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Netflix-Quartalsbericht: Die Zahl der Abonnenten steigt international

In den letzten Monaten haben immer mehr Analysten von der Wall Street die Investoren davor gewarnt in Netflix (WKN:552484) zu investieren. Eine deutliche Verlangsamung beim Abonnentenwachstum im zweiten Quartal scheint diese bärische Sicht der Dinge zu unterstützen.

Netflix hat die Zweifler aber eines besseren belehrt und am Montag Nachmittag einen Quartalsbericht für Q3 vorgelegt, der die Erwartungen übertroffen hat. Die starken Ergebnisse und der optimistische Ausblick legen nahe, dass Netflix auf Kurs bleibt und weiteres, schnelles Umsatz- und Gewinnwachstum in den nächsten Jahren erzeugen wird.

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Netflix ist wieder in Form

Netflix hat mit seinem Ausblick auf die Umsatzergebnisse von Q3 den Nagel auf den Kopf getroffen. Bei allen anderen Kennzahlen hat Netflix seinen Ausblick vom Juli aber deutlich übertroffen.

Kennzahl Ausblick Juli Q3 tatsächliche Zahlen
Globale Streaming-Umsätze 2,16 Milliarden USD 2.16 Milliarden USD
Operatives Einkommen 64 Millionen USD 106 Millionen USD
Neukunden USA 0,30 Millionen 0.37 Millionen
Deckungsbeitrag USA 460 Millionen USD 475 Millionen USD
Neukunden international 2,00 Millionen 3,20 Millionen
Deckungsbeitrag international (95 Millionen USD) (69 Millionen USD)

DATENQUELLE: NETFLIX QUARTALSBERICHT FÜR Q2 2016 UND BRIEF AN DIE ABONNENTEN. GRAFIK: AUTOR

Das Abonnentenwachstum in den USA blieb in Q3 langsam. Grund dafür waren eine Kombination aus einer saisonalen Verlangsamung, Marktsättigung und der Abwanderung von Abonnenten, die bis vor kurzem noch weniger bezahlt hatten.

Aber es gab auch einen zweistelligen Anstieg bei dem Durchschnittsumsatz pro Nutzer. Daher stieg der Deckungsbeitrag in den USA sequenziell um 15% und um 38% im Jahresvergleich auf 475 Millionen US-Dollar. Der Durchschnittsumsatz pro Nutzer wird noch ein oder zwei Quartale schnell steigen.

In der Zwischenzeit hat sich das internationale Nutzerwachstum nach einem schwachen Q2 wieder erholt. Netflix konnte in Q3 3,2 Millionen Abonnenten in den internationalen Märkten für sich gewinnen und damit seinen Ausblick um 60% erhöhen. Damit lag die Zahl auch deutlich über den 2,74 Millionen Neukunden die in Q3 2015 außerhalb der USA angeworben werden konnten.

Der internationale Deckungsverlust blieb mit 69 Millionen US-Dollar flach, war aber besser als der Verlust von 95 Millionen US-Dollar, den das Management im Juli noch erwartet hatte. Diese Diskrepanz wurde vor allem durch das Timing der Ausgaben bestimmt.

Solider Ausblick für Q4

Das vierte Quartal ist üblicherweise ein starkes Quartal für Netflix und das Unternehmen erwartet für 2016 nichts anderes. Das Management erwartet, dass das Unternehmen weitere 1,45 Millionen Abonnenten in den USA und 3,75 Millionen internationale Abonnenten im kommenden Quartal für sich gewinnen wird.

Im Bezug auf die Profitabilität wird Netflix weiterhin von den steigenden Durchschnittsumsätzen pro Nutzer in den USA profitieren und damit wird auch der einheimische Deckungsbeitrag steigen. Der internationale Deckungsbeitrag sollte stabil bleiben, da die starken Umsätze und das starke Abonnentenwachstum die großen Investitionen in Konten und Lokalisierung ausgleicht. Das Nettoergebnis wird ein anhaltendes Wachstum beim operativen Einkommen und beim Gewinn pro Aktie zur Folge haben.

DIE UMSÄTZE VON NETFLIX STEIGEN SCHNELL GENUG, UM DIE GROßEN INVESTITIONEN FÜR NEUEN CONTENT AUSZUGLEICHEN. BILDQUELLE: MOTLEY FOOL

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Einige (kleinere) Gründe zur Beunruhigung

Bei den Zahlen zum dritten Quartal gab es für die Investoren nur wenig, worüber man sich Sorgen machen müsste. Zwei besorgniserregende Trends hielten jedoch an.

Erstens wären da die operativen Ausgaben zu nennen – das sind die Verwaltungskosten und die IT-Kosten. Diese sind im Jahresvergleich um 31% gestiegen. Steigende Kosten wirken sich auch auf die Margen aus.

Zweitens hat sich der freie Cashflow noch weiter in die roten Zahlen bewegt. Netflix hat im Vergleich zum letzten Jahr 250 Millionen US-Dollar mehr verbrannt, aber der freie Cashflow fiel auf -506 Millionen US-Dollar in Q3 aufgrund von Vorfinanzierungen für eigenen Content. Netflix erwartet ähnliche Ergebnisse in Q4. Daher verdient das Unternehmen nur auf dem Papier einen Gewinn. In Wirklichkeit verliert das Unternehmen mehr als jemals zuvor.

Diese Dinge sind aber nicht ernst genug, um die Aktie gleich ganz zu meiden. Das Wachstum bei den operativen Ausgaben sollte auf ein erträgliches Maß schrumpfen, sobald Netflix seine Lokalisierung abgeschlossen hab. Der freie Cashflow wird sich dramatisch verbessern, wenn die neuen internationalen Märkte erst gereift sind.

Daher gab es sehr viel Gutes im dritten Quartalsbericht und keine größeren Warnhinweise. Daher ist es nicht überraschen, dass die Investoren inzwischen wieder gekauft haben. Am 17. stieg die Aktie um 20%.

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Motley Fool besitzt und empfiehlt Netflix.

Dieser Artikel wurde von Adam Levine-Weinberg auf Englisch verfasst und wurde am 17.10.2016 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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