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Berkshire präsentiert Quartalszahlen: Worauf es zu achten gilt

Wie es Warren Buffett häufig ausdrückt, besitzt Berkshire Hathaway (WKN:A0YJQ2) 10,25 Unternehmen, die – würden sie eigenständige Unternehmen sein – in den Fortune Global 500 zu finden wären. Während diese Diversifizierung Berkshire in regelmäßigen Abständen Milliardengewinne beschert, schwankt der Gewinn der einzelnen Gesellschaften dieses Konglomerats in der Regel von Quartal zu Quartal.

Blicken wir doch genauer auf das, was wir in dem für den 25.Februar eingeplanten Quartalsbericht erwarten können.

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1. Massive Kapitalgewinne

Wenn Berkshires Reingewinn etwas aufgebläht ausfällt, wäre dies nicht so verwunderlich. Der Reingewinn enthält Kapitalgewinne aus dem Investmentportfolio, die im vierten Quartal spektakuläre Dimensionen einnehmen sollten. Einen großen Beitrag an diesem Kapitalgewinn sollten Bank-Aktien haben, die seit der Trump-Wahl einen echten Höhenflug hingelegt haben.

Berkshires Bank-Beteiligungen Wells FargoAmerican Express und US Bancorp kletterten im vierten Quartal um 24 %, 17 % bzw. 21 %. Die Optionsscheine des Unternehmens auf Bank of America verdoppelten ihren Wert sogar. Ein S&P 500 auf Rekordniveau und eine rekordniedrige Volatilität des Marktes sollten Berkshires diversifiziertem Portfolio in die Karten spielen.

Diese vierteljährlichen Schwankungen seines Investmentportfolios sollten sich in massiven Nettogewinnen erkennbar machen – aber Investoren müssen eine langfristige Perspektive einnehmen. Buffett warnt davor, dass unrealisierte Gewinne oder Verluste vergänglich sind und Berkshire Geschäftsstrategie es ist, Anlagen zu kaufen und über Jahrzehnte – und nicht nur für die Dauer eines Quartals – zu halten.

Bildquelle: Getty Images.

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2. Höhen und Tiefen im täglichen Geschäft

Die Umsatz- und Gewinnzahlen von Berkshires Produktionsunternehmen werden vermutlich aufgrund der Erweiterung des Anlageportfolios um die Beteiligungen von Precision Castparts und Duracell besser ausfallen als im Vorjahr. Dies ist das letzte vollständige Quartal, in dem die Produktionsunternehmen aus Berkshires Portfolio einfachen Vorjahresvergleichswerten gegenüberstehen, da die beiden neuen Beteiligungen zumindest teilweise in die Ergebnissen des ersten Geschäftsquartals 2016 miteinfließen. Streicht man die Performance der beiden Unternehmen, so stieg im dritten Quartal der Gewinn vor Steuern um 2,9 % gegenüber dem Vorjahr. Rechnet man Precision Castparts und Duracell in die Ergebnisse ein, steht ein Gewinnanstieg von 57,3 % zu Buche. Obwohl der Schienenverkehr in den USA im Jahr 2016 im Vergleich zum Vorjahr deutlich zugenommen hat, wird BNSF höchstwahrscheinlich erneut fallende Umsatz- und Gewinnzahlen vermelden. Die US-Bahngesellschaft, die den zweitgrößten Beitrag zu Berkshires Gewinn vor Steuern leistet, vermeldete in den ersten neun Monaten des Jahres 2016 aufgrund eines Rückgangs des Erlöses pro Einheit (-6,5 %) und aufgrund eines niedrigeren Absatzes der Automobilindustrie (-6,6 %) rückläufige Umsatzzahlen. Auch ein fallender Rohstofftransport (vor allem Kohle und Öl) ist für diesen Abfall mitverantwortlich.

Buffett genießt es dennoch, in die Bahn-Industrie zu investieren. BNSF rechnet für das Jahr 2017 mit Investitionsaufwendungen von 3,4 Mrd. US-Dollar – vergangenes Jahr prognostizierte das Unternehmen diese Aufwendungen noch auf 3,9 Mrd. US-Dollar. BNSF bleibt in der US-Bahnbranche weiterhin das Unternehmen mit dem größten Investitionsaufwand – an zweiter Stelle folgt Union Pacific mit 3,1 Mrd. US-Dollar.

In der Versicherungsbranche sollte Berkshire vermutlich wie gewohnt einen versicherungstechnischen Gewinn für alle seine Beteiligungsgesellschaften aus diesem Sektor einfahren. Betrachtet man aber jedes Versicherungsunternehmen für sich, so kann der Gewinn von Quartal zu Quartal sehr unterschiedlich ausfallen. Wie viele andere KFZ-Versicherer hat GEICO vor kurzem seine Preise erhöht, um die aus dem Anstieg der Häufigkeit und Schwere von Autounfällen resultierenden Verluste auszugleichen. Außerdem gilt es abzuwarten, ob Ajit Jain, ein Berkshire-Top-Manager, die Berkshire-Beteiligung General Re, der unter anderem der härter werdende Wettbewerb im Rückversicherungsmarkt stark zugesetzt hat und die Jain in einem Mitarbeiterbrief im August 2016 als Unternehmen bezeichnete, „das in Bürokratie erstickt“, wieder in die Erfolgsspur zurückführen kann.

3. Wie Buffett die Welt sieht

Das vierte Quartal war ein sehr interessantes für Buffett: Berkshire Hathaway investierte mehrere Milliarden US-Dollar in Airlines, Buffett unterstützte öffentlich Clintons Wahlkampagne und kaufte dann, nachdem Trump die Wahl gewonnen hatte, Aktien im Wert von über 12 Mrd. US-Dollar.

Erst vor wenigen Tagen hat Kraft Heinz, eine wichtige Berkshire-Beteiligung, ein Übernahmeangebot abgegeben, das es in diesem Ausmaß in der Lebensmittelindustrie noch nicht gegeben hat. Ermuntert Buffett seine Tochtergesellschaften mit dem Zuspruch finanzieller Unterstützung durch Berkshire, auf Shopping-Tour zu gehen?

Berkshire stehen massive Cash-Reserven zur Verfügung. Die Holdinggesellschaft beendete das dritte Quartal mit knapp 85 Mrd. US-Dollar in liquiden Mitteln. Damit hat das Unternehmen enormen Handlungsspielraum, um die nächste große Übernahme vorzubereiten. Buffetts jährlicher Aktionärsbrief könnte einige Hinweise darauf liefern, wie er plant, Berkshires Cash-Reserven effektiv einzusetzen.

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The Motley Fool hält und empfiehlt Berkshire Hathaway (B-Aktien). The Motley Fool empfiehlt American Express.  

Dieser Artikel wurde von Jordan Wathen auf Englisch verfasst und am 22.2.2017 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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