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Checkliste mit drei Punkten für das Investieren in günstige Aktien

Beim wertorientierten Investieren geht es darum, Aktien für weniger als ihren intrinsischen Wert zu kaufen mit dem Ziel, dass diese Aktien im Laufe der Zeit besser abschneiden werden als anderen. So investiert Warren Buffett,  und da er das so erfolgreich gemacht hat, hat er im Laufe der Jahre Milliarden von Dollar angehäuft. Zu bestimmen, welche Aktien gerade günstig gehandelt werden, kann aber schwierig werden. Hier sind drei Schritte, die du befolgen solltest, wenn du günstige Aktien finden möchtest.

1. Du solltest wissen, was eine günstige Aktie ist

Bevor du erfolgreich in günstige Aktien investieren kannst, musst du einmal genau definieren, was eine günstige Aktie eigentlich ist. Das kann nämlich mehrere Definitionen haben, zum Beispiel eine Aktie, die weniger als fünf US-Dollar pro Aktie handelt wird könnte man als “günstig”  bezeichnen. Diese sind aber nur in den seltensten Fällen auch gute Investitionen.

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Wenn ich aber von günstigen Aktien spreche, dann meine ich Aktien, die für eine günstigere Bewertung im Verhältnis zu ihrem Wachstumspotenzial gehandelt wird als die Konkurrenten des Unternehmens. Wenn zum Beispiel zwei Unternehmen im selben Industriezweig die Gewinne jährlich im Durchschnitt um 10% erhöhen sollen und die Aktie mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 15 und die andere für 18 gehandelt wird, dann könnte man die mit dem niedrigeren Wert als günstig bezeichnen

Das bezeichnet man als Value-Investing und die Grundidee dahinter ist, dass man Aktien für weniger als ihren intrinsischen Wert kauft. Damit sollte dein Portfolio (theoretisch) den Markt im Laufe der Zeit schlagen.

BILDQUELLE: GETTY IMAGES

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2. Schau auf mehr als nur das KGV

Die bekannteste Kennzahl beim Value Investing ist das Kurs-Gewinn-Verhältnis oder KGV. Einfach gesprochen bedeutet das, wieviel Wert der Markt den Gewinnen des Unternehmens zuschreibt. Wenn eine Aktie zum Beispiel zwei US-Dollar pro Aktie im letzten Jahr verdient hat und jetzt für 30 $ gehandelt, dann haben wir einen Kurs-Gewinn-Verhältnis von 15.

Das KGV ist natürlich ein guter Anfang und kann auch nützlich sein, um ähnliche Unternehmen miteinander zu vergleichen. Darüber hinaus ist eine gute Idee, mehrere andere Kennzahlen bei  deiner Analyse heranzuziehen, um ein vollständigeres Bild der Bewertung  des Unternehmens zu bekommen.

Hier nur ein paar Kennzahlen mit einer groben Beschreibung, wie man sie benutzen sollte:

Kurs-Gewinn-Wachstumsverhältnis: Das ist eine großartige Kennzahl für Unternehmen mit hohen Wachstumsraten oder Unternehmen, die einfach mit einem anderen Tempo wachsen. Diese Kennzahl wird dadurch berechnet, indem man das KGV durch die erwartete Wachstumsrate des Unternehmens teilt. Die Grundidee dahinter ist, dass das Unternehmen schnell wächst, aber immer noch günstiger als ein anderes Unternehmen mit einem niedrigeren KGV sein könnten.

Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV): Dieses Verhältnis zeigt wie viel die Investoren für die Vermögenswerte des Unternehmens zu zahlen bereit sind. Zum Beispiel bedeutet ein KGV von 2,0, dass das Unternehmen für das Doppelte der eigenen Vermögenswerte gehandelt wird. Das kann ein guter Vergleich bei Unternehmen im selben Industriezweige sein, sollte aber immer im Zusammenhang mit anderen Kennzahlen benutzt werden.

Verschuldungsgrad: Allgemein tendieren die wertorientierten Investoren dazu, Unternehmen mit hohen Schulden zu vermeiden. Der Betrag in Dollar, den ein Unternehmen in Schulden hat, erzählt aber nicht die ganze Geschichte. Zum Beispiel ist ein Unternehmen mit einer Milliarde US-Dollar und eines mit fünf Milliarden US-Dollar an Eigenkapital wahrscheinlich finanziell deutlich besser aufgestellt als ein Unternehmen mit 100 Millionen Schulden und nur 100 Millionen Eigenkapital. Daher kann es nützlich sein, den Verschuldungsgrad hier heranzuziehen.

Der freie Cashflow: Diese Kennzahl sagten Investoren, wie viel Geld in ein Unternehmen hinein oder hinaus fließt. Wertorientierte Investoren wollen in der Regel Unternehmen mit einem positiven Cashflow finden, besonders in wirtschaftlich schweren Zeiten.

3. Stelle sicher, dass das Unternehmen nicht aus einem bestimmten Grund so billig ist

Das ist vielleicht der schwerste Punkt auf unserer Liste, denn der Grund, warum eine Aktie so günstig ist, zeigt sich nicht in den Kennzahlen. Wenn eine Aktie zum Beispiel mit einem niedrigen KGV bewertet wird, aber der Verschuldungsgrad zu hoch ist, dann sieht man gleich warum die Aktie so billig ist. Andererseits ist etwas schwerer herauszufinden, ob der Marktanteil gerade dahin bröckelt oder ob die Umsätze einbrechen.

Hier ein persönliches Beispiel von mir. Transocean, eine Aktie die ich besitze, wird für das 2,9-fache der Gewinne der letzten zwölf Monate gehandelt. Die Umsätze sind aber stark gesunken und es herrscht gerade große Unsicherheit in den Energiemärkten. Das sollte man als Investor in Betracht ziehen.

Unterm Strich sollte man wissen, warum eine Aktie billig ist und warum sie es wert ist gekauft zu werden. Es gibt es jede Menge günstige Aktien da draußen. Die Herausforderung besteht darin, diejenigen herauszufiltern, die langfristig starke Renditen bieten werden.

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The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

Dieser Artikel wurde von Matthew Frankel auf Englisch verfasst und wurde am 02.11.2016 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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