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Warum die Aktie von Intel nach den Quartalsergebnissen eingebrochen ist

Bildquelle: Intel.

Mikroprozessoren Intel (WKN:855681) die Finanzergebnisse für das 3. Quartal 2016 gemeldet und einen Ausblick auf das 4. Quartal gegeben hatte, fiel die Aktie um mehr als 5 % im nachbörslichen Handel.

Obwohl Intel starke Finanzergebnisse gemeldet hatte (die Umsätze des Quartals waren besser, als der Ausblick), scheint der Absturz – zumindest kurzfristig – gerechtfertigt zu sein. Und hier die Gründe:

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Das Verpassen des Ausblicks im Gegensatz zu den Erwartungen

Der überarbeitete Ausblick für das Quartal gab Umsätze in Höhe von 15,6 Mrd. US-Dollar an, was den Mittelpunkt des Ausblickbereichs von Intel darstellt. Grund dafür waren überraschend hohe Umsätze bei Chips, die in PCs benutzt werden. Intel erreichte 15,8 Mrd. US-Dollar Umsatz, was den Mittelpunkt des Ausblicks leicht übertraf. Wie auch den Analystenkonsens von 15,58 Mrd. US-Dollar.

Aber warum bricht die Aktie ein, wenn das Unternehmen die Schätzungen der Analysten übertroffen hat?

Der Ausblick auf Q4

Die Analysten hatten erwartet, dass Intel einen Ausblick für Q4 von etwa 15,86 Mrd. US-Dollar Umsatz geben würde. Stattdessen gab Intel nur 15,7 Mrd. US-Dollar an und unterbot damit die Erwartungen, wenn auch nur leicht. Die Investoren messen der künftigen Performance oft einen größeren Wert zu, als der vergangenen Performance und das ist wahrscheinlich auch der Grund für den Ausverkauf.

Das Problem ist aber ein etwas Tiefgreifenderes, denn es gab auch eine Sache im Quartalsbericht, bei der die Warnleuchten angingen: Die Umsätze für das so wichtige Geschäft mit Datencentren.

Die Datencenter-Enttäuschung

Während der ersten Jahreshälfte erreichte das Geschäft mit Datencentren nur enttäuschendes Umsatzwachstum im Vergleich zum langfristigen durchschnittlichen Jahreswachstums von 15 % und selbst der Ganzjahresausblick im niedrigen zweistelligen Bereich ist noch deutlich höher, als die 9 % in Q1 und nur 5 % in Q2.

Trotz dieser mäßigen Ergebnisse in der ersten Jahreshälfte bestand das Management darauf, man könnte das zweistellige Wachstumsziel durch eine Erhöhung des Umsatzes in der zweiten Jahreshälfte noch erreichen. Die Datencentren erreichten im Jahresvergleich ein Wachstum im von 10 % in Q3 und daher korrigierte das Management, wenig überraschend, die Erwartungen für das Gesamtjahr herab auf den hohen einstelligen Bereich.

Obwohl diese besser als die erwarteten Ergebnisse im PC-Geschäft die Quartalsergebnisse aufbesserten, sind die Investoren sehr sensibel, was die Performance bei den Datencentren angeht (wir dürfen nicht vergessen, dass selbst die schlechter als erwarteten Zahlen für den Ausblick auf Q4 immer noch einen gesunden Wert darstellen).

Intel und viele Investoren haben die Hoffnung schon aufgegeben, dass das PC-Geschäft jemals wieder wachsen könnte – aber zumindest ist es eine große Geldmaschine, die noch bis zum letzten Dollar gemolken wird, der noch irgendwie dabei herauskommt).

Das Segment Datencentren stellt andererseits die beste Hoffnung für langfristiges nachhaltiges Wachstum dar, da der hierbei bediente Markt im Allgemeinen wächst. Wenn dieses Geschäft einen Rückschritt macht, dann sehen auch die Wachstumsaussichten von Intel nicht mehr so gut aus und das könnte zu einem Kursverlust führen.

Sollten die Investoren in Panik geraten?

Obwohl die Überschrift andeutet, dass die Ergebnisse nicht gut gewesen wären, sieht die Sache besser aus, wenn man etwas tiefer bohrt. Der Großteil der Umsätze aus dem Bereich Datencentren kommt vom Verkauf von Prozessoren und laut dem Investor Meeting im letzten Jahr, kann man diese Umsätze in drei große Kategorien einteilen:

  • Server für Unternehmen
  • Cloud-Server
  • Hochleistungscomputer, Workstations, Netzwerke und Speicher

Der Ausblick für jedes dieser drei Segmente entspricht etwa einem Drittel der Prozessorumsätze, die die Sparte Datencentren 2016 erreichen soll.

BILDQUELLE: INTEL

BILDQUELLE: INTEL

Laut Intel haben sich die beiden zweiten Kategorien gut entwickelt – und immerhin werden diese auch als gesunde und wachsende Untersegmente des Datencentren-Geschäfts gesehen. Der Bereich Server für Unternehmen hat sich aber schlechter entwickelt als erwartet. Intel meint, die Umsätze aus diesem Bereich würden in etwa flach bleiben, sie fielen aber im letzten Quartal um etwa 3 %.

Die gute Nachricht hier ist, dass die Untersegmente, die historisch gesehen gewachsen sind, immer noch wachsen. Daher ist es nicht so, als ob diese Ergebnisse jetzt langfristige Trends in Zweifel ziehen würden. Es ist nur so, dass ein generell problematisches und enttäuschendes Untersegment jetzt etwas problematischer und enttäuschender war, als normal.

Obwohl die Ergebnisse der Datencentren enttäuschend waren, ist das kein Grund um sich deswegen allzu große Sorgen zu machen. Wenn du die langfristigen Wachstumsperspektiven vor der Verkündung der Quartalszahlen gut fandest, dann sollte dieser eine Ausrutscher die fundamentale Sicht nicht ändern.

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The Motley Fool empfiehlt Intel.

Dieser Artikel wurde von Ashraf Eassa auf Englisch verfasst und wurde am 19.10.2016 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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