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3 entscheidende Vorteile, die BMW und Daimler gegenüber Tesla haben

Tesla (WKN:A1CX3T)-Aktien waren in den letzten 5 Jahren ein wirklich großartiges Investment: Der Kurs kletterte in diesem Zeitraum um 888,6 % (Stand: 02.10.2016).

Da konnten die deutschen Premium-Autobauer BMW (WKN:519000) und Daimler (WKN:710000) nicht mithalten, ihre Kurse stiegen nur um 50,9 % beziehungsweise 88,9 % (Stand: 02.10.2016).

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Bei all der Euphorie um den amerikanischen Hersteller von Elektrofahrzeugen sollte man aber nicht vergessen, dass Tesla verglichen mit BMW und Daimler nur ein kleiner Fisch im Becken der Automobilindustrie ist.

Für die beiden deutschen Autobauer ergeben sich daraus meiner Meinung nach drei entscheidende Vorteile.

Vorteil 1: Die Produktionszahlen

Lass uns zunächst einen Blick auf die Absatzzahlen werfen. Dieser verrät uns, dass Welten zwischen Tesla und den beiden etablierten Autobauern liegen.

Absatzzahlen 2015 (nur Automobile)
BMW (inkl. Mini und Rolls-Royce)          2.247.485
Daimler (inkl. smart und Maybach)          2.001.438
Tesla               50.580

Quellen: Geschäftsberichte / statista.com

Mit dem Model 3 wird Tesla versuchen, ebenfalls im Massenmarkt Fuß zu fassen. Und an der Nachfrage sollte dieses Unterfangen auch nicht scheitern: Für das Model 3 gingen bis Anfang Mai bereits 400.000 Vorbestellungen ein.

Zur Erfüllung der Nachfrage wird Tesla seinen Absatz also verzehnfachen müssen – mindestens. Dafür werden neue Produktionsstätten benötigt, zusätzliches Personal muss rekrutiert werden und auch die bisherige Verwaltung wird nicht mehr ausreichen.

Kurz gesagt: Tesla ist dazu verteufelt, in kürzester Zeit eine Infrastruktur zu schaffen, die bei BMW und Daimler über Jahrzehnte gewachsen ist und sich langsam entwickeln konnte.

Für gefährlich halte ich dieses schnelle Wachstum vor allem in puncto Qualität. Wenn Zeitdruck, nicht eingespielte Prozesse und ein frisch entwickeltes Fahrzeug aufeinander treffen, kann dies massive Qualitätsprobleme nach sich ziehen. Das kostet viel Geld und schadet dem Image des Herstellers.

Dieses Risiko ist bei BMW und Daimler deutlich geringer. Beide verfügen über jahrzehntelange Erfahrung im Automobilbau und wissen, wie man die hohe Qualität der Fahrzeuge auch bei Absätzen im Millionenbereich sicherstellt.

Vorteil 2: Das Netzwerk

Tesla vertreibt seine Elektroflitzer über das Internet oder in seinen Tesla Stores. Das Problem: In der Regel möchte man vor dem Kauf eine Probefahrt machen. Zum nächsten Tesla Store muss man dafür teilweise eine Anfahrt von 100 Kilometern oder mehr in Kauf nehmen.

So findet man beispielsweise in Bayern oder Niedersachen nur jeweils zwei Tesla Stores, in Mecklenburg-Vorpommern oder Thüringen gibt es keinen einzigen. Einen eingefleischten Tesla-Jünger wird das nicht stören, den gewöhnlichen Autokäufer schon.

Bei den Service Centern von Tesla sieht es noch schlechter aus, deutschlandweit gibt es nur sechs davon. Zwar ist ein Elektroauto weniger wartungsbedürftig als ein Fahrzeug mit Verbrennungsmotor, trotzdem empfiehlt Tesla den Service in den eigenen Centern durchführen zu lassen.

Das bedeutet eine Anfahrt von unter Umständen mehreren hundert Kilometern. Kann man machen, wirklich kundenfreundlich ist das aber nicht.

Ein Problem, das Kunden von BMW oder Daimler kaum kennen dürften. Sowohl Händler als auch Werkstätten findet man in fast jeder Kleinstadt. Der Vorteil: Die Kunden haben eine kurze Anfahrt für Probefahrt, Kauf und Service.

Entsprechend wird Tesla hier aufholen müssen – und das weltweit. Das ist sicher nicht unmöglich, wird aber teuer.

Vorteil 3: Die Finanzen

Das bringt uns zum dritten, entscheidenden Vorteil, den BMW und Daimler gegenüber Tesla haben: den Finanzen.

Schaut man sich an, wie viel Prozent vom Umsatz 2015 für Zinszahlungen aufgewendet werden mussten, erkennt man, dass Tesla viel stärker an seinen Schulden zu knabbern hat, als die beiden deutschen Autobauer.

Zinsaufwendungen im Verhältnis zum Umsatz
BMW                                  0,7 %
Daimler                                  0,4 %
Tesla                                  2,9 %

Quellen: Geschäftsberichte 2015

Bedenkt man, dass Tesla aktuell rote Zahlen schreibt und für den Ausbau der Produktion und des Verkaufs- und Servicenetzwerks viel Geld brauchen wird, kann man davon ausgehen, dass der Kapitalbedarf und die Schuldenlast weiter steigen werden.

Irgendwann könnte es für Tesla schwierig werden, sich Kapital zu beschaffen. Weiteres Wachstum könnte dadurch behindert werden. Diese Gefahr ist bei BMW und Daimler aufgrund der soliden Finanzen geringer als bei den Amerikanern. Zukünftiges Wachstum zu finanzieren sollte für die beiden daher einfacher sein als für Tesla.

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Thomas Brantl besitzt Aktien von BMW. The Motley Fool besitzt Aktien von Tesla Motors. The Motley Fool empfiehlt Tesla Motors, BMW und Daimler.



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