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Die Aufspaltung der Mittelstandsbank durch die Commerzbank ist ein Verzweiflungsakt

Foto: Pixabay

Noch vor Kurzem war die Commerzbank (WKN:CBK100) vor allem wegen Gerüchten über eine Fusion mit der Deutschen Bank (WKN:514000) im Fokus der Medien.

Kaum ist die Tinte auf den letzten Zeitungsartikeln trocken, findet sich die Commerzbank schon wieder im medialen Zentrum der Aufmerksamkeit. Diesmal geht es um die Mittelstandsbank.

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Der neueste Verzweiflungsakt der Commerzbank

Die Commerzbank versucht bereits seit der für sie verheerenden Finanzkrise neue Initiativen zu finden, welche die Bank auf einen neuen Wachstumskurs oder zumindest auf den Weg zur Profitabilität bringen können. Die neueste Idee ist laut Informationen aus dem Handelsblatt die Aufspaltung der Mittelstandsbank.

Die in der Mittelstandsbank betreuten Kunden sollen künftig aufgeteilt werden. Kleinere Firmenkunden würden dann in der Zukunft von der Privatkundensparte betreut werden.

Größere Unternehmen sollen hingegen von der Sparte Investmentbanking übernommen werden. Die größeren Kunden sind für die Mittelstandsbank derzeit eine relativ gute Umsatzquelle und es wird sich dort vermutlich Wachstum erhofft.

Vielleicht kann es Wachstum geben, aber wo bleibt die Profitabilität?

Die neue Aufspaltung könnte natürlich theoretisch die Profitabilität der Commerzbank steigern, indem durch Synergien der Sparten in ihren neuen Abteilungen eventuell Kosten gesenkt werden. Vermutlich auch durch einen Stellenabbau. Momentan beschäftigt die Mittelstandsbank circa 5.700 Mitarbeiter.

Die Frage bleibt allerdings, ob die Commerzbank mit dieser Strategie auch neue Gewinne erwirtschaften kann. Das Potenzial ist zumindest theoretisch da, schließlich hat die Mittelstandsbank nach eigenen Aussagen eine Million Kunden.

Die Frage ist allerdings, ob die Commerzbank einen Weg zu neuer Profitabilität finden kann. Das kann nur durch höhere Einnahmen oder niedrigere Ausgaben passieren. Der Weg dahin scheint aber steinig zu sein.

Die Mittelstandsbank hat im ersten Halbjahr 10,9 % weniger Umsatz gemacht, hatte aber 3,7 % höhere Verwaltungsausgaben.

Die harte Konkurrenz unter den Finanzdienstleistern macht eine starke Anhebung der Gebühren fast unmöglich. Wenn in den nächsten Jahren die ersten hocheffizienten Fintechs beginnen Kunden an sich zu binden, wird die Situation nur noch schlimmer werden.

Zumindest an den noch immer hohen Gehältern könnte einiges geändert werden. In der Mittelstandsbank wurden 2015 fix 37,87 Millionen Euro an die 277 sogenannten „Geschäftsleiter und Risk Taker“ ausgezahlt und es gab Boni in Höhe von 8,79 Millionen Euro. Die Boni wurden gerade einmal zu knapp 12 % in Aktien ausgezahlt und deuten somit nicht gerade auf Vertrauen in die eigene Geschäftsentwicklung hin.

Die Commerzbank braucht frische Ideen

Man merkt der Commerzbank deutlich an, dass ihr langsam die Ideen ausgehen. Das ist allerdings auch wenig verwunderlich, schließlich war der Großteil der Führungsriege schon vor der Finanzkrise dabei. Der Vorstandsvorsitzende Martin Zielke ist bereits seit 2002 bei der Commerzbank.

Die Vorstandsmitglieder sind im Durchschnitt schon zehn Jahre für die Commerzbank tätig. An sich kann Kontinuität in der Unternehmensführung eine große Stärke sein, aber wohl eher nicht, wenn es die gleichen Leute sind, die schon Verantwortung hatten, als die Commerzbank sich in große Schwierigkeiten gebracht hat.

Das führt zu einem Teufelskreis, denn mit ihrem schlechten Ruf lockt die Bank erst recht keine guten Mitarbeiter an. Es bräuchte neue Köpfe und frische Ideen, um die Commerzbank wieder auf Vordermann zu bringen. Beides ist derzeit nicht in Sicht und Anleger lassen deswegen aus guten Gründen die Finger von der Commerzbank-Aktie.

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Marlon Bonazzi besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der genannten Aktien.



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