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3 Fälle, in denen Amazon direkt auf Bedrohungen durch Wettbewerber reagiert hat

Es gibt viele Faktoren, die Amazon (WKN:906866) zu einem einzigartigen Unternehmen machen. Das Unternehmen hat sich kopfüber in mehrere neue Märkte wie elektronischen Handel, Cloud Computing und Videostreaming gestürzt. Amazon war bisher immer willens, die Gewinne für langfristiges Wachstum und Marktanteile zu opfern. Dabei ist das Unternehmen so rigoros wie kein anderes vorgegangen. Die Kultur von Amazon ist aber auch einzigartig.

Es gibt viele Mantras von Bezos, die das Unternehmen führen, doch keines drückt es so gut aus wie dieses: „Der Kunde an erste Stelle. Neues erfinden. Und geduldig sein.“ Bezos sagt, dass diese drei Richtlinien das Erfolgsgeheimnis von Amazon wären.

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Jeff Bezos hat wiederholt gesagt, dass das Unternehmen davon besessen wäre, etwas für die Kunden zu tun. Dafür würde man sich weniger auf die Wettbewerber konzentrieren und lieber auf die Bedürfnisse der Kunden eingehen, anstatt auf Bedrohungen aus dem Markt.

Bezos ist aber auch bekannt dafür, ein erbarmungsloser Konkurrent zu sein. Zusätzlich fördert er sowohl innerhalb des Unternehmens als auch innerhalb der Märkte, in denen Amazon sein Geschäft macht, ein kompetitives Umfeld. In diesem Zusammenhang hat er schon einmal einen berühmten Ausspruch von sich gegeben: „Eure Marge ist meine Gelegenheit.“ Der Gedanke, das sich Amazon nur um die Kunden und nicht um die Konkurrenten kümmern würde, ist vielleicht für das Image als Lieblingsunternehmen gut. Es entspricht aber nicht der Wahrheit. Hier sind drei Fälle, davon einer von letzter Woche, in denen Amazon direkt und entschieden gegen Wettbewerber vorgegangen ist.

1. Kostenloser Versand und Wal-Mart

Amazon erhöhte vor einem Jahr den Mindestbestellwert für kostenlosen Versand für Nicht-Prime-Mitglieder von 35 auf 49 US-Dollar. Vielen sahen darin ein Versuch von Amazon, die Kunden dazu zu ermutigen, Prime-Mitglied zu werden. Zusätzliche wollte das Unternehmen damit die explodierenden Versandkosten unter Kontrolle bekommen.

Im letzten Jahr begann auch Wal Mart (WKN:860853) damit, sich mehr um den elektronischen Handel zu kümmern und expandierte durch die Übernahme von Jet.com für 3,3 Milliarden US-Dollar das Online-Lebensmittel-Abholprogramm. Wal-Mart sagte vor einem Monat, dass man als Teil dieser Strategie bei Bestellungen ab 35 US-Dollar kostenlosen Versand innerhalb von zwei Tagen bieten würde, um Amazon Prime damit herauszufordern.

Nur ein paar Wochen später senkte Amazon den Mindestbestellwert wieder auf 35 US-Dollar. Das war eine klare Antwort auf das Angebot von Wal-Mart. Amazon verspricht jedoch nicht, innerhalb von zwei Tagen zu liefern und bietet diesen Vorteil nur seinen Prime-Mitgliedern.

Das zeigt aber, wie ernst es Amazon damit ist, seinen Vorteil im elektronischen Handel und seinen Ruf für schnelle kostenlose Lieferung aufrechtzuerhalten.

2. Diapers.com

Amazon bemerkte 2010, dass die Umsätze bei den Windeln auf einmal einbrachen. Diese stellen eine wichtige Kategorie dar, da sie frischgebackene Eltern zu Amazon bringen. Diese Umsätze gingen an das Star-up Quidsi, das zu Diapers.com gehörte. Amazon erkannte das Problem und wollte Quidsi kaufen. Als Amazon aber abblitzte, senkte das Unternehmen seine Windelpreise um einen Drittel, und wollte damit Quidsi zu einem Verkauf zwingen. Quidsi erhielt auch ein Angebot von Wal-Mart, doch die Strategie von Amazon war erfolgreicher und so wurde Quidsi im November 2010 für 545 Millionen US-Dollar gekauft.

Amazon hat jetzt wieder ein Problem, und zwar mit einem der Gründer von Quidsi, Marc Lore, der später Jet.com gegründet hat. Dazwischen war er zwei Jahre lang bei Amazon gewesen. Lore hat jetzt die Unterstützung von Wal-Mart, während er einen weiteren Angriff auf Amazon plant. Das ist ein weiterer Grund, warum in dieser Rivalität so viel Zündstoff steckt.

3. Der Preisalgorithmus

Amazon verfügt über einen hoch komplizierten Preisalgorithmus, der die Preise täglich Millionen Male anpasst. Das ist vielleicht das beste Beispiel dafür, wie sich das Unternehmen mehr auf die Wettbewerber als auf die eigenen Kunden konzentriert. Das Unternehmen priorisiert oft Produkte, die es selbst verkauft – im Vergleich zu solchen, die von Drittanbietern auf dem Marktplatz verkauft werden, selbst wenn diese billiger sein sollten (laut einer Studie von ProPublica). Amazon bevorteilt auch die Verkäufer, die für die Dienste von Amazon wie etwa den Versand bezahlen.

Die schärfsten Konkurrenten von Amazon sind oft die Verkäufer, die auf Amazon verkaufen.

Eine weitere Studie zeigte, dass Amazon die Preiswahrnehmung manipuliert, indem es oft Rabatte auf die beliebtesten Artikel gibt. Bei weniger beliebten Artikeln bietet Amazon diesen Rabatt aber nicht und schafft damit den Eindruck, man würde den niedrigsten Preis bieten, obwohl das gar nicht der Fall ist.

Das Unternehmen hast sich seinen Ruf, zuerst an den Kunden zu denken, vielleicht doch verdient, da Amazon sehr viele Maßnahmen ergreift, die andere Unternehmen nicht ergreifen. Programme wie Prime sind bei den Kunden auch sehr beliebt. Aber wir können nicht annehmen, dass Amazon seine Wettbewerber ignoriert, nur weil es das Unternehmen behauptet. Wie jedes andere Unternehmen muss auch Amazon auf Bedrohungen durch Wettbewerber reagieren, um weiter wachsen zu können und erfolgreich zu sein.

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The Motley Fool besitzt und empfiehlt Amazon.

Dieser Artikel wurde von Jeremy Bowman auf Englisch verfasst und wurde am 01.03.2017 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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