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3 anstehende Markteinführungen, die für große Autobauer wegweisend sind

Bildquelle: Tesla Motors.

Automobileinführungen können für große Autobauer aus unterschiedlichsten Gründen wegweisend sein. Teslas Model S war ein großartiges Beispiel für ein unglaublich einzigartiges Elektrofahrzeug, das einem jungen Autobauer geholfen hat, eine wertvolle Marktnische zu erobern. Fords 2015 F-150 war ein erfolgreicher Versuch, sein meistverkauftes und profitabelstes Produkt noch kraftstoffeffizienter zu machen, um sich anbahnende, neue US-Normen zu erfüllen.

Wenn neue Markteinführungen scheitern, kann die Behebung dieses Fehlers sehr teuer werden. Und wenn alles glatt geht, kann eine neue Produkteinführung helfen, den Unternehmensumsatz sprunghaft anzuheben. Nachfolgend sind drei entscheidende Automobil-Einführungen des Volkswagen (WKN:766403) Konzerns sowie der US-Autobauer General Motors (WKN:A1C9CM) und Tesla Motors (WKN:A1CX3T).

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Das kleine Elektroauto

John Rosevear: Es wird bestimmt in keinen großen Stückzahlen verkauft werden und auch keine großen Gewinne erwirtschaften, aber die in einigen Wochen anstehende Markteinführung des 2017 Chevrolet Bolts — General Motors neuem Elektrofahrzeug — ist dennoch äußerst wegweisend; nicht nur für GM, sondern für das „Vermächtnis“ der gesamten Automobil-Industrie.

Der Bolt ist ein vollständig batteriebetriebenes Fahrzeug mit einer Reichweite von 383 Kilometern und einem Preis von unter 30.000 US-Dollar (nach staatlichen Zuschüssen der US-Regierung). Es ist das erste Elektrofahrzeug, das sowohl über eine Reichweite von über 322 km (200 Meilen) als auch über einen massenmarkttauglichen Preis verfügt.

Und die Tatsache, dass es nicht aus dem Silicon Valley stammt, ist genau der Grund, weshalb diese Markteinführung so bedeutend ist.

Der vollelektrische 2017 Chevrolet Bolt soll 2016 in den USA in den Verkauf gehen. Bildquelle: General Motors.

Der vollelektrische 2017 Chevrolet Bolt soll 2016 in den USA in den Verkauf gehen. Bildquelle: General Motors.

Sicherlich machen sich Anhänger von Tesla Motors’ eleganten Fahrzeugen über das schlichte und nutzenorientierte Design des Bolts lustig. Aber sie verstehen nicht, worum es wirklich geht: Die Tatsache, dass der Bolt existiert und schon in einigen Wochen in Massen produziert wird, zeigt der Welt, dass GM über die Technologie verfügt. GM verpasst es also nicht, rechtzeitig auf den Zug der Elektromobilität aufzuspringen.

(Tatsächlich soll der Bolt mindestens sechs Monate früher auf den Markt kommen als Teslas hoch gepriesenes, „erschwingliches“ Model 3. Wer behält also nun die Oberhand?)

Der Bolt ist nicht „elegant“, da dies nicht Sinn der Sache wäre. Er ist ein Stadtflitzer, der auch für Mitfahr- und Car-Sharing-Dienste eingesetzt werden soll. Der kleine und kompakte Bolt ist einfach zu manövrieren und mit seinem kastenförmigen Design bietet er auf der Rückbank auch Erwachsenen oder einer größeren Fracht genügend Platz. (Und trotz seines Aussehens ist der Bolt erstaunlich schnell und bietet großen Fahrspaß.)

Niemand, der einigermaßen Ahnung von der Autobranche hat, zweifelt daran, dass GM – wenn es wollte – die Bolt-Technologie nutzen könnte, um ein umwerfend schönen, futuristischen Tesla-Rivalen zu bauen. Mit seinem gewaltigen Produktionsvolumen und der Erfahrung von über einem Jahrhundert wäre GM sicherlich in der Lage, so ein Fahrzeug zu einem Preis zu produzieren, der deutlich unter dem liegen würde, was Tesla anbieten könnte (und ohne die Qualitätsprobleme, mit denen sich Tesla bislang rumschlagen musste).

Ich wäre überrascht, wenn GM so ein Fahrzeug nicht schon naher Zukunft präsentieren würde. Und wenn es soweit ist, solltest du dich an eines erinnern: der Bolt kam zuerst; und genau deshalb ist diese Markteinführung so eine „große Sache“.

Kann der Atlas VW in Amerika wieder aufleben lassen?

Daniel Miller: Die Markteinführung von Volkswagens Atlas ist aus vielerlei Gründen von großer Bedeutung. Schauen wir doch zunächst darauf, was der Atlas eigentlich ist, bevor wir uns damit beschäftigen, warum er genau zu diesem Zeitpunkt so wichtig für den deutschen Autobauer ist.

Volkswagens Atlas-SUV. Bildquelle: VOLKSWAGEN.

Volkswagens Atlas-SUV. Bildquelle: Volkswagen AG.

VWs Atlas ist ein großer SUV, der eigens für den US-Markt entworfen wurde. Verglichen mit VWs anderen SUVs ist der Atlas relativ groß. Größentechnisch kann er mit Fords Explorer, Toyotas Highlander und Hondas Pilot mithalten. VW plant, den SUV zu einem für den US-Markt wettbewerbsfähigen Preis in fünf Ausstattungsvarianten anzubieten. Es stehen zwei Antriebsvarianten zur Auswahl: Ein 2,0-Liter-Vierzylinder TSI mit 238 PS und ein leistungsstärkerer 3,6-Liter-VR6-Motor mit 280 PS.

