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Amazon Prime Instant Video verliert jede Menge Geld

Bildquelle: Amazon.com

Amazon (WKN:906866) hat uns in letzter Zeit mehr Informationen zu Amazon Prime gegeben. Der größte Brocken, den Amazon veröffentlichte, war, dass die Abonnement-Dienste im letzten Jahr 6,4 Milliarden US-Dollar eingebracht haben. Dieses Segment beinhaltet mehr als nur Amazon Prime, aber es lässt leichter darauf schließen, wie viel Geld Prime Amazon jetzt wirklich einbringt.

Wenn wir uns die Angaben gegenüber der Börsenaufsicht etwas genauer ansehen, dann können wir schätzen, wie viel Umsatz aus den Prime-Abonnements in die Versandumsätze fließt und wie viel Amazon allem anderen, das durch Prime angeboten wird wie Videos, Musik etc., zuteilt. Die Schätzungen für die Video-Ausgaben von Amazon und die Kommentare des Managements geben uns weitere Anhaltspunkte. Es sollte keine Überraschung sein, dass Prime Video jede Menge Geld verliert.

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Rechnen wir das mal durch

2016 meldete Amazon bei seinen Abo-Diensten 6,39 Milliarden US-Dollar an Umsätzen. Etwa 90 % dieser Umsätze, nämlich 5,75 Milliarden US-Dollar, kamen laut Schätzungen der Analysten von den Prime-Abonnenten.

Amazon meldete auch Netto-Produktumsätze in Höhe von 94,67 Milliarden US-Dollar. Die Netto-Produktumsätze beinhalten laut Angaben von Amazon auch die Umsätze aus dem Verkauf von Produkten und entsprechende Versandgebühren. Amazon meldete auch, dass die Einzelhandelsprodukte 91,43 Milliarden US-Dollar eingebracht hätten, darin sind die Abonnement-Gebühren aber nicht mit eingerechnet. Einzelhandelsprodukte beinhalten reguläre Versandgebühren, aber keine Abonnement-Umsätze aus Amazon Prime. Diese werden unter den bereits erwähnten Abo-Diensten aufgeführt.

Es sieht also aus, als stammten 3,23 Milliarden US-Dollar Versandumsätze aus den Netto-Produktumsätzen von den Prime-Abonnenten. Damit hätten wir noch 2,52 Milliarden US-Dollar an Umsatz für alles andere, darunter Prime Video. Wir sollten nicht vergessen, dass es sich hierbei um Schätzungen handelt, doch wir nehmen an, dass Prime 90 % der Abonnement-Umsätze ausmacht.

2,5 Milliarden US-Dollar sind deutlich weniger als jene 8,8 Milliarden, die Netflix (WKN:552484) im letzten Jahr generiert hat. Amazon tritt in diesem Markt erfolgreich gegen Netflix an, und zwar im Bereich des selbstproduzierten und lizenzierten Contents.

Wie viel gibt Amazon für Content aus?

Amazon gibt uns keine exakten Details darüber, wie viel das Unternehmen für den Video-Content ausgibt. Industrieschätzungen belaufen sich auf 3,2 Milliarden für das Jahr 2016. Das deutet an, dass Amazon mindestens 700 Millionen US-Dollar mit Prime Video verliert – wenn wir uns auf die Content-Kosten beschränken. Darüber hinaus trägt das Unternehmen auch die Vertriebs- und Marketingkosten für das Produkt. Zum Vergleich: Netflix plant im Jahr 2017 6 Milliarden US-Dollar für Content auszugeben. Das Unternehmen hat im letzten Jahr aber auch fast 1 Milliarde US-Dollar für Marketing ausgegeben.

Bildquelle: Amazon.

Bildquelle: Amazon.

Amazon wird in diesem Jahr natürlich mehr für den Content ausgeben. Das Unternehmen hat seine Content-Ausgaben und die entsprechenden Marketingausgaben in der zweiten Jahreshälfte verdoppelt. Daher sollten die Investoren erwarten, dass die Ausgaben weiterhin hoch bleiben, besonders da das Unternehmen seinen Dienst Ende letzten Jahres auf 200 Länder ausgeweitet hat.

Es ist klar klar, dass Amazon mit Prime Video jede Menge Verlust macht, aber das wird leicht durch die erhöhte Kauflaune der Prime-Abonnenten wieder ausgeglichen. Prime erhöht sowohl die Produktumsätze aus dem Einzelhandel als auch die der Drittverkäufer auf Amazon, die im letzten Jahr auf 23 Milliarden US-Dollar angewachsen sind. Das ist ein Anstieg um 44 % im Jahresvergleich.

Was das für Prime Video bedeutet

Letztes Jahr veröffentlichte Amazon Prime Video global, darunter auch in Märkten, in denen das Unternehmen den kostenlosen Versand von Amazon Prime nicht anbietet. Die Abonnenten von Prime Video zahlen 5,99 US- Dollar bzw. 5,99 Euro, je nach Markt. Das stellt einen deutlichen Rabatt im Vergleich zu den 99 US-Dollar Jahresgebühr, die die amerikanischen Prime-Abonnenten zahlen müssen. Das ist auch weniger als die 9 US-Dollar pro Monat für Prime Video in den USA.

Die gute Nachricht ist, dass Amazon aktuell weniger als die Hälfte der Abo-Einnahmen für Prime Video ausgibt. Letztes Mal, als ich das überprüft habe, waren 6 US- Dollar pro Monat mehr als die Hälfte des Abonnementpreises. Es ist also immer noch mehr.

Das bedeutet, dass dieses alleinstehende Produkt deutlich günstiger im Vergleich zu Netflix ist, aber das bedeutet nicht, dass Amazon damit große Verluste einfährt. Es ist nur nicht annähernd so profitabel wie Netflix. Amazon-CEO Jeff Bezos sagte einmal: „Eure Marge ist meine Gelegenheit.“

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The Motley Fool besitzt und empfiehlt Amazon und Netflix.

Dieser Artikel wurde von Adam Levy auf Englisch verfasst und wurde am 22.02.2017 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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