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Ist diese Kennzahl ein Problem für Warren Buffett und Berkshire Hathaway?

Die Investmentholding von Warren Buffett, Berkshire Hathaway (WKN: A0YJQ2), ist das fünftgrößte Unternehmen der USA. Das ist nichts wirklich Neues und Aufregendes. Aber dann habe ich diese andere Liste gefunden, auf der Berkshire auf Platz 6 steht, und frage mich jetzt, ob ich mir Sorgen um Buffett und sein Unternehmen machen muss.

Um welche Liste geht es?

Diese Liste wird vom Researchhaus Kamakura wöchentlich herausgegeben und zeigt das Volumen der gehandelten Credit Default Swaps auf die Schuldner von Anleihen. In der letzten Oktoberwoche führte die Volksrepublik China die Liste an, gefolgt von Brasilien, Italien, Mexiko und der Türkei.

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Berkshire Hathaway liegt auf Platz 6 und ist damit das am höchsten platzierte Unternehmen weltweit.

Credit Default…was?

Aber was sind diese „Credit Default Swaps“ eigentlich? Credit Default Swaps (kurz CDS) sind komplexe Instrumente, die laufend zwischen Banken und anderen Marktteilnehmern gehandelt werden. Vereinfacht ausgedrückt handelt es sich um Kreditversicherungen. Der Käufer eines CDS bezahlt also eine Prämie an den Verkäufer, um eine bestimmte Anleihe (etwa von Berkshire) abzusichern. Kann der Schuldner die Anleihe dann tatsächlich nicht zurückzahlen, muss das der Verkäufer des CDS übernehmen.

Bewertet der Markt die Kreditwürdigkeit eines Schuldners als sehr hoch, so wird der CDS zur Absicherung einer Anleihe von diesem Schuldner günstig sein. Die „Versicherungsprämie“ ist gering, da der Markt einen Ausfall als unwahrscheinlich erachtet.

Bewertet der Markt jedoch die Möglichkeit einer Pleite als hoch, so wird der CDS entsprechend teuer sein.

Was hat das mit Berkshire zu tun?

Warum taucht Berkshire nun so weit oben in dieser Liste auf? Zunächst einmal ist es wichtig zu wissen, dass diese Liste nach Volumen sortiert ist. Es sind also die am aktivsten gehandelten Schuldner aufgeführt, nicht diejenigen mit den höchsten Preisen für CDS.

In dieser letzten Oktoberwoche lag der Preis für ein CDS auf eine 5-jährige Berkshire-Anleihe bei etwa 0,7 %. Das ist ein Wert, der vergleichbar ist mit den Großbanken J.P.Morgan oder UBS.

Wir können also schon mal ausschließen, dass der Markt wirklich von einer Zahlungsunfähigkeit Berkshires ausgeht.

Aber was ist es dann?

Ich hatte weiter oben ja schon gesagt, dass CDS zwischen Marktteilnehmen gehandelt werden. Aber nicht jeder, der ein CDS kauft, tut dies, um eine Anleihe oder einen anderen Kredit zu versichern. Viele kaufen sich CDS, um damit zu spekulieren. Das ist ja bei Optionen auf den DAX oder auf Devisen genauso.

Es ist also sehr wahrscheinlich, dass das große Volumen dadurch zustande kommt, dass viele Händler am Markt unterschiedliche Ansichten zu Berkshire haben.

Viele Fools verehren Warren Buffett wegen seiner Fähigkeiten, am Aktienmarkt Gewinne zu erzielen. Und das völlig zu Recht. Aber es gibt derzeit auch einige Baustellen bei Berkshire:

  • Die IBM-Aktie, eine der „Großen Vier“ Aktienbestände von Berkshire, enttäuscht
  • Die Eisenbahn BNSF leidet unter den niedrigen Rohstoffpreisen
  • In der Rückversicherung sinken die Prämien und durch den harten Wettbewerb ist kein Ende in Sicht
  • Berkshire leidet mit seinem hohen Bestand an Bargeld (84 Milliarden Dollar per 30.09.2016) und den zu investierenden Versicherungsprämien unter den niedrigen Zinsen
  • Das Alter von Warren Buffett und Charlie Munger und ihre offene Nachfolge verunsichern die Anleger

Die Vermutung liegt also nahe, dass hier viele Händler diese Unklarheiten und unterschiedlichen Sichtweisen der Märkte ausnutzen wollen und auf reine Preisänderungen bei den CDS spekulieren. Deswegen auch diese hohen Umsätze.

Kein Grund zur Sorge für Berkshire-Aktionäre

Ich kann mir nicht vorstellen, dass hier wirklich mit einer Pleite von Berkshire Hathaway gerechnet wird. Buffett ist ja dafür bekannt, dass er Risiken nur eingeht, wenn er dafür angemessene Prämien erhält. Darüber hinaus sind 84 Milliarden Dollar Liquidität selbst beim Eintreffen mehrerer großer Schadenereignisse ein ziemlich dickes Polster.

Ich denke, dass Warren Buffett und die anderen Aktionäre von Berkshire Hathaway mit ihrem Investment weiterhin ruhig schlafen können.

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Peter Roegner besitzt Aktien von Berkshire Hathaway. The Motley Fool empfiehlt und besitzt Aktien von Berkshire Hathaway (B-Anteile).



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