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SAP-Aktie: 3 disruptive Initiativen, die jetzt alles verändern

SAP (WKN:716460) hat sich weltweit durchgesetzt. Trotzdem faszinierten ihre nüchternen Produkte bisher kaum. Dieses Bild könnte sich nun ändern, denn SAP macht eine tiefgreifende Entwicklung durch. In diesem Artikel habe ich Informationen zum aktuellen Stand und Ausblick zusammengetragen, damit wir SAP besser einschätzen können.

HANA allgegenwärtig

Wenn man SAP-Manager wie Bill McDermott oder Hasso Plattner reden hört, dann fällt oft das Akronym „HANA“. Dabei handelt es sich um eine neuartige Datenbank-Architektur, welche die Tatsache ausnutzt, dass schneller Arbeitsspeicher extrem billig geworden ist.

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Zunächst von der Konkurrenz kaum richtig ernst genommen und von den Kunden nicht verstanden, setzt sich nun immer mehr die Erkenntnis durch, dass der sogenannten In-Memory-Technologie die Zukunft gehört, vor allem, wenn es um die Echtzeit-Analyse großer Datenmengen geht.

SAP hat auch zwischenzeitlich fast sein gesamtes Software-Portfolio weiterentwickelt, damit es von HANA profitieren kann. Zusätzlich wurde eine Cloud-Plattform bereitgestellt, die es zum einen Entwicklern ermöglicht, Erweiterungen zu programmieren und zum anderen Kunden in die Lage versetzt, ohne eigene Installation direkt die Software von SAP und Drittanbietern zu nutzen und für sich anzupassen.

Nachdem man sich jetzt den Respekt erarbeitet hat, geht SAP über Kooperationen mit Mitbewerbern noch einen Schritt weiter:

Koopetition 1: IBM (WKN:851399)

Bereits seit 2014 läuft SAP HANA auf IBMs Cloud-Infrastruktur Softlayer. Vor einigen Monaten wurde die Zusammenarbeit ausgeweitet. Weil IBM Power Systeme bei bestimmten Aufgaben besonders schnell arbeiten, wurde HANA so angepasst, dass sie auch damit läuft. Die Vertriebsmannschaft der Amerikaner ist somit doppelt motiviert, SAP-Projekte umzusetzen. Zusätzlich will IBM seine kognitiven Technologien so zur Verfügung stellen, dass sie von SAP-Kunden bequem genutzt werden können.

Koopetition 2: Microsoft (WKN:870747)

Obwohl SAP mit Microsofts Dynamics-Unternehmenslösungen in starker Konkurrenz steht, haben sich die beiden im Mai entschieden, auf wichtigen Gebieten zu kooperieren. HANA ist nun auch in Microsofts Cloud-Plattform Azure lauffähig und erschließt sich so große neue Kundengruppen. Gleichzeitig wird auf den jeweiligen Plattformen beider Partner das Zusammenspiel der Unternehmenssoftware von SAP und den Büropaketen von Microsoft verbessert.

Koopetition 3: Deutsche Telekom (WKN:555750)

Gerade deutsche Industriekunden trauen den Cloud-Angeboten immer noch nicht so richtig. Würde ein Anbieter allerdings garantieren, dass alles im Inland nach deutschem Recht und mit hohen Sicherheitsstandards umgesetzt wird, könnte das mehr Kunden überzeugen. Genau das versucht die Open Telekom Cloud zu bieten und SAP wurde im März als erster Partner verkündet. Die Bonner verfolgen das Ziel, in Europa zum Marktführer für geschäftliche Cloud-Dienste aufzusteigen. Dass sie die Lösungen von SAP im Portfolio hat, wird diesem Ansinnen Auftrieb verleihen und schafft für die Walldorfer zusätzliches Wachstumspotenzial.

Beim Monopoly-Brettspiel ist meiner Erfahrung nach eine erfolgsversprechende Strategie, mit allen Mitspielern beim Straßentauschen zu kooperieren und gleichzeitig zu hoffen, dass die anderen sich gegenseitig blockieren. SAP scheint ähnlich vorzugehen. Um zusätzlich Entwickler für HANA zu interessieren und auf ihre Plattform zu ziehen, wurde kürzlich eine kostenlose Version bereitgestellt, die für den produktiven Einsatz geeignet sein soll.

Zentraler Akteur für Industrie 4.0

Ursprünglich in der Planung und im Berichtswesen verankert, streckt SAP nun auch immer mehr die Fühler in Richtung Produktionsleitung und Automatisierung aus. Die Verbindung dieser Bereiche stellt ein wichtiges Element der Vision Industrie 4.0 dar und die Fähigkeit der HANA-Datenbank, große Mengen an Sensordaten live auszuwerten, ist hierfür ideal.

Kürzlich gab SAP bekannt, dass sie 2 Mrd. Euro in die Hand nehmen möchte, um mit lokalen Partnern an diversen Standorten weltweit entsprechende Initiativen voranzutreiben. Dabei geht es nicht nur um Fabriken, sondern beispielsweise auch um innovative Logistikansätze oder die Ausschöpfung der Digitalisierungspotenziale in der Landwirtschaft.

Um die technische Aufstellung zu verbessern, übernahm SAP in diesem Jahr mit der norwegischen Fedem Technology und der italienisch-amerikanischen Plat.One zwei Spezialisten. Außerdem wurde mit Bosch eine Partnerschaft vereinbart, die mit ihren Werkzeugen, Fahrzeugtechnologien, Haushaltsgeräten und Sensoren als einer der wichtigsten Spieler rund um die Vernetzung und Digitalisierung von Dingen gilt. Gemeinsam will man beispielsweise daran arbeiten, die Bereiche Produktion, Lagerhaltung und Betriebswirtschaft enger zu verzahnen.

Ausrollen einer globalen 3D-Druck-Infrastruktur

Als ein weiteres Element von Industrie 4.0 kann die additive Fertigung angesehen werden. Auch hier will SAP eine zentrale Rolle spielen. Dazu hat man sich mit dem DHL-Konkurrenten UPS (WKN:929198) und einigen 3D-Druck-Dienstleistern verbündet. Unter dem Titel „Distributed Manufacturing“ wurde im September die nächste Phase der Initiative eingeleitet.

Das Bestellen von speziellen Ersatzteilen, Prototypen oder sogar Kleinserien soll damit so einfach werden wie in einem Online-Shop. Mit ausgewählten ersten Anwendern wie Airbus (WKN:938914) sowie weiteren Partnern soll das Vorgehen gemeinsam weiterentwickelt werden. HP Inc. (WKN:A142VP), die eine führende Position bei 3D-Druckern anstrebt, bringt beispielsweise ihre zugehörige Software ein.

Fazit

SAP hat sich mit mutigen Schritten aus ihrer Nische herausgewagt. Biedere Unternehmenssoftware bleibt zwar eine wichtige Säule, aber über zahlreiche bedeutende Partnerschaften und Initiativen durchdringt der Konzern immer mehr Bereiche und kann zum zentralen Gestalter von revolutionären Umbrüchen werden. Dass viele Branchengrößen die Nähe zu SAP suchen, spricht für die Strategie der Badener.

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Ralf Anders hält keine Wertpapiere genannter Unternehmen. The Motley Fool besitzt Aktien von Microsoft. The Motley Fool empfiehlt United Parcel Service.



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