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Sozial verantwortliches Investieren: Worauf man 2017 achten sollte

Foto: Pixabay, image4you

Egal ob du es nachhaltiges Investieren, ethisches Investieren oder sogar bewussten Kapitalismus nennst, sozial verantwortliches Investieren hat sich selbst schon als eine wertvolle Investment-Strategie bewährt, mit der man Renditen generieren kann, während und gleichzeitig sozial etwas Gutes tut. Laut dem Forum für nachhaltige und verantwortliche Investitionen Forum for Sustainable and Responsible Investment, macht SRI etwa 8,7 Billionen US-Dollar der professionell gemanagten Vermögenswerte aus. Das ist ein Fünftel aller Investitionen unter professionellem Management.

Seit der Präsidentschaftswahl im November kommt aber immer öfter die Frage auf, ob 2017 (und danach) es für die SRI-Investoren nicht schwierig werden könnte. Immerhin stehen diese Sektoren genau im Gegenteil zu den Prinzipien, die steigen seit Donald Trump die Präsidentschaftswahl gewonnen hat.

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Sozial verantwortliches Investieren muss nicht zwangsweise den Erfolg ausschließen. BILDQUELLE: GETTY IMAGES

Sozial verantwortliches Investieren muss nicht zwangsweise den Erfolg ausschließen. BILDQUELLE: GETTY IMAGES

Sind jetzt die anderen am Drücker?

Zum Beispiel haben die Betreiber von privaten Gefängnissen CoreCivic und GEO Group Zuwächse von jeweils 79 % und 48 % verzeichnet, während Luftfahrt- und Verteidigungsunternehmen wie Boeing und General Dynamics um mehr als 10 % gestiegen sind.

Bedeutet das, dass solche Aktien jetzt bessere Investitionen sind als die sozial verantwortlichen? Nicht notwendigerweise. Immerhin sind die Waffenhersteller Smith and Wesson Holding und Sturm, Ruger um 25 % und 20 % gefallen, während die Brauerei Anheuser-Busch InBev um 9 % gefallen ist.

Im Gegensatz dazu hat das Unternehmen, das den bewussten Kapitalismus definiert, Whole Foods Market, im letzten Monat 8 % dazugewinnen können. Ähnlich erging es Panera Bread und dem Baustofflieferanten Trex, der seit der Wahl um 18 % zulegen konnte. Es gibt also noch jede Menge Möglichkeiten, um beim Investieren etwas Gutes zu tun.

Das Forum für nachhaltige und verantwortungsvolle Investitionen hat vier Bereiche identifiziert, in die die Vermögensverwalter Geld schieben und in die du vielleicht auch gerne investieren möchtest.

BILDQUELLE: GETTY IMAGES

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Die Umwelt

Von den 7,79 Billionen US-Dollar, die sich auf dieses Thema konzentrieren, wurde der Klimawandel als der Umweltfaktor identifiziert, der die größte Aufmerksamkeit auf sich zieht. Die Organisation fand heraus, dass etwa 1,4 Billionen US-Dollar der Vermögensverwalter sich genau mit diesem Thema auseinandersetzen. Das ist ein fünffacher Anstieg im Vergleich zu 2014, aber das ist nicht die ganze Geschichte. Zusätzliche 2,1 Billionen US-Dollar von institutionellen Investoren wurden von dieser ersten Investition auch beeinflusst.

Um zu verstehen, wer wie viel Geld wohin schiebt, sollte man wissen, dass institutionelle Investoren, wie der Name schon andeutet, eine Bank, ein Hedgefonds oder ein Pensionsfonds ist, der das Geld seiner Investoren sammelt, um es in verschiedene Vermögenswerte wie Aktien und Immobilien zu investieren. Ein Vermögensverwalter ist dabei eine Person oder ein Unternehmen, das die Portfolios von Einzelpersonen oder institutionellen Investoren managed.

Obwohl klimawandel-orientierte Politik und Gesetzgebung während der Präsidentschaft von Donald Trump vielleicht keinen guten Stand haben werden, gibt es immer noch Möglichkeiten, wie die Investoren vom Erfolg der Unternehmen in diesem Bereich profitieren können. Dazu gehören auch Dienstleistungen, von denen die Umwelt profitiert, darunter Cleantech-Unternehmen, die sich mit Energieeffizienz, alternativen Energiequellen, Energiespeichern und Elektroautos beschäftigen.

Soziale Fragen

Soziale Angelegenheiten waren für die Investitionsentscheidung hinter 7,78 Billionen US-Dollar unter professioneller Verwaltung verantwortlich. Konfliktrisiken machten 1,5 Billionen US-Dollar dieser Gesamtsumme aus, wobei weitere 2,7 Billionen US-Dollar auf die institutionellen Investoren zurückzuführen waren. Das bedeutet, dass diese Investoren Unternehmen ausgeschlossen haben, die in Ländern arbeiten, die repressive Regimes unterstützen oder Terroristen finanzieren.

