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3 Dinge, die man als Investor über den Solarsektor wissen sollte

Foto: Pixabay, Ana_J

Ja Solarsektor kann sehr interessant und riskant für die Investoren sein. Es gibt sehr großes Wachstum und auch Billionen von Dollar an potentiellen Umsätzen. Aber die Unternehmen kommen und gehen und die Landschaft in diesem Sektor ändert sich ständig. Bevor du dich auf den Solarsektor stürzt, solltest du drei Dinge beachten.

Die Bedeutung externer Politik verstehen

Eines der wichtigsten Dinge, die man über Solaraktien wissen sollte ist, dass externe politische Einflüsse große Auswirkungen auf die Industrie haben können. Drei wirklich gute Beispiele bieten die Politik der OPEC, der EPA und der Steuervorteil in den Vereinigten Staaten für Solarinvestitionen.

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Die Hersteller der Solarpaneele machen gute Geschäfte, wenn es sowohl Nachfrage als auch die Not nach neuen Produkten gibt. Das bedeutet, wenn die fossilen Brennstoffe viel kosten, dann besteht auf einmal Not und die Verbraucher und Unternehmen werden in den Solarsektor gedrängt. Wenn die Preise von Öl und Gas fallen, dann ist die Not nicht mehr so groß, den Umstieg auf grüne Energiequellen zu vollziehen. In den letzten gut zwei Jahren haben wir gesehen, wie das Angebot an Solarpaneelen immer größer wurde und wie gleichzeitig die Nachfrage immer weiter fiel, da Erdgas und Öl auf einem Mehrjahrestief sitzen. Die OPEC hat vor kurzem zugestimmt, die Produktion einzuschränken, was den Ölpreisen wieder Auftrieb verschafft hat. Daher ist es möglich, dass die Nachfrage für Solar wieder sinken könnte.

In den USA kann die Politik der Umweltbehörde EPA Auswirkungen auf die Solarindustrie haben. Strengere Standards bei den CO2 Emissionen haben die Versorgungsbetriebe dazu ermutigt, den Umstieg von Kohlekraftwerken hin zu alternativen Energiequellen wie dem saubereren Erdgas und Solarsystemen zu vollziehen. Der neu gewählte Präsident Donald Trump unterstützt die Regulierungen der EPA nicht und daher könnten einige dieser Bestimmungen zurückgezogen werden, was kurzfristig gegen die Solarindustrie arbeiten würde.

Schließlich haben wir in den USA noch einen Steuervorteil für Solarinvestitionen, was einen 30 prozentigen Steuervorteil auf die Kosten der Paneele und der Installation ausmacht. Ende 2015 wurde diese Steuerermäßigung bis 2019 verlängert, was den Amerikanern einen Anreiz liefert, in ihre eigenen Solaranlagen zu investieren. Dieser Steuervorteil wird dann 2020 vermindert werden, bevor er für die Kunden bis 2023 komplett abgeschafft wird. Diese Subventionen können ein starker Anreiz für Solarinvestitionen sein oder diese zu einem späteren Zeitpunkt komplett behindern.

Als Investor in der Solarindustrie musst du deine Augen auf die Politik und die Subventionen richten, die die Bewertung einiger Unternehmen stark beeinflussen könnten.

Solar ist eine große Wachstumsindustrie, aber auch sehr zyklisch

Aktuelle generiert der Solarsektor nur einen kleinen Prozentsatz der gesamten Elektrizität weltweit. Das bedeutet, es wird in den nächsten Jahrzehnten noch jede Menge Wachstum gegeben. Wenn wir dann noch bedenken, dass in den nächsten Jahrzehnten noch eine Milliarde energiehungrige Menschen hinzukommen, dann haben wir einen wundervollen Wachstumsmarkt, von denen die langfristigen Investoren profitieren können. Man muss sich nur die Stromerzeugung in den USA ansehen, um sich dieses Potenzial einmal vor Augen zu führen.

US Energieproduktionsdaten von YCHARTS.

US Energieproduktion Daten von YCHARTS.

