Gelingt es VW mit diesem neuen SUV, die Gunst der US-Verbraucher wiederzugewinnen?
Volkswagen (WKN:766403) hat vergangene Woche seinen brandneuen 2018 Atlas vorgestellt. Der Atlas ist ein großer SUV, der VW im US-Markt in die Erfolgsspur führen soll. In den Staaten verzeichnet der deutsche Automobilbauer seit Jahren Umsatzrückgänge, hinzu kam der Diesel-Betrugsskandal, der VW vor allem in den USA teuer zu stehen kommt.
Ein familienfreundlicher, auf den US-Markt zugeschnittener SUV
„Dies ist der größte und markanteste Volkswagen, den wir jemals in den USA gebaut haben, mit unverwechselbaren Design und mit Platz für nunmehr sieben Personen”, so Hinrich J. Woebcken, Volkswagen CEO der Region Nordamerika. „Der Atlas markiert den Beginn einer neuen Reise für Volkswagen ins Herz des amerikanischen Marktes.“
Mit einer Länge von 5,04 Metern ist der Atlas recht groß für einen VW – tatsächlich ist er das größte Fahrzeug, das der VW-Konzern auf Basis seiner skalierbaren MQB-Plattform, die dem Golf und anderen Modellen unterliegt, gebaut hat. Der Atlas ist ein Siebensitzer mit drei Sitzreihen und somit ein direkter Konkurrent zu Verkaufsschlagern wie dem Ford (WKN:502391) Explorer, dem Honda (WKN:853226) Pilot und dem Toyota (WKN:853510) Highlander.
VW hat zwar noch nicht den Verkaufspreis veröffentlich, aber der Wolfsburger Autobauer teilte mit, dass der Atlas in fünf Ausstattungsvarianten, die „preislich mit dem amerikanischen SUV-Markt konkurrieren können, erhältlich sein wird“ Es stehen zwei Antriebsvarianten zur Auswahl, aber kein Diesel: Ein 2,0-Liter-Vierzylinder TSI mit 238 PS und ein 3,6-Liter-VR6-Motor mit 280 PS. Der Frontantrieb ist Standard; der Allradantrieb wird optional für V6-angetriebene Modelle erhältlich sein.
Der Atlas wird in VWs einzigem US-Werk in Chattanooga im Bundesstaat Tennessee produziert.
Zwei Grafiken zeigen, warum alle Hoffnungen für den US-Markt auf dem Atlas liegen
Nachfolgend sind zwei Grafiken, die zeigen, warum VW den neuen SUV braucht, um im US-Markt wieder zu wachsenden Umsatzzahlen zurückzukehren.
Die erste Grafik zeigt den US-Gesamtumsatz der VW-Marke von 2012 bis 2015.
Wie du erkennen kannst, hat VWs US-Umsatz von 2012 bis 2015 über 20 % eingebüßt. (Und das war größtenteils noch vor „Dieselgate“. Seit Jahresbeginn ist VWs US-Umsatz bis September um weitere 12,5 % eingebrochen.) Die zweite Grafik macht deutlich, warum der US-Umsatz so abgefallen ist: VW hat den SUV-Boom weitestgehend verschlafen. Das Unternehmen produziert zwar bereits zwei SUVs, diese erzielten allerdings nur schwache Absatzzahlen und sind nicht mit den massenmarkttauglichen Fahrzeugen der Rivalen konkurrenzfähig.
Die Grafik vergleicht den US-Gesamtumsatz der VW-Marke von „leichten Trucks“ mit dem Explorer, Highlander und Pilot. Die Zahlen schließen den Absatz des VW Touareg- und Tiguan-SUV sowie des Routan-Minivans mit ein.
VWs gesamter SUV- (und Minivan) US-Umsatz war nicht annähernd so hoch wie bei den drei Rivalen, denen der Atlas Konkurrenz machen soll.
Kurzum: Wenn VW im US-Markt das Ruder umreißen möchte, ist ein familienfreundlicher SUV unverzichtbar. Deshalb ist der Atlas für VW so entscheidend.
VW hat noch nicht bekanntgegeben, was der Atlas kosten soll
Die Verkaufspreise der verschiedenen Varianten (und ihr Kraftstoffverbrauch) werden kurz vor der Markteinführung des Atlas im nächsten Frühling bekanntgegeben. Solange wir nichts über den Preis wissen, ist es schwierig, die Chancen des Atlas einzuschätzen.
Der Bärenmarkt-Überlebensguide: Wie du mit einer Marktkorrektur umgehst!
Ein erneutes Aufflammen von Corona in China, Krieg innerhalb Europas und eine schwächelnde Industrie in Deutschland in Zeiten hoher Inflation und steigender Zinsen. Das sind ziemlich viele Risiken, die deinem Depot nicht guttun.
Hier sind vier Schritte, die man unserer Meinung nach immer vor Augen haben sollte, wenn der Aktienmarkt einen Rücksetzer erlebt.
The Motley Fool hält und empfiehlt Ford.
Dieser Artikel wurde von John Rosevear auf Englisch verfasst und am 31.10.2016 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.