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Warum Qualcomm 2016 weniger in Forschung & Entwicklung investiert hat

Bildquelle: Pixabay/Pexels

IC Insights zufolge investiert der Funkchip-Riese Qualcomm (WKN:883121) nach Intel (WKN:855681) so viel wie kein anderer Chip-Hersteller in Forschung und Entwicklung (F&E).

Qualcomms hohe F&E-Aufwendungen (5,15 Mrd. US-Dollar im Geschäftsjahr 2016) sind notwendig, um seinen Vorsprung im Bereich Drahtlos-Technologie und Mobil-Prozessoren weiterhin aufrechtzuerhalten, sowie die Erschließung neuer Märkte, wie beispielsweise das Internet der Dinge und Rechenzentren, voranzutreiben.

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Nichtsdestotrotz bedeuten die F&E-Aufwendungen des vergangenen Jahres von 5,15 Mrd. US-Dollar einen Rückgang gegenüber dem Geschäftsjahr 2015, in dem Qualcomm noch 5,49 US-Dollar in F&E investierte.

In diesem Artikel würde ich gerne auf die Hauptfaktoren eingehen, die zu diesem Investitionsrückgang geführt haben. Die Informationen basieren auf dem jüngsten 10-K-Bericht des Unternehmens.

Bildquelle: QUALCOMM.

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Kürzungen bei Display- und Chipentwicklung

Qualcomm teilte mit, dass es einen „Einschnitt in Höhe von 228 Mio. US-Dollar bei den Entwicklungskosten von integrierter Schaltungstechnik sowie dazugehörigen Software-Produkten verzeichnete“. Diese Kürzungen, so das Unternehmen, „sind größtenteils auf Maßnahmen zurückzuführen, die im Rahmen der strategischen Neuausrichtung getroffen wurden“. In anderen Worten: Sie sind Teil des Kostensenkungsprogramms, das das Unternehmen 2015 initiiert hat.

Interessanterweise folgte die Kürzung einer Erhöhung dieser Kosten im Geschäftsjahr 2015. Über die vergangenen zwei Jahre betrachtet haben F&E-Aufwendungen bei „integrierter Schaltungstechnik und dazugehörigen Software-Produkten“ jedoch um 111 Mio. US-Dollar abgenommen.

Es dreht sich aber nicht alles um Chiptechnologie. Qualcomm sagte, dass auch im Bereich der Displayentwicklung Kosten um 67 Mio. US-Dollar gekürzt wurden. Da das Unternehmen seit einiger Zeit bereits seine Investitionen im Bereich Displaytechnologie zurückschraubt, kommt diese Information nicht besonders überraschend. Im 10-K-Bericht machte das Unternehmen klar, dass bereits 2015 F&E-Aufwendungen in diesem Bereich um 72 Mio. US-Dollar gesenkt wurden.

Was bedeutet dies für Investoren?

Es könnte zunächst etwas besorgniserregend klingen, dass Qualcomm, dessen Umsatz größtenteils aus dem Chip-Verkauf generiert wird, Aufwendungen für die Entwicklung zukünftiger Chips kürzt.

Führt eine Kosteneinsparung im Bereich F&E nicht dazu, dass die Produkte in Zukunft an Wettbewerbsstärke verlieren und infolgedessen niedrigere Gewinne erwirtschaften?

Die Antwort ist, dass es immer von der Situation abhängt. Wenn ein Unternehmen so enorme Wachstumszahlen verzeichnet, wie es Qualcomm in den vergangenen fünf Jahren getan hat (der Umsatz von Qualcomms Chip-Sparte stieg von 8,86 Mrd. US-Dollar im Jahr 2011 auf 18,67 Mrd. US-Dollar im Jahr 2017), kann es durchaus vorkommen, dass die Disziplin bei F&E-Aufwendungen etwas verloren geht.

Da Qualcomm jedoch immer noch deutlich mehr in die Chip-Entwicklung investiert als seine Konkurrenz (Qualcomms größter Konkurrent Media Tek investierte 2016 ungefähr 1,5 Mrd. US-Dollar in F&E), scheint es eher unwahrscheinlich, dass Qualcomms langfristige Position im Mobilchip-Markt mit diesen Kostensenkungen geschwächt wird.

Es sieht eher danach aus, als würde Qualcomm versuchen, die Effizienz seiner F&E-Aufwendungen zu verbessern und nicht darauf abzielt, das Wachstum seiner Chip-Sparte, die das Unternehmen nach dem Abklingen des Mobilfunkbooms zu alter Stärke zurückgeführt hat, abzubremsen.

Derzeit sollten sich Investoren vermutlich keine allzu großen Sorgen um die F&E-Einschnitte machen. Erst wenn Qualcomm beginnt, seine F&E-Aufwendungen auch in kommenden Quartalen zu senken oder daraus resultierende Probleme erkennbar werden, sollten bei Investoren die Alarmglocken schrillen.

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The Motley Fool hält und empfiehlt Qualcomm. The Motley Fool empfiehlt Intel.

Dieser Artikel wurde von Ashraf Eassa auf Englisch verfasst und am 21.2.2017 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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