Investoren sollten aber auch verstehen, wie der Solarsektor wachsen wird, um davon bestmöglich zu profitieren. Die beste Möglichkeit, die Herstellung der Solarpaneele zu verstehen, ist, sie als eine langfristige Wachstumsindustrie anzusehen, die aber sehr zyklisch von einem Jahr zum nächsten schwanken wird. Es wird daher kurzfristige Schwankungen geben, selbst wenn sich langfristig der Bedarf stark erhöht. Das trifft besonders auf Versorgungsunternehmen und die Industriesektoren und Unternehmen zu, bei denen sich die Ausgaben für große und teure Projekte von einem zum nächsten Jahr stark unterscheiden können.

Gleichzeitig ist die Herstellung von Solarpaneelen komplex, teuer und sehr von den Kosten abhängig. Das macht die Kostenquote hier sehr wichtig und jeder Solarhersteller, der nicht auf die Änderungen der Nachfrage reagieren kann, bevor die Märkte umschwenken, könnte sehr schnell vor großen Verlusten stehen.

Aus diesem Grund muss man als Investor folgendes verstehen:

  • Diese Zyklen sind unvermeidbar.
  • Es kann Zeit erfordern, bis selbst die besten Hersteller durch diese Zyklen durch sind.
  • Es kann Zeit erfordern, bis sich diese Investitionen rentieren, was Disziplin und Geduld erfordert, genau wie Wissen über die Hersteller und welche davon gut arbeiten und stabile Bilanzen haben.

Der Solarsektor hat jede Menge Potenzial, sowohl als Energiequelle als auch als Investment. Wenn du aber nicht die Arbeit investieren möchtest und die Industrie nicht verstehst und daher auch nicht die besten Unternehmen findest, dann ist das auch ein Industriezweig, in dem man viel Geld verlieren kann.

Flexibilität ist absolut nötig

Wenn wir den Punkt mit der Politik noch weiter ausführen wollen, dann müssen wir uns nur Staaten wie Hawaii, Nevada und Kalifornien ansehen und welche Auswirkungen das auf lokaler Ebene mit sich bringt.

Das ist der Grund, warum ein flexibles Geschäftsmodell bei den Solarunternehmen so unglaublich wichtig ist. Die Hersteller müssen imstande sein, den Nachschub dorthin zu bringen, wo er gerade auf der Welt benötigt wird. Die Installationsbetriebe müssen fähig sein, sehr schnell die Produktion zu erhöhen und auch genauso schnell wieder herunterschalten können. Die Finanzunternehmen müssen auch bei den Produkten, die sie anbieten sehr flexibel sein.

Ein Beispiel eines Unternehmens, dass das sehr gut macht ist SunPower(WKN:A1JNM7). Dieser Hersteller von effizienten Solarpaneelen verkauft seine Produkte in fast jedem großen Solar-Markt. Als Deutschland jede Menge Solaranlagen installierte, hatte das Unternehmen dort seine Präsenz. Und jetzt, da das Geschäft in China wächst, bietet es dort seine Lösungen an. SunPower kann also schnell viel arbeiten und genauso schnell wieder schrumpfen und damit Lösungen für Dachanlagen für Privatpersonen wie auch für Versorgungsbetriebe liefern. Das garantiert nicht den Erfolg, aber es gibt dem Unternehmen die nötige Flexibilität, um sich entsprechend den Marktbedingungen anzupassen.

Tesla (WKN:A1CX3T) und sein Tochterunternehmen Solar City befinden sich am anderen Ende des Spektrums. Das Unternehmen konzentriert sich fast komplett auf die USA und arbeitet im Bereich Leasing- und Stromabnahmeverträge. Wenn Staaten wie Nevada ihre Richtlinien ändern, dann muss das Unternehmen Leute entlassen und dort den Betrieb einstellen. Als die Kunden dieses Jahr nach Darlehen von dem Unternehmen fragten, hatte dieses Probleme sich darauf einzustellen, was zu mehreren Herabstufungen beim Ausblick führte.
Die Solarindustrie ändert sich extrem schnell und das erfordert auch die entsprechende Flexibilität, um überhaupt überleben zu können. Einige Unternehmen können sich sehr viel schneller anpassen als andere.

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The Motley Fool besitzt und empfiehlt Tesla Motors.

Dieser Artikel wurde von Travis Hoium, Sean Williams und Jason Hall auf Englisch verfasst und wurde am 21.12.2016 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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