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Ist das der nächste Sektor, den Amazon übernehmen möchte?

Bildquelle: Amazon.

Nur ein paar Tage, nachdem das Unternehmen die Ergebnisse des vierten Quartals 2016 veröffentlichte, gab Amazon (WKN:906866) eine Presseerklärung mit einer mutigen Schlagzeile heraus: “Mehr als 33 Millionen Kunden haben Amazon Payments schon benutzt.” Diese Veröffentlichung schien irgendwie aus heiterem Himmel zu kommen. Während der Telefonkonferenz für das vorhergehende Quartal, weniger als eine Woche vor Veröffentlichung der besagten Presseerklärung, kam es dem Management von Amazon anscheinend nicht in den Sinn, Amazon Payments auch nur einmal zu erwähnen.

Bildquelle: Amazon.

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Das muss aber nicht heißen, dass dieser Einblick, den uns das Management in die Zahlen gab, nicht beeindruckend gewesen wäre. Das war er auf jeden Fall. Diese Veröffentlichung gab jede Menge aktuelle Statistiken über den hauseigenen Bezahldienst. Dabei handelt sich um eine Plattform, die es den Kunden ermöglicht, Käufe von Drittanbietern auf anderen Webseiten mit den Zahlungsinformationen im Amazon-Benutzerkonto zu tätigen. Wie die Überschrift schon sagt, haben mehr als 33 Millionen Kunden diese Zahlungsmöglichkeit bereits in Anspruch genommen. Das Zahlungsvolumen verdoppelte sich 2016. Die Zahl der Händler, die Amazon Payments akzeptieren, stieg im Jahresvergleich um über 120 %. Mehr als 50 % der Kunden, die die Plattform benutzt hatten, waren auch Mitglieder von Amazon Prime.

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Wie steht Amazon im Vergleich zu anderen Anbietern da?

Amazon Payments ist die neueste Zahlungsplattform, die es den Kunden erlaubt, für ihre Online-Einkäufe auf verschiedenen Webseiten zu bezahlen. Und dafür ist nur ein Account bei Amazon nötig. Damit macht Amazon jetzt auch PayPal Holdings (WKN:A14R7U), Apple Pay von Apple (WKN:865985) und anderen digitalen Zahlungsanbietern Konkurrenz.

Während der Telefonkonferenz zum ersten Steuerquartal 2017 hatte CEO Tim Cook einige sehr positive Dinge über Apple Play zu sagen. Unter anderem sagt er, die Nutzerzahl hätte sich im letzten Jahr verdreifacht und das Transaktionsvolumen wäre im Jahresvergleich um 500 % gestiegen.

Bildquelle: Visa.

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Es ist hier natürlich schwer einen Vergleich zu ziehen, das wäre ja so wie Äpfel mit Birnen zu vergleichen (entschuldige bitte das Wortspiel), aber PayPal ist der unangefochtene Marktführer in diesem Bereich. Im letzten Quartal hatte PayPal 197 Millionen aktive Benutzerkonten, wovon jedes mehr als 31 Transaktionen pro Monat hatte. Das gesamte Zahlungsvolumen betrug mehr als 99 Milliarden US-Dollar, was einen Anstieg um 25 % im Jahresvergleich darstellt.

Der Grund, warum diese Zahlen schwer vergleichbar sind, ist, dass Apple und Amazon sich noch am Anfang ihrer Bemühungen hier befinden. Daher arbeiten sie mit einer deutlich kleineren Nutzerbasis. Die Kunden in der Presseerklärung von Amazon hatten die Plattform aber nur einmal benutzt. Das ist eine komplett andere Kennzahl als Kunden, die Plattform regelmäßig benutzen.

Die Verfügbarkeit eines Zahlungsanbieters ist ein weiterer Bereich, wo PayPal einen großen Vorsprung hat. In einer Umfrage aus dem September 2016 von PYMNTS.com hatten 652 der 965 beliebtesten Online-Händler, also etwa 68 %, den Kaufen-Button von PayPal. An zweiter Stelle lag Amazon mit 100 Homepages mit seiner Zahlungsfunktion. Kein anderer Dienst war auf mehr als 10 % der untersuchten Websites vertreten. Das war aber im selben Monat, in dem Apple Pay seinen Dienst aufnahm, daher gab es hierzu noch gar keine Daten.

Die prozentualen Zuwächse bei den Nutzern, Transaktionen und dem Zahlungsvolumen bei Apple und bei Amazon waren natürlich beeindruckend, wir dürfen aber nicht vergessen, dass sie von einer kleineren zur Basis kommen. Das bedeutet nicht, dass diese beiden Unternehmen PayPal als dominantes Zahlungsmittel eines Tages überholen könnten. Es ist nur einfach zu früh, um solche Vorhersagen jetzt zu treffen.

PayPal ist immer noch die Nummer 1 – noch

PayPal ist immer noch die beliebteste digitale Zahlungsplattform bei den Kunden. Mit etwa 200 Millionen aktiven Nutzerkonten und einer beeindruckend großen Abdeckung aller relevanten Online-Händler hat das Unternehmen einen großen Wettbewerbsvorteil, selbst gegenüber Konkurrenten mit tiefen Taschen wie Amazon und Apple. Darüber hinaus zeigt PayPal keine Ermüdungserscheinung. Die Zahl der aktiven Benutzerkonten, Transaktionen uns das gesamte Zahlungsvolumen stiegen im letzten Quartal zweistellig.

PayPal ruht sich auch nicht auf seinen Lorbeeren aus. Innovative neue Produkte wie One Touch kommen bei den mobilen Nutzern gut an und sorgen für weiteres Wachstum. So erhöht das Unternehmen seinen Marktanteil im wachsenden mobilen Bereich.

Aber das soll nicht heißen, dass Amazon Payments und Apple Pay nicht auch das Potenzial hätten, in diesem Bereich Erfolg zu haben. Apple hat Legionen von loyalen iPhone-Nutzern auf seiner Seite. Allein im letzten Quartal hat Apple mehr als 78 Millionen iPhones verkauft.

Amazon hat eine loyale Kundenbasis von 63 Millionen Prime-Mitgliedern. Damit hat das Unternehmen jede Menge Wachstumsmöglichkeiten bei den Kunden, die schon Amazon für Online-Käufe nutzen. Die größte Herausforderung für Amazon wird vielleicht darin bestehen, die Händler davon zu überzeugen, ihnen Zugriff auf die Daten zu geben. Mit all den Daten, die Amazon schon hat, werden die Konkurrenten vielleicht nicht gerne noch mehr davon herausrücken.

Am Ende des Tages ist es schwer, hier eine Kaufempfehlung auszusprechen. Beide Unternehmen verfügen über eine sehr große Marktkapitalisierung und über jede Menge Unwägbarkeiten. Aber das beeindruckende Wachstum der beiden Zahlungsplattformen sollte auch nicht übersehen werden und sollte vielleicht als ein weiterer Wachstumstreiber für die beiden gesehen werden.

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The Motley Fool besitzt und empfiehlt Amazon, Apple und PayPal Holdings. The Motley Fool besitzt die folgenden Optionen: Long Januar 2018 $90 Calls auf Apple, Short Januar 2018 $95 Calls auf Apple.

Dieser Artikel wurde von Matthew Cochrane auf Englisch verfasst und wurde am 19.02.2017 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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