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Sind die Aktien von Royal Dutch Shell überbewertet?

Die Aktien von Royal Dutch Shell (WKN:A0ER6S) haben seit Jahresbeginn 37 % gewonnen, da der in London gelistete Energieriese von der Erholung des Ölpreises profitiert. Auch das gegenüber dem Dollar schwächere britische Pfund hat dazu beigetragen.

Die Rally zeigt jedoch erste Anzeichen, dass ihr der Dampf ausgeht. Der Preis der Rohölsorte Brent ist unter seinen Höchststand im Oktober von 53 US-Dollar je Barrel gefallen. Investoren warten auf Details der vorgeschlagenen Kürzung der Angebotsmenge durch die OPEC. Zudem hat sich das Pfund aufgrund der unerwartet besseren wirtschaftlichen Lage in Großbritannien stabilisiert.

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Überbewertet?

Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV), welches vielleicht die beliebteste Kennzahl bei Investoren ist, steht bei 42,9 für den Energieriesen. Ist Shell daher überbewertet?

Im Vergleich zu dem historischen 5-Jahresdurchschnitt von 13,6 sieht das sehr unvorteilhaft aus. Allerdings beachtet der Blick zurück nicht die erwartete Gewinnerholung. Damit liefert die Zahl keine brauchbare Aussage über die zukünftige Leistung.

Aber selbst, wenn man die zukünftigen Werte betrachtet, wird die Aktie zu historisch sehr hohen Multiplikatoren gehandelt. Das zukünftige KGV, welches die zukünftigen Gewinne einbezieht, liegt für 2016 bei 31,6 und für 2017 bei 17,3.

Bullen gegen Bären

Sagt uns ein KGV von mehr als 30, dass die Aktie überbewertet ist?

Das hängt ganz davon ab, wie du die langfristige Zukunft von Shell siehst. Bullen würden sagen, dass die Übernahme der BG Group Shell zu einer Triebkraft bei Flüssiggas (LNG) gemacht hat. Es kontrolliert nun 20 % des weltweiten Handels mit Flüssiggas aus der Seeförderung. Zudem hat es seine Präsenz bei der Hochseeförderung und in der Petrochemie ausgebaut. Dies diversifiziert es weiter von seinen Konkurrenten.

Die Energiepreise haben sich stabilisiert. Zudem hat der Fokus von Shell auf die operativen Kosten und Synergien dazu geführt, dass sich der Gewinn wieder erholt. Das Unternehmen könne wieder glänzen, wenn die Energiepreise steigen.

Andererseits könnten bärische Investoren argumentieren, dass Shell durch seine hohen Produktionskosten nicht für einen langfristig niedrigen Energiepreis gewappnet ist.

Im besten Falle drücken niedrige Energiepreise nur kurzfristig die Gewinne. Allerdings könnte es auch langfristige Konsequenzen geben, wenn die Preise weiter nach unten gehen. Letztes Jahr fiel die Ersatzrate um 20 %. Das heißt, dass Shell seine Förderreserven nicht nur nicht aufgefüllt hat, sondern sogar abgesenkt hat. Der Rückgang liegt daran, dass zusätzliche Reserven bei den heutigen Preisen unwirtschaftlich sind und daher abgeschrieben wurden.

Meine Schlussfolgerung

Mit so hohen Bewertungsmultiplikatoren denke ich, dass es die Dividendenrendite in Höhe von 7,3 % ist, die den Aktienpreis stützt. Da die meisten Analysten der Meinung sind, dass es eher unwahrscheinlich ist, dass Shell die Dividende kürzt, werden die Bewertungen wohl in Zukunft hoch bleiben.

Allerdings sind die Dividenden von Shell nicht ohne Risiko. Die Dividendenfutures werden gegenwärtig zu einem Dividendenrückgang von 14 % im Jahre 2017 gehandelt. Das heißt nicht, dass es im kommenden Jahr zu einer Kürzung der Dividenden kommt, aber der Markt bewertet die Dividenden mit einem Rabatt von 14 %. Gegenwärtig liegt die Ausschüttung bei 0,47 US-Dollar je Aktie.

Obwohl die Dividende sehr verlockend scheint, sind die Gewinnmultiplikatoren extrem hoch, wenn man sie in Relation zu den historischen Werten sieht. Ein deutliches Signal, dass sich die Rentabilität wieder erholt, könnte dies rechtfertigen, aber ich kann davon im Moment nichts sehen.

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The Motley Fool UK empfiehlt Aktien von Royal Dutch Shell B.

Dieser Artikel wurde von Jack Tang auf Englisch verfasst und am 22.11.2016 auf Fool.co.uk veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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