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Wie man mit der SWOT-Analyse Aktien (und Borussia Dortmund) besser versteht

Foto: Pixabay, hpgruesen

Wir haben heute hunderte von verschiedenen Möglichkeiten, Aktien und Unternehmen zu analysieren. Von Kennzahlen über Befragungen von Kunden und Wettbewerbern bis hin zu Charts reicht der bunte Blumenstrauß. Vieles davon hat erst die moderne Technik möglich gemacht. Anders ist das bei der SWOT-Analyse, die ich heute vorstellen möchte: Sie hat ihre Wurzeln im alten China.

SWOT ist viel älter als jedes Unternehmen

Die SWOT-Analyse ist Grundlage vieler Kampfsportarten und wurde in den 1960er Jahren an der Harvard Business School zur Anwendung in Unternehmen entwickelt. Ihre Grundprinzipien jedoch sind erheblich älter. So sagte schon der chinesische General, Militärstratege und Philosoph Sunzi vor etwa 2.500 Jahren:

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Wenn du den Feind und dich selbst kennst, brauchst du den Ausgang von hundert Schlachten nicht zu fürchten.

Wenn du dich selbst kennst, doch nicht den Feind, wirst du für jeden Sieg, den du erringst, eine Niederlage erleiden.

Wenn du weder den Feind noch dich selbst kennst, wirst du in jeder Schlacht unterliegen.

Überträgt man diesen Gedanken auf Unternehmen, ergibt sich daraus die Empfehlung, das Umfeld auf Chancen und Risiken oder Gefahren sorgfältig zu analysieren und sich die eigenen Stärken und Schwächen bewusst zu machen.

Das gleiche Prinzip kann jeder Anleger auch für sein eigenes Depot anwenden: Betrachtet man die Märkte und die Tücken der Finanzpsychologie als Feind im Sinne dieses Zitats, kann man sich der im Verborgenen lauernden Fallstricke bewusst werden und entsprechend handeln.

Was bedeutet SWOT denn nun?

SWOT ist eine Abkürzung, die für die englischen Begriffe Strengths (Stärken), Weaknesses (Schwächen), Opportunities (Chancen) und Threats (Bedrohungen) steht. Von der ursprünglichen Idee her ist die SWOT-Analyse eine Art der strategischen Planung. Sie dient der Positionsbestimmung und der Strategieentwicklung von Unternehmen und anderen Organisationen, insbesondere im Vergleich zu Wettbewerbern.

Man kann dieses Verfahren aber auch nutzen, um damit die Qualität eines Unternehmens im Hinblick auf eine Anlageentscheidung zu bewerten. Die Schlagworte Stärken, Schwächen, Chancen und Bedrohungen können dabei als eine Art Checkliste verstanden werden, die eine strukturierte Bewertung ermöglicht.

Checklisten werden von vielen Anlegern genutzt, aber auch andere Berufszweige wie Piloten setzen sie ein. So wird sichergestellt, dass keine Dinge vergessen werden. Zusätzlich stellt sich bei regelmäßiger Anwendung eine Routine ein; die Abarbeitung der Liste geht schneller, weil man weiß, worauf man achten muss.

Nach so viel Theorie darf es jetzt aber auch gerne noch etwas Praxis sein. Ich habe mir dazu Borussia Dortmund (WKN: 549309) ausgesucht, den einzigen börsennotierten Fußball-„Verein“ Deutschlands.

Stärken

Der BVB besitzt eine starke Marke, die deutschland- und europaweit bekannt ist. Was ich aber noch wichtiger finde, ist, dass es dabei eben nicht nur um Qualität oder andere Wettbewerbsvorteile geht, sondern dass die Marke BVB mit Emotionen besetzt ist. Das haben sonst nur Coca-Cola und vielleicht noch Apple geschafft und damit eine besondere Loyalität der Kunden erreicht, die über ein einfaches „Das ist ein gutes Produkt“ hinausgeht.

Schwächen

Das Fußballgeschäft ist ein tückisches, weil es zumeist nur die Spieler sind, die damit viel Geld verdienen. Für Sponsoren, Vereine und Investoren bleibt häufig nicht viel übrig. Das sieht man auch am letzten Quartalsbericht der Borussia, wo nur die Erlöse aus dem Transfer von Spielern ein negatives Ergebnis verhindert haben.

Chancen

Der Signal-Iduna-Park ist mit 81.360 Zuschauern bei jedem Spiel ausverkauft – da gibt es keine Steigerungsmöglichkeiten mehr. Überhaupt erscheint das Erreichbare in Deutschland weitgehend ausgereizt.

Anders sieht es international aus. Der FC Bayern München macht es mit seinen regelmäßigen Asien-Reisen vor, dass im Fernen Osten noch Potenzial besteht. Ebenso in Europa: Fußball-Traditionalisten stöhnen zwar über den neuen Verteilschlüssel in der Champions League ab 2018, aber die Top-Vereine, zu denen Dortmund zweifelsohne gehört, profitieren davon. Zusätzlich steht ja die Idee einer eigenen Liga der europäischen Fußball-Elite im Raum – ich würde sagen, da geht noch was.

Bedrohungen

Wie schnell es mit der Herrlichkeit im Fußball vorbei sein kann, hat die vorletzte Saison gezeigt, als die Borussia nach 19 Spieltagen Tabellenletzter war. Ein Abstieg in die 2. Liga hätte unabsehbare wirtschaftliche Folgen gehabt. Derartige Abstürze in so kurzer Zeit sind in anderen Wirtschaftszweigen sehr ungewöhnlich – im Fußball aber immer möglich.

Es geht weiter mit SWOT

Dies ist nur ein kurzer Abriss der Chancen und Risiken nach dem SWOT-Modell, der keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Er sollte einen kurzen Einblick in die Methode anhand eines Beispiels geben.

In Zukunft werde ich in unregelmäßigen Abständen weitere Unternehmen nach dieser Methode analysieren und hoffe, dass du dann wieder mit dabei bist.

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Peter Roegner besitzt Aktien von Apple. The Motley Fool empfiehlt und besitzt Aktien von Apple. The Motley Fool hat die folgenden Optionen: long Januar 2018 $90 Calls auf Apple und short Januar 2018 $95 Calls auf Apple. The Motley Fool empfiehlt Coca-Cola.



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