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Schadest du deinem Portfolio aus Angst vor Reue?

Foto: Pixabay, geralt

Hier ist eine Geschichte von zwei Investoren und zwei Unternehmen. Unser erster Investor hält Aktien an Unternehmen A und überlegt sich sie zu verkaufen, um Aktien von Unternehmen B zu kaufen. Sagen wir einmal Unternehmen B nennt sich Boohoo.com (WKN:A1XFBJ). Aus welchem Grund auch immer kommt es aber niemals zu diesem Kauf und ein Jahr später hat sich die Aktie von Unternehmen B im Wert verdreifacht (das haben sie wirklich).

Unser zweiter Investor hält Aktien von Unternehmen B, aber verkauft sie, um Aktien von Unternehmen A zu kaufen. Genau wie in unserem ersten Beispiel haben sich ein Jahr später die Aktien von Boohoo auf den dreifachen Wert erhöht. Beide Investoren sind jetzt wahrscheinlich nicht besonders glücklich, aber wer von den beiden, denkst du, fühlt sich jetzt schlechter?

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Die meisten Leute würden jetzt auf den zweiten Investor deuten.

Warum Reue so weh tut?

Geld zu verlieren fühlt sich schlechter an als Geld zu verdienen. Wenn wir die Wahl hätten, dann würde die große Mehrheit von uns es vorziehen, der erste Investor zu sein, und trotzdem ist der einzige Unterschied zwischen den beiden, dass der eine nichts getan hat (was die Einstellung der meisten gegenüber ihren persönlichen Finanzen ist) und der andere etwas getan hat. In beiden Situationen war der „Verlust“ aber der gleiche. Schlussfolgerung: Mach das, was jeder tut und du wirst weniger Reue empfinden.

Die Angst vor Reue ist normal, aber gleichzeitig auch irrational. Das erklärt, warum wir konservativer handeln, als wir eigentlich sollten. Das ist auch der Grund, warum wir an unseren Besitztümern festhalten, obwohl wir sie jahrelang nicht benutzt haben. Die Reue, die wir empfinden könnten, wenn wir sie dann am Ende irgendwann einmal brauchen könnten, ist zu groß. Das erklärt auch, warum einige Leute, obwohl sie schon seit sehr langer Zeit investieren, nur in „sichere Unternehmen“ zum Beispiel aus dem FTSE 100 investieren. Um die Wahrheit zu sagen, diese Investoren wären vielleicht besser dran, wenn sie einen günstigen Indexfond oder ETF kaufen würden, der den Markt abbildet, wenn bei ihnen die Angst vor Reue so besonders groß ist.

Hüte dich vor „der letzten Chance“

Aber es gibt auch Nachteile, wenn man passiv ist. Stell dir vor du hättest das perfekte Unternehmen gefunden. Die Bilanz sieht solide aus, die Umsätze und Gewinne steigen. Das Produkt/der Dienst des Unternehmens sieht unschlagbar aus. Aber aus welchem Grund auch immer kaufst du die Aktie nicht. Auf einmal steigen sie auf 10%, am nächsten Tag nochmal auf 10% und du denkst dir: “Das könnte meine letzte Chance sein, die Aktie zu kaufen, bevor sie wirklich durch die Decke geht. Wenn ich jetzt noch warte, dann werde ich MASSIVE GEWINNE VERPASSEN!“ Das ist natürlich das selbe, wie wenn du Tickets für ein Konzert deiner Lieblingsband buchst, die schon bald in Rente gehen wird. Sie werden nicht mehr länger auf Tour sein und genau das selbe Gefühl hast du auch bei den Aktien zu diesem Preis.

Und dann kaufst du. Die Angst vor Reue wird von diesem „letzten Angebot“ noch weiter verstärkt. Das ist eine Situation, in der etwas wünschenswerter wird, weil die Zeit um es zu kaufen immer weniger wird. In den meisten Fällen fällt der Aktienkurs in den nächsten paar Tagen aber, da die Trader ihre Gewinne mitnehmen und das Interesse wieder abebbt. Dein Verlangen, diese Chance nicht zu verpassen hat dich aber dazu geführt, mehr dafür zu bezahlen, als du ursprünglich geplant hattest. Deine Investitionen könnte sich immer noch sehr gut entwickeln, aber ironischerweise musst du abwarten, um das zu erfahren. Um gegen die Angst vor Reue vorzugehen, müssen wir verstehen, dass natürlich einige Chancen nur einmal kommen, aber viele kommen öfter als einmal. Aktienkurse steigen niemals vertikal an und jeder Rücksetzer könnte eine weitere Kaufgelegenheit bedeuten, wenn sich die Investment-These in der Zwischenzeit nicht geändert hat. Darüber hinaus wird es immer andere Möglichkeiten geben. Daher sollten wir uns weniger auf das konzentrieren, was wir hätten tun sollen und mehr darauf Unternehmen zu finden, dessen Zukunftsperspektiven so gut aussehen, dass sie jedes Risiko sie zu kaufen, wieder abmildern.

Eine Sache, die du tun solltest

Eines der größten Probleme beim Investieren, ist seinen schlimmsten Feind ausfindig zu machen. Das ist keiner der anderen Investoren, Daytrader oder eine der großen Institutionen. Das ist wahrscheinlich genau der selbe Mensch, der dich jeden Morgen im Spiegel ansieht.

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The Motley Fool UK hat boohoo.com empfohlen.

Dieser Artikel wurde von Paul Summers  auf Englisch verfasst und wurde am 24.10.2016 auf Fool.co.uk veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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