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Netflix verbrennt weiterhin Geld und das ist gut so

Netflix (WKN:552484) verbrennt jede Menge Geld und wird das in den kommenden Quartalen wohl auch noch weiterhin tun. Diese Situation könnte für einige Investoren besorgniserregend sein. Das Management setzt aber die richtige Strategie um und zwar sowohl aus finanzieller, als auch aus strategischer Perspektive. Werfen wir einmal einen genaueren Blick darauf.

Der schrumpfende Cashflow

Netflix setzt immer mehr auf seine Eigenproduktionen,  im Gegensatz zu Content, für den das Unternehmen Lizenzgebühren bezahlen. Das Unternehmen hat im Jahr 2016 600 Stunden eigenen Content auf die Plattform gebracht und plant das im Jahr 2017 auf 1000 Stunden zu erhöhen. Laut Management möchte Netflix 50 % seines Angebotes langfristig mit Original-Content bestreiten.

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BILDQUELLE: NETFLIX

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Diese Strategie hat deutliche Vorteile für das Unternehmen, es fordert aber auch seinen Tribut beim Cashflow. Netflix meldete einen negativen freien Cashflow von 506 Millionen US-Dollar im dritten Quartal 2016, was eine bedeutende Verschlechterung von den negativen 254 Millionen US-Dollar in Q2 war. Es ist auch ein Rückschritt der negativen 252 Millionen im dritten Quartal 2015.

Sehen wir uns einmal an, wie sich der freie Cashflow in den letzten 5 Jahren entwickelt hat. Das Bild sieht nicht sehr schön aus.

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Das Unternehmen erwartet mittelfristige weiterhin Geld zu verbrennen. Das Management glaubt, das Geschäft wäre auf dem richtigen Kurs, um 2017 hohe internationale Gewinne zu erwirtschaften. Aber Buchhaltungs-Gewinne und Bare Münze können manchmal zwei komplett verschiedene Dinge sein. Für das vierte Quartal 2016 erwartet das Unternehmen einen freien Cashflow auf einem ähnlichen Niveau wie im Q3. Darüber hinaus hat das Management angedeutet, dass der freie Cashflow in den kommenden Jahren weiterhin unter Druck stehen wird.

Netflix hat im Laufe der Zeit spektakuläres Wachstum erzeugt, aber der eigene Content kanns sehr teuer werden. Darüber hinaus wird das Unternehmen auch in den kommenden Jahren noch jede Menge Geld verbrennen und das ist ein Risikofaktor, den man nicht vergessen sollte.

Netflix ist kein Kartenhaus

Der freie Cashflow ist eine der wichtigsten Kennzahlen, wenn man eine Investition analysiert Die Investoren sollten daher genau auf die Cash Flow Ströme von Netflix achten. Man sollte diese Kennzahlen aber auch immer im entsprechenden Kontext sehen.

BILDQUELLE: NETFLIX

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Der eigene Content erfordert jede Menge Investitionen von Netflix. Das Management glaubt aber, damit am Ende profitabler arbeiten zu können als sich langfristig auf den Content anderer zu verlassen. Die Eigenproduktionen ziehen auch mehr Kunden an und differenziert Netflix von anderen Konkurrenten im Online-TV.

Hier ein Auszug aus dem Brief an die Aktionäre für das dritte Quartal 2016:

Die Erhöhung unseres Defizits beim freien Cashflow spiegelt das Wachstum bei unserem eigenen Content wieder, von dem wir immer mehr produzieren, und auch selbst besitzen, anstatt dafür Lizenzgebühren zu bezahlen. Eigenproduktionen wie ‘Stranger Things’ erfordern mehr Bar-Investitionen, da wir die Serie erst herstellen müssen, bevor wir sie veröffentlichen können. Im Vergleich dazu bezahlen wir für Serien, wie ‘Orange is the New Black’  und auch für lizenzierte Serien wie ‘Scandal’.

Langfristig glauben wir, dass Eigenproduktionen weniger teuer sind (inklusive Kapitalkosten), als Serien oder Filme von anderen einzukaufen, da wir direkt mit den Content-Herstellern zusammenarbeiten und dadurch zusätzliche Kosten und Gebühren einsparen können. Zusätzlich besitzen wir auch das geistige Eigentum daran, was uns die globalen Verwertungsrechte, mehr Geschäft und kreative Kontrolle liefert. Zusammen mit dem Erfolg unseres Portfolios und den positiven Auswirkungen auf unsere Mitgliederzahlen und unser Umsatzwachstum glauben wir, dass es eine weise Investition ist, die auch langfristige Werte schafft. Daher planen wir, mehr zu investieren, was den Cashflow weiterhin beanspruchen wird.

Netflix beendete das dritte Quartal mit 86,7 Millionen Streaming-Mitglieder weltweit, was mehr ist als die 85,5 Millionen Abonnenten, die das Management erwartet hatte. Das Unternehmen glaubt, dass dieses höher als erwartete Wachstum durch die starke Nachfrage nach Eigenproduktionen, darunter ‘Stranger Things’ und der zweiten Staffel von ‘Narcos’, kommt.

Netflix ist an vorderster Front der Online-TV-Revolution und hat in den kommenden Jahren noch jede Menge Möglichkeiten zur Expansion. Daher ist es sinnvoll für das Unternehmen, jede Menge Geld zu investieren, um von so einer großen Gelegenheit zu profitieren. Eigenproduktionen sind ein wichtiger Wachstumstreiber für das Geschäft und das ist auch die richtige Strategie, wenn man bedenkt welche finanziellen Kosten und Vorteile hier langfristig warten. Netflix wird in Zukunft noch mehr Geld verbrennen, aber das Unternehmen macht das aus den richtigen Gründen.

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Motley Fool besitzt und empfiehlt Netflix.

Dieser Artikel wurde von Andrés Cardenal auf Englisch verfasst und wurde am 03.11.2016 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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