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Elektro-Offensive und Entlassungen: VW macht Ernst

Foto: Pixabay

Der Abgas-Skandal hat das noch vor kurzem so stolze Unternehmen Volkswagen (WKN: 766400) tief erschüttert. Jetzt will man in Wolfsburg wieder in Richtung Zukunft blicken.

Die zwei wichtigsten Themen für Anleger sind jetzt Elektroautos und Effizienz. Bei beiden hat das Unternehmen noch viel vor sich, deswegen solltest du als Anleger unbedingt auch ein bisschen von dem Hintergrundwissen haben, dass es nicht in jeden Zeitungsbericht schafft.

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Die Elektrooffensive könnte alles verändern, aber…

Bisher wurden Elektroautos von allen Autoherstellern bis auf Tesla und BYD nicht ernst genommen. Vor allem in Deutschland wurden Elektroautos eher belächelt. Dass Reichweite und Attraktivität gar keine so großen Probleme sind, musste man erst in Kalifornien beweisen.

Jetzt hat es plötzlich auch VW eilig. Im Jahr 2025 will man bereits 2 bis 3 Millionen Elektroautos pro Jahr ausliefern. Das wären bis zu ein Drittel der aktuellen Jahresproduktion. Um dieses Ziel zu erreichen, sollen deshalb bis dahin 30 verschiedene Elektromodelle auf den Markt gebracht worden sein. Sogar Tesla-Chef Elon Musk hat vor wenigen Tagen erwähnt, dass seiner Ansicht nach VW derzeit der einzige Automobilkonzern ist, der Elektroautos in einer relevanten Größenordnung herstellen will.

…der Weg ist noch weit

Das klingt auf jeden Fall nach interessanten und ambitionierten Plänen, trotzdem sollte man einen kurzen Realitätscheck machen, wie weit man davon noch entfernt ist. In Dresden soll die Gläserne Manufaktur zu einem Werk für den e-Golf umgebaut werden. Ab April will man hier 35 Elektroautos pro Tag herstellen. Das wären gerade einmal circa 0,1 % von Volkswagens durchschnittlicher Tagesproduktion an Autos.

Auch in China will man ein wichtiger Elektroauto-Hersteller werden. Man spricht derzeit von jährlich hunderttausenden ausgelieferten Autos in nur ein paar Jahren. In diesem Jahr gibt man aber zu, nur ein paar Hundert davon abgesetzt zu haben. Um die geplanten Ziele zu erreichen, wird man mittelfristig mit Sicherheit auch in China selbst herstellen müssen.

Es ist also noch ein weiter Weg, bis VW seine Ziele umgesetzt hat. Da in den meisten Staaten immer strengere Abgasregeln geplant sind und die Zukunft elektrisch sein wird, ist es trotzdem besser sich möglichst früh an die Jahrhundertaufgabe zu machen.

Entlassungen sind schon geplant…

Nicht weniger wichtig ist dabei auch, dass Volkswagen diesen Wandel finanziell stemmen kann. Dafür muss endlich das ewige Wachstum der Belegschaft eingedämmt werden. Allein in den letzten fünf Jahren ist die Belegschaft um mehr als Hunderttausend gewachsen. VW hat mittlerweile mehr als 600.000 Mitarbeiter.

Das ist im Vergleich zur Konkurrenz enorm aufgebläht und muss dringend in Angriff genommen werden, nicht zuletzt da Elektroautos weitaus weniger Mitarbeiter benötigen. Um die Strukturen bei VW endlich zu verschlanken, ist jetzt geplant 23.000 Stellen in den nächsten Jahren zu streichen. Damit soll die Produktivität in den deutschen Werken um 25 % erhöht werden.

vw-vergleich

…gehen aber nicht weit genug

Trotzdem betont man immer wieder, dass auch in Zukunft betriebsbedingte Kündigungen ausgeschlossen sind und man den Umbau sozialverträglich gestalten will. Das ist gut für die Belegschaft, aber nicht unbedingt gut für die Wirtschaftlichkeit des Unternehmens.

Interessant ist zu sehen, dass plötzlich doch, wie vom Betriebsrat gefordert, eine eigene Batteriefabrik in Deutschland gebaut werden soll. Noch vor kurzem hatte der Vorstandsvorsitzende Matthias Müller diese Idee mit den Worten „so einen Blödsinn machen wir sicherlich nicht“ kommentiert. Falls Müller damals recht gehabt hat, sieht das nach einer teueren Arbeitsbeschaffungsmaßnahme aus.

Wenigstens stimmt die Richtung

Es lässt sich also feststellen, dass VW sich mit klaren und großen Plänen auf die Zukunft vorbereiten will. Anleger müssen jetzt aber genau verfolgen, wie diese Pläne umgesetzt werden, denn nicht nur die Konkurrenz dürfte bald nachziehen, auch die Belegschaft verfolgt ihre eigenen Interessen.

Was dann am Ende Aktionäre von dem Wandel haben, ist noch alles andere als sicher, aber wenigstens verschließt VW nicht mehr die Augen vor der Realität.

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Marlon Bonazzi besitzt Aktien von Tesla Motors. The Motley Fool empfiehlt und besitzt Aktien von Tesla Motors. The Motley Fool empfiehlt General Motors.



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