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Warum die Investoren von Twitter, Facebook und Google vor Snapchat Angst haben sollten

Snapchat könnte seine Umsatzerwartungen dieses Jahr übertreffen, da das Unternehmen sein Werbegeschäft aggressiv ausbaut. Vor einigen Monaten meldete Re/code, dass Snapchat dieses Jahr mit Umsätzen von 300 bis 350 Millionen US-Dollar rechnen würde. Später fand TechCrunch eine Präsentation für die Investoren, die einen Ausblick von 500 Millionen bis 1 Milliarde US-Dollar im nächsten Jahr vorsieht. Das ist das obere Ende der bullischen Umsatzziele.

eMarketer erwartet ähnlich hohe Umsätze. Das Unternehmen schätzt, dass Snapchat 2016 die internen Schätzungen übertreffen und 367 Millionen US-Dollar einnehmen wird. Nächstes Jahr könnten die Umsätze auf 935 Millionen steigen, bevor 2018 1,76 Milliarden US-Dollar erreicht werden sollen.

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Die Verbesserungen bei der Werbetechnologie und dem Werbeinventar, wie auch das starke Engagement und die wachsende Nutzerbasis machen das Unternehmen zu einer ernsten Bedrohung für Facebook (WKN:A1JWVX), Twitter (WKN:A1W6XZ) und YouTube, ein Tochterunternehmen von Google von Alphabet (WKN:A14Y6H).

BILDQUELLE: SNAPCHAT/AUTOR.

BILDQUELLE: SNAPCHAT/AUTOR.

Wie Snapchat 1 Milliarde verdienen will

CEO Evan Spiegel wollte früher keine zielgerichtete Werbung wie auf Facebook oder YouTube machen und nannte das sogar „eklig”. Vor einigen Monaten hat er sich davon dann etwas distanziert. „Eklig ist am einen Ende des Spektrums.” sagte er seinem Publikum auf der American Magazine Media Conference im Februar:

Es gibt eklige Werbung und es gibt Werbung, die einen gar nicht kennt. Unser Ziel besteht darin, die Snapchatter besser zu verstehen. Und wenn wir sie besser verstehen, möchten wir unser Bestes geben, um die Anzeigen für sie relevant zu machen

In anderen Worten unternimmt Snapchat Schritte, um zielgerichtetere Werbung zu schalten anstatt der breiten Markenwerbung. Snapchat sammelt Daten über die Geschichten, die Live Stories, die man ansieht, die Kanäle, die man ansieht und andere Aktivitäten innerhalb der App. In diesem Quartal werden die Werbetreibenden diese Daten zusammen mit demographischen Daten(GEschlecht , Ort, Betriebssystem) nutzen können, um zielgerichtete Werbung zu schalten.

Zusätzlich hat Snapchat auch seine API-Anzeigen über das Partnerprogramm geöffnet, was auch bestimmte Kreativagenturen beinhaltet, die einige der bemerkenswerteren Anzeigen auf Snapchats designen.

Das Werbeinventar beinhaltet gesponsorte Geofilter, die eine Grafik auf einem Foto mit dem Standort eines Nutzers kombinieren, oder mit gesponsorten Linsen, die das Gesicht eines Nutzers verändern können. Diese Anzeigen können teuer in der Erstellung werden, aber Snapchat hat auch Partnerschaften mit 11 Analysefirmen, um den Marketern die Renditen auf ihre Investitionen vorzurechnen.

Die Millennials verbringen mehr Zeit auf Snapchat

Zusätzlich zu der Verbesserung der Werbefunktionalität sieht Snapchat, dass die Nutzer jede Menge Zeit mit der App verbringen. Ein aktueller Bericht von comScore fand heraus, dass das einzige soziale Netzwerk, auf dem die durchschnittlichen Millennials mehr Zeit verbringen, Facebook ist.

Snapchat meint, der durchschnittliche Nutzer würde zwischen 25 und 30 Minuten am Tag mit der App verbringen. Facebook gibt an, seine Nutzer würden im Durchschnitt 50 Minuten pro Tag auf FB, Instagram und dem Messenger verbringen. Die durchschnittliche YouTube-Session dauert 40 Minuten laut dem Management von Alphabet. Twitter liefert keine Daten über die Zeit pro Nutzer, aber eine aktuelle Schätzung von Morgan Stanley hat weniger als drei Minuten pro Nutzer ergeben. Die Analysten glauben, dass das Nutzerengagement auch in Zukunft weiter zurückgehen wird.

Da die Nutzerbasis und die Zahl der Partner von Snapchat steigt, finden die Nutzer immer mehr Content auf der App. Die Einführung von Discover, Filtern und Linsen hat dazu geführt, dass die Nutzer immer mehr Zeit damit verbringen, mit dem Content auf der App zu interagieren, was sie für Werbung natürlich sehr interessant macht.

Twitter verlässt sich besonders auf Direct Sales und Markenwerbung, was immer noch mehr als 50 % der Werbeeinnahmen ausmacht. Das sind dieselben Werbekunden, die Snapchat anzieht. Daher kommt das Wachstum von Snapchat auf Kosten des Wachstums von Twitter, was sich im Ausblick auf das dritte Quartal von Twitter zeigt. Das Unternehmen erwartet ein Umsatzwachstum von 5 % im Jahresvergleich.

Facebook ist aber auch nicht vor Snapchat sicher und das weiß das Unternehmen auch. Daher arbeitet man daran, Werbetreibende auf Instagram zu locken, was 200.000 Werbekunden zählt (verglichen mit den 3 Millionen von Facebook). Zum Sommeranfang startete Istagram Stories, was eine Kopie der Story-Funktion von Snapchat ist. Das Ziel ist hier nicht, Snapchat etwas wegzunehmen, sondern mehr Nutzer davon abzuhalten, Instagram in Richtung der Konkurrenz zu verlassen.

YouTube bewirbt sich selbst gerne als eine der liebsten Websites der Millennials. Google gab vor Kurzem erst eine Umfrage bei ComScore in Auftrag, nur um den Marketern zu zeigen, wie sehr die Millennials YouTube lieben. Dabei kam heraus, dass 35 % der Millennials YouTube dem Fernsehen vorziehen und dass 37 % davon sich YouTube täglich bis zum Umfallen reinziehen (ja genau!). Snapchat gibt an, man erreiche 41 % der Millennials jeden Tag. Die Werbekunden, die die Millennials erreichen wollen, werden sich Snapchat oder YouTube ansehen müssen. Damit ist Snapchat eine beträchtliche Bedrohung für das Geschäft von Google.

Mit einer steigenden Zahl von Werbeoptionen und Werkzeugen steigert Snapchat die Umsätze schnell. Digitale Werbung wächst schneller als alles andere und der Aufstieg von Snapchat wird dem Wachstum der großen Social-Media-Platformen wie Twitter, Facebook und YouTube einen Dämpfer verpassen.

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Suzanne Frey ist Führungskraft bei Alphabet und Mitglied des Vorstands von The Motley Fool. Motley Fool besitzt und empfiehlt Alphabet (A und C), Facebook und Twitter.

Dieser Artikel wurde von Adam Levy auf Englisch verfasst und wurde am 15.09.2016 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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