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Wie Apple seinen Geldberg ausgeben könnte

Apple (WKN:865985) hat das letzte Quartal mit 18 Milliarden US-Dollar in liquiden Mitteln in den USA beendet und weitere 215 Milliarden US-Dollar Übersee auf der hohen Kante liegen. Dieser massive Geldberg hat in letzter Zeit die Frage über die Rückführung und die Besteuerung in die USA aufgeworfen. Aber die noch viel größere Frage ist, was möchte Apple mit all diesem Geld anfangen?

BILDQUELLE: getty images

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Da die Umsätze des iPhone, iPad und des Macs langsam zurückgehen, muss Apple praktisch seine Abo-Dienste erweitern, sein Software-Ökosystem verstärken und in neue Märkte expandieren. Daher wollen wir dieses Mal besprechen, wie Apple sein überflüssiges Geld in den nächsten Jahren ausgeben könnte.

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Medien

Mit dem Kauf von Beats und dem Start von Apple Music erklärte Apple, man wollte die Abonnement-basierten Mediendienste zu einem wichtigen Pfeiler des Wachstums machen, aber Apple wollte ja auch 25 Fernsehkanäle als Streaming-Dienst im letzten Jahr anbieten. Diese Bemühungen waren allerdings nicht von Erfolg gekrönt, da Comcast die Kanäle für die eigene X1-Topbox zurückgehalten hatte.

Diese Verzögerung führte zu weiteren Gerüchten, dass Apple vielleicht größere Akquisitionen im Medienbereich planen würde, um sein eigenes Portfolio zu stärken. Eddy Cue, Senior VP für Software und Service, schlug vor, Time Warner zu kaufen, während gleichzeitig vor einigen Monaten noch die Gerüchte gingen, dass Apple Netflix kaufen könnte.

BILDQUELLE: Apple

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Keine dieser Übernahmen würde für Apple aber Sinn ergeben. Time Warner zu kaufen, das einen riesigen Unternehmenswert von 83 Milliarden US-Dollar besitzt, würde die Margen von Apple verringern und zusätzlich hätte Apple auch noch all die Sorgen von Time Warner über die massiven Umwälzungen im Fernsehbereich. Was aber noch wichtiger ist, ist, dass Apple bereits die vielversprechendste Plattform von Time Warner, nämlich HBO Now, in iTunes und Siri eingebettet hat.

Netflix hat gerade Probleme damit, seine Nutzerbasis zu erweitern. Hinzu kommen Probleme mit den Lizenzen für den Content und die Kosten für eigene Produktionen, die den Gewinn belasten. Der Unternehmenswert von 43 Milliarden US-Dollar ist praktisch das 6fache des Umsatzes – was nochmal deutlich teuer ist, als das Verhältnis von Time Warner von Unternehmenswert zu Umsatz von 3. Wenn wir dann noch eine Prämie für die Übernahme mit einrechnen, dann könnte Apple leicht über 100 Milliarden Dollar für jedes dieser Unternehmen bezahlen.

Stattdessen sollte Apple lieber ein kleineres Unternehmen, wie Lions Gate, das Film und Fernsehstudio, kaufen, das vor kurzem sich dazu bereiterklärt hat, das PayTV-Netzwerk Starz zu kaufen. Der Unternehmenswert von 4,4 Milliarden US-Dollar (weniger als das Doppelte des Umsatzes) ist deutlich leichter finanzierbar und die Übernahme würde auch noch deutlich mehr Videocontent in das Portfolio von Apple bringen. Das führende Streaming-Unternehmen Pandora, mit einem Unternehmenswert von 3,3 Milliarden US-Dollar, wäre auch ein logischer Kauf für Apple Music.

Project Titan

Apple hat niemals zugegeben, dass es Project Titan überhaupt gibt, aber viele in der Industrie glauben, dass ein geheimes Team an der Entwicklung eines selbstfahrenden Autos arbeitet. Das hat zu anhaltenden Gerüchten geführt, dass Apple vielleicht den Elektroautohersteller Tesla Motors kaufen könnte.

