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Erwarte nicht, dass Netflix in naher Zukunft nach China kommt

Bildquelle: Netflix.

Im Januar kündigte Netflix (WKN:552484) seine globale Expansion in 130 zusätzliche Länder an. Damit soll der Streaming-Dienst in fast jeden Markt auf der Welt gebracht werden, es gibt aber eine wichtige Ausnahme: China. Die chinesische Regierung zensiert viel von den Medien, die die Chinesen konsumieren. Daher müssen Unternehmen wie Netflix eng mit der Regierung zusammenarbeiten, bevor sie in diesen Markt eintreten.

Auf dem TechFest, Anfang des Monats, sagte CEO Reed Hastings dem Publikum, dass es um die Wahrscheinlichkeit, den Dienst in China anzubieten, nicht gut stünde. Er führte die aktuelle Schließung der Streaming-Dienste von Disney (WKN:855686) und Apple (WKN:856985) als ein Zeichen an, dass die chinesischen Regulierungsbehörden hart ins Gericht mit ausländischen Medienunternehmen gingen. Stattdessen möchte sich Hastings jetzt auf den Rest der Welt konzentrieren.

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Die aktuellen Schließungen

Sowohl Disney als auch Apple wurden gezwungen, ihre Online-Dienste in diesem Jahr zu schließen, nachdem neue Regulierungen in Kraft getreten waren, die die Auslieferung von ausländischen Content beschränken.

Disney musste damit seinen Streaming-Dienst DisneyLife, der Zugang zu dem Katalog von Disney-Filmen, eigenen Fernsehkanälen, Musik und Büchern bietet. Der Dienst war nur fünf Monate online, bevor die chinesischen Regulierungsbehörden ihn wieder schlossen. Kunden mit einem Jahresabo bekamen ihr Geld aber zurück.

In der Zwischenzeit musste Apple sein Dienste iTunes, Movies und iBooks schließen, um mit den neuen Regulierungen konform zu gehen. Diese digitalen Läden hatten nur sechs Monate vor dem neuen Gesetz ihren Betrieb aufgenommen.

Wenn wir bedenken, dass die globale Strategie von Netflix sich auf immer mehr eigenen Content stützt, wofür das Unternehmen die globalen Rechte besitzt, dann wird ein Eintritt in den chinesischen Markt mit den aktuellen Regulierungen nicht funktionieren. Netflix würde einen ganz neuen Dienst mit chinesischem Content entwickeln müssen und selbst dann gibt es keine Garantie, dass die Regierung grünes Licht geben wird.

BILDQUELLE: NETFLIX

BILDQUELLE: NETFLIX

Die Bedeutung von China

Das Wichtigste an den Schließungen der Angebote von Apple und Disney ist wahrscheinlich, dass die beiden Unternehmen bereits eine bedeutende Präsenz in dem Land haben.

Disney hat gerade erst einen Themen-Park in Shanghai eröffnet und für diesen 5,5 Milliarden US-Dollar ausgegeben. Das Unternehmen schätzt, dass es 330 Millionen Menschen innerhalb eines Radius von drei Stunden Anfahrt gibt, die auch über die finanziellen Mittel verfügen, um den Park zu besuchen. Das ist eine große Wette auf die wachsende chinesische Mittelschicht.

Disney Filme sind auch sehr beliebt in China

Zootopia, Captain America: Civil War und das Dschungelbuch gehören zu den zehn erfolgreichsten Filmen des Jahres in China. Die Eröffnung von Shanghai-Disneyland könnte helfen den Erfolg von Disney an der Kinokasse zu verstärken.

Apple hat dagegen im letzten Jahr 25% seiner Umsätze im Großraum China verdient. Damit ist die Region der zweitgrößte Markt nach Umsatz für das Unternehmen geworden, aber diese Position könnte Europa sich in diesem Jahr zurückholen.

Der Wert von China ist riesig

Die Einnahmen an der Kinokasse könnten die in den USA im nächsten Jahr sogar übertrumpfen. Zusätzlich gibt der durchschnittliche Chinese jedes Jahr mehr und mehr für Unterhaltung aus.

Kein Angebot in China anbieten zu können ist wirklich ein schwerer Schlag für Netflix.

Sich darauf konzentrieren, was man kontrollieren kann

„Wir konzentrieren uns auf den Rest der Welt“, sagte Hastings dem Publikum auf dem TechFest. Netflix investiert sehr viel im eigenen Content für internationale Märkte, darunter sowohl für globale Lizenzen und Content, der eigens für die entsprechenden Länder produziert wird. Zusätzlich produziert das Unternehmen auch Content in den Landessprachen für wichtige Märkte. Nächstes Jahr plant das Unternehmen sogar noch mehr als das aktuelle Budget für 2016 von 6 Milliarden US-Dollar dafür auszugeben.

Hastings konzentriert sich darauf das Abonnentenwachstum zu erhöhen. Die meisten Analysten verstehen diese Strategie, der Analyst der Deutschen Bank Bryan Kraft stellte aber die Konsenserwartung für die Cashflow-Erwartungen von Netflix in Frage, da das Unternehmen aggressiv in internationale Contentrechte investiert. Er glaubt nicht, dass Netflix bis 2012 einen positiven Cashflow erzeugen wird, wogegen die meisten Analysten einen positiven Cashflow bis dahin erwarten.

Solange immer neue Abonnenten aus den internationalen Märkten dazu kommen, befindet sich Netflix in einer starken Position, um den Wert seines Produktes unter Beweis zu stellen und um langsam weniger investieren und die Preise zu erhöhen. Aus dem wertvollen chinesischen Markt ausgeschlossen zu sein, wird die Sache schwieriger machen, aber es gibt noch jede Menge Potential im Rest der Welt.

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Motley Fool besitzt und empfiehlt Apple, Netflix und Walt Disney. The Motley Fool besitzt die folgenden Optionen: Long Januar 2018 $90 Calls auf Apple, Short Januar 2018 $95 Calls auf Apple.

Dieser Artikel wurde von Adam Levy auf Englisch verfasst und wurde am 15.10.2016 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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