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Bei diesem Ansatz vermeidet man es nicht nur Länder mit schlechten Menschenrechtsvoraussetzungen zu unterstützen, man vermeidet auch die inhärenten Risiken einer Investition in Bereichen mit hohem Konfliktrisiko. Damit sind politische Umfelder gemeint, schlechte soziale Sicherungssysteme und weit verbreitete Gewalt.

Abgesehen vom Konfliktrisiko sind soziale Angelegenheiten wie Gleichheit, Diversität und Arbeitsrechte weitere Gründe für Investitionsentscheidungen.

Corporate Governance

Dieser Punkt beeinflusste 7,7 Billionen US-Dollar, was seit 2014 einen Anstieg um 100 % markiert. Die Ausgaben der Unternehmen für Politik und Lobbyismus war eines der wichtigsten Themen für die Investoren. Die Aktionäre brachten zwischen 2014 und 2016 fast 400 Vorschläge in diesem Zusammenhang vor.

Die Aktionäre eines öffentlich gehandelten Unternehmens haben das Recht, Resolutionen vorzubringen, die in der nächsten Hauptversammlung zur Abstimmung vorgelegt werden müssen. Viele haben das Gefühl, dass große Unternehmen einen überproportionalen Einfluss auf die Politik der Regierung einnimmt und sogar die Wortwahl von Gesetzen beeinflussen. Diese Aktionäre erwarten oft, dass das Management transparenter wird. Selbst wenn sie dabei nicht erfolgreich sind (und meistens sind sie nicht erfolgreich), bleiben diese Resolutionen eine gute Möglichkeit, um das Management zur Veratnwortung zu ziehen.. Zusätzlich können sie das Management am Ende vielleicht davon überzeugen, einige oder sogar alle Vorschläge zu übernehmen, selbst wenn diese nicht von einer Mehrheit unterstützt werden.

Weitere 350 Vorschläge drehten sich um Stellvertreter-Maßnahmen. Das bedeutet, man könnte den Aktionären das Recht geben, Mitglieder des Vorstandes zu nominieren. Der Erfolg solcher Maßnahmen zeigt sich in der Tatsache, dass die Zahl der Unternehmen im S&P 500, die den Investoren größeren Einfluss geben von 1 % im Jahr 2014 auf aktuell 40 % gestiegen ist.

So können die Wahlen der Vorstandsmitglieder komplett neu gestaltet werden und die Vorstände müssen mehr auf die Belange der Aktionäre reagieren. Viel zu oft sind die Vorstände nur die Hintermänner hinter dem Management. Wenn man aber Kandidaten von außen in die Gleichung hinein nimmt, dann kann das helfen, einen Vorstand zu schaffen, der seine Überwachungspflichten etwas ernster nimmt.

Produktspezifische Angelegenheiten

Oft geht es auch um bestimmte Produkte, die die Unternehmen herstellen wie z.B. Alkohol, Tabak, Feuerwaffen, fossile Brennstoffe und Kampfflugzeuge. Dieser Umstand hat die Entscheidungen der Vermögensverwalter in Höhe von 1,97 Billionen US-Dollar beeinflusst.

BILQUELLE: PIXABAY

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Warum sollte man sozial verantwortlich investieren?

Sozial verantwortliches Investieren geht bis in das 18. Jahrhundert zurück, als die Quakers es ihren Mitgliedern verboten, in den Sklavenhandel zu investieren. Heute ist SRI eine ganz eigene Bewegung, die große Aufmerksamkeit und finanzielle Ressourcen der Vermögensverwalter genießt.

SRI ist allerdings auch eine Wette auf wirklich langfristige Veränderungen in der Art und Weise, wie Unternehmen operieren. Unternehmen erkennen immer mehr an, dass Sorge tragen für die Kunden, Mitarbeiter, die Umwelt und gute Unternehmensführung auch ein gutes Geschäft sein kann.

Wenige Unternehmen erzielen gute Platzierungen bei den Scorecards für sozial verantwortliches Verhalten. Viele werden in einigen Bereichen sehr gut abschneiden, in anderen dagegen nicht. Die Investoren müssen daher herausfinden, zu welchen Kompromissen sie hier bereit sind. Solange man aber ein Auge auf die vier großen Trends von weiter oben hat und sein Geld entsprechend investiert, kann man sich auch 2017 und danach an der Börse sehr gut schlagen.

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Dieser Artikel wurde von Rich Duprey auf Englisch verfasst und wurde am 28.12.2016 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.

John Mackey, co-CEO von Whole Foods Market, ist Mitglied des Vorstands von The Motley Fool.
The Motley Fool besitzt und empfiehlt Anheuser-Busch InBev NV, Panera Bread, Trex und Whole Foods Market. The Motley Fool empfiehlt CVS Health.



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