Das ist also der Atlas, aber warum ist er für VW so wegweisend? Volkswagen leidet immer noch unter den verheerenden Folgen des Diesel-Skandals, der das Unternehmen nicht nur Milliarden an Reparaturkosten und Strafzahlungen kostet, sondern auch VWs globales Image stark beschädigt hat. Außerdem ist Volkswagen in China und Europa, zwei der drei größten Automobil-Märkte der Welt, umsatztechnisch einer der stärksten Autobauer. In den USA, dem weltweit profitabelsten Automobil-Markt, war VW dahingegen bisher aber nie mehr als ein Nischenplayer.

Wenn Volkswagen seine Investoren mit starken Wachstumszahlen beeindrucken möchte, muss es seinen Umsatz auf dem US-Markt deutlich steigern. Und zu einem Zeitpunkt, an dem das Markenimage des Unternehmens am Boden liegt und der Absatz der Diesel-Fahrzeuge abfällt, kann der Atlas der erste Schritt eines potenziellen Turnarounds sein.

Selbst mit der wiederbelebten Liebe der Amerikaner zu SUVs wird es ein hartes Stück Arbeit, da VW einen Weg finden muss, Verbraucher davon zu überzeugen, dass es mehr kann, als sparsame Diesel-Fahrzeuge herzustellen. Volkswagen macht jedoch keine leeren Versprechungen und investiert gerade 900 Mio. US-Dollar in die Ausweitung seines US-Werks in Chattanooga (Tennessee) auf eine zweite Produktionslinie, um in einer Phase mit der Fertigung des neuen SUV zu beginnen, in der der US-Absatz stagniert.

Vergangenes Jahr hat es die VW-Marke in den USA verpasst, 350.000 Einheiten abzusetzen (ein Bruchteil von dem, was andere große Automobilbauer im Land der unbegrenzten Möglichkeiten verkaufen). Seit Beginn des Jahres hat VWs US-Absatz weitere 13 % eingebüßt. IHS Automotive rechnet damit, dass der Atlas im Jahr 2018 einen Absatz von 52.000 Einheiten erreichen wird. Das würde VWs US-Geschäft nicht nur erheblichen Aufwind verleihen, sondern für den deutschen Autobauer auch als Anreiz dienen, mehr SUVs in das Unternehmens-Portfolio aufzunehmen.

Einfach und schlicht ausgedrückt braucht Volkswagen ein neues Fahrzeug, um die Gunst der Verbraucher wiederzugewinnen. Außerdem muss es sein US-Geschäft ankurbeln, um wieder mehr Investoren anzulocken. Der Atlas wird für die Bewältigung dieser zwei Herausforderungen wegweisend sein.

Ein Elektrofahrzeug mit dem Rückenwind großer Produktionspläne

Tesla Motors' Model 3. Bildquelle: Tesla Motors.

Tesla Motors’ Model 3. Bildquelle: Tesla Motors.

Daniel Sparks: Die Einführung von Teslas Model 3, die für Ende 2017 geplant ist, hat das Potenzial, ein überzeugendes Argument für die Massenmarkttauglichkeit von Elektrofahrzeugen zu liefern. Zwar hat so gut wie jeder große Automobil-Bauer bereits damit begonnen, mit Ankündigungen neuer, attraktiverer Elektroahrzeuge intensiver in das aufkommende Segment zu investieren, jedoch bereitet sich Tesla mit seinem Model 3 bereits darauf vor, ein Elektroauto in einem Ausmaß zu verkaufen, das heutige Absatzzahlen mickrig aussehen lassen wird.

Anfang des Jahres hat Tesla angekündigt, dass es sein Ziel eines jährlichen Produktionsvolumens von 500.000 Elektrofahrzeugen schon zwei Jahre früher als geplant – also 2018 und nicht erst 2020 – erreichen möchte.

Auch wenn ein Absatz von 500.000 Fahrzeugen nur einen Bruchteil der jährlich weltweit 90 Mio. verkauften Einheiten repräsentieren würde, wäre die Absatzmenge hoch genug, um im Markt der Elektrofahrzeuge ein Ausrufezeichen zu setzen.

Einige sind vielleicht der Meinung, dass Teslas Ziel bis 2018 nur schwierig umzusetzen ist. Jedoch scheint das Ziel angesichts von Teslas rasanten Absatzanstiegs – das umso schneller wächst, je größer das Unternehmen wird – und in Anbetracht des jüngst erreichten Ziels einer jährlichen Produktionsrate von 100.000 Einheiten (einige Quartale zuvor waren es gerade noch 50.000 Einheiten) gar nicht so abwegig.

Selbst wenn Tesla sein Produktionsziel bis 2018 verfehlt, deuten der Erfolg des Model S und Model X – sowie die robuste Nachfrage für das Model 3 – darauf hin, dass Tesla dem Markt mit seinem neuen Model 3 seinen Stempel aufdrücken kann.

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The Motley Fool empfiehlt und hält Aktien von Ford und Tesla Motors. The Motley Fool empfiehlt General Motors.

Dieser Artikel wurde von Daniel Miller auf Englisch verfasst und am 6.11.2016 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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