist es oftmals schwer zu prophezeien, ob Skandale negative Auswirkungen haben. Wer hätte gedacht, dass VW im Jahr nach seinem Skandal Toyota als größten Autohersteller der Welt überholt? Trotzdem könnte es passieren, dass das iPhone irgendwann nicht mehr den Geschmack der Masse trifft und dann hätte Apple ein großes Problem.
Argument #2: Das iPhone ist teuer
Wenn man Leute fragen würde, was der wichtigste Grund für den Anstieg von Apples Aktie ist, würden die meisten auf die vielen verkauften Produkte hinweisen. Damit liegen sie aber nicht richtig, denn ein hoher Umsatz rettet niemanden, wenn die Margen winzig sind.
Apples wirklicher Erfolg resultiert daraus, dass so viel vom Umsatz auch als Gewinn übrig bleibt. Die Bruttomargen liegen beim iPhone um die 50 %, je nachdem welche Experten-Berechnung man heranzieht. Das heißt, dass hohe Preise nötig sind, um Apples Milliardengewinne einzufahren. Apples iPhone ist dementsprechend sehr teuer – ein voll ausgestattetes iPhone 7 kostet 1.119 Euro – und somit würde jede Preissenkung deutlich in die Margen schneiden. Es ist aber fraglich, ob Apple seine satten Preise ewig beibehalten kann.
Argument #3: Die Konkurrenz wird besser und besser
Schließlich kann niemand behaupten, dass die Konkurrenz schläft. Samsung mag zwar gerade unter seinem Eigentor leiden, dürfte sich aber irgendwann wieder erholen. Dafür startet jetzt Alphabet mit seinem ersten Made by Google-Smartphone, dem Pixel, durch. Das Pixel wird von Kritikern in höchsten Tönen gelobt und hat alles, um das iPhone zu schlagen, inklusive der angeblich besten Kamera der Welt.
Wer nicht ganz am oberen Ende sucht, findet mittlerweile auch für viele hundert Euro weniger hervorragende Handys. Vor allem aus China kommt immer mehr ernstzunehmende Konkurrenz, wie beispielsweise durch OnePlus.
Argument #4: Smartphones könnten aussterben
Vielleicht wird sich Apple aber gar nicht um die Konkurrenz Sorgen machen müssen, sondern darum, dass irgendein neues Gadget das Smartphone ersetzt. Bisher ist noch nicht klar, was das sein könnte, aber Produkte wie die Apple Watch können als Beispiel dienen.
Das Problem dabei ist, dass bei einem Übergang zu einem neuen Produkt, die Karten wieder neu gemischt werden. So hat Apple schließlich auch seine derzeitige Krone erst bekommen, als die ganze Welt auf Smartphones gewechselt hat – davor waren noch Unternehmen wie Nokia an der Spitze. Es stellt dementsprechend ein großes Risiko dar, dass Apple beim nächsten Megaprodukt nicht mehr ganz vorne mitmischt.
Ein mögliches Szenario
Wie du siehst gibt es mehrere Gründe, wieso das iPhone vielleicht doch keine so glänzende Zukunft hat, wie die meisten Anleger derzeit denken. Es wird vor allem schwierig von dem derzeit hohen Niveau aus weiter zu wachsen. Im schlimmsten Fall könnte das iPhone aber sogar komplett in der Versenkung verschwinden.
Das ist aber nur ein Szenario von vielen. Tatsächlich ist es auch denkbar, dass Apple noch für eine sehr, sehr lange Zeit gigantische Profite mit seinem heiß geliebten iPhone einfährt. Die Risiken zu Apples Haupteinnahmequelle, können aber auf jeden Fall hilfreich sein, wenn man sich entscheiden muss, wie viel seines Portfolios man auf eine erfolgreiche Zukunft von Apple setzen will.
Der Bärenmarkt-Überlebensguide: Wie du mit einer Marktkorrektur umgehst!
Ein erneutes Aufflammen von Corona in China, Krieg innerhalb Europas und eine schwächelnde Industrie in Deutschland in Zeiten hoher Inflation und steigender Zinsen. Das sind ziemlich viele Risiken, die deinem Depot nicht guttun.
Hier sind vier Schritte, die man unserer Meinung nach immer vor Augen haben sollte, wenn der Aktienmarkt einen Rücksetzer erlebt.
Marlon Bonazzi besitzt keine der erwähnten Aktien. Suzanne Frey ist Führungskraft bei Alphabet und Mitglied des Vorstands von The Motley Fool. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Alphabet (A- und C-Aktien) und Apple. The Motley Fool besitzt die folgenden Optionen: Long Januar 2018 $90 Calls auf Apple, Short Januar 2018 $95 Calls auf Apple.