BILDQUELLE: Tesla Motors

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Es ist leicht zu sehen, welche Parallelen zwischen den schicken und teuren Produkten von Apple und Tesla bestehen. Der Unternehmenswert von Tesla beträgt 30 Milliarden, was das 7fache der Umsätze ist, aber das scheint einfach zu hoch. Darüber hinaus hat Tesla negative Margen und sich dazu entschieden Solar City zu übernehmen, und das alleine legt schon nahe, dass ein solcher Kauf die Margen von Apple nach unten ziehen würde.

Anstatt ganze Unternehmen zu kaufen, könnte auch Apple weiterhin nur in Unternehmen investieren, wie z.B. die Investition von 1 Milliarde US-Dollar in die chinesische Taxiapp Didi Chuxing, mit weiteren Investitionen in kleiner Unternehmen in den Märkten Taxi und selbstfahrende Autos. Es gibt viele Unternehmen, die hier zur Auswahl stehen – es gibt auf der AngelList über 4500 Auto-Start-ups mit einem durchschnittlichen Unternehmenswert von 4,5 Millionen US-Dollar.

Cloud

Apple ist aktuell noch abhängig von Alphabet, Amazon und Microsoft, wenn es um Cloud-Dienste geht. Diese Abhängigkeit wird irgendwann komisch werden, denn Apple steht immer mehr in direkter Konkurrenz mit diesen drei Unternehmen mit seinem eigenen Software-Ökosystem. Daher baut Apple gerade seine eigenen Cloud-Center.

Amir Efrati und Stephen Nallis von Information behaupteten, dass es noch Jahre dauern könnte, bis Apple eine unabhängige Cloud-Infrastruktur besitzen wird. Daher ist es sinnvoll für Apple sich kleinere Cloud-Unternehmen zu kaufen, um dieses Problem zu überbrücken.

Im letzten Dezember legte der Analyst Daniel Ives von FBR & Co. nahe, dass Apple Box und Adobe kaufen könnte. Box hat einen Unternehmenswert von 1,7 Milliarden US-Dollar und würde die iCloud-Plattform stärken. Adobe zu übernehmen, das einen deutlich höheren Unternehmenswert von 48 Milliarden US-Dollar hat, würde die Abo-Dienste zusammen mit Cloud-basierten Unternehmenstools und Programmen für Kreative erweitern. Aber keines dieser Unternehmen ist billig – Box und Adobe werden jeweils mit dem 5-9fachen ihres Unternehmenswertes gehandelt.

Virtuelle und erweiterte Realität

Apple übernahm vor Kurzem die AR/VR-Unternehmen, Metaio, Faceshift, Emotient und Flyby Media. Das deutet schon an, dass Apple seine eigenen AR- und VR-Geräte plant. Ein Bericht der Financial Times behauptete, dass das AR/VR-Team von Apple schon einen Prototyp hätte, aber es noch unklar ist, wann dieser auf den Markt kommen soll.

Es gibt aktuell 665 AR-Unternehmen mit einer durchschnittlichen Bewertung von 4,2 Millionen US-Dollar auf der AngelList und fast 900 VR-Unternehmen mit einer durchschnittlichen Bewertung von 4,6 Millionen US-Dollar. Apple könnte noch mehr von diesen Sart-ups kaufen, um seine Präsenz in diesen beiden neuen Märkten auszubauen.

Foolishes Fazit

Apple wird über Rückkäufe und Dividenden in den nächsten Jahren noch viel Geld an die Aktionäre zurückfließen lassen. Doch die Investoren sollten sich mehr darauf konzentrieren, welche Investitionen und Übernahmen Apple tätigen wird. Diese werden nämlich ein klareres Bild davon zeigen, wie Apple seine langfristige Abhängigkeit vom allmächtigen iPhone überwinden möchte.

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Suzanne Frey ist Führungskraft bei Alphabet und Mitglied des Vorstands von The Motley Fool.

Motley Fool besitzt und empfiehlt Alphabet (A und C), Amazon.com, Apple, Lions Gate Entertainment, Netflix, Pandora Media, SolarCity, Tesla Motors und Time Warner. The Motley Fool besitzt Microsoft. Motley Fool empfiehlt Adobe Systems and Starz. The Motley Fool besitzt die folgenden Optionen: Long Januar 2018 $90 Calls auf Apple, Short Januar 2018 $95 Calls auf Apple.

Dieser Artikel wurde von Leo Sun auf Englisch verfasst und wurde am 12.09.2016 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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