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Apple: Die Steuernachzahlung von 15 Milliarden USD könnte die Tech-Industrie erschüttern

Foto: Apple

Apple (WKN:865985) hat gerade erst das neue iPhone 7 veröffentlicht und gemischte Kritiken dafür bekommen. Viele Analysten diskutieren noch die Auswirkungen auf die Gewinne des Unternehmens in diesem Jahr. Aber die Investoren sollten auch eine weitere wichtige Sache nicht übersehen – Die 14,7 Milliarden US-Dollar, die das Unternehmen an das irische Finanzamt zahlen muss.

Ende August bestimmte die EU, dass Irland Apple illegale Steuervorteile gegeben hätte, die die effektive Unternehmenssteuer von 1 % im Jahr 2003 auf 0,0005 % im Jahr 2014 gesenkt hätte. In anderen Worten, Apple hat angeblich 55 US-Dollar steuern pro 1,12 Millionen US-Dollar Gewinn bezahlt, die in Irland verbucht wurden. Die EU hat auch bestimmt, dass Apple höhere Steuern in anderen Ländern der EU vermieden hätte, indem alle europäischen Gewinne in Irland gemeldet wurden. Andere Berichte geben an, dass Apple vielleicht zwei Drittel aller seine Gewinne außerhalb von Amerika in Irland gemeldet habe, um seine Steuerlast global zu senken.

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Apple behauptet, man hätte in Irland regelmäßig 12,5 % Unternehmenssteuer auf diese Gewinne gezahlt. CEO Tim Cook nannte all diese gerichtlichen Bestimmungen „kompletten politischen Müll“ und behauptete, die EU-Kommission „würde nur nach einem Sündenbock suchen“. Das Unternehmen gab an, man wolle diesen Gerichtsbeschluss anfechten, aber das irische Finanzamt gab vor Kurzem zu, man würde wahrscheinlich die Zahlung trotzdem einziehen müssen. Wenn das geschieht, dann könnte das Apple wehtun und anderen amerikanischen Tech-Unternehmen mit Sitz in Irland.

Wie sehr würde das Apple wehtun?

Die Bestimmung der EU wird das Unternehmen nicht gleich verhungern lassen, da 14,7 Milliarden US-Dollar nur 7 % der 215 Milliarden US-Dollar ist, die Apple im Ausland hortet. Selbst wenn Apple den vollen Betrag zahlen müsste, dann würde das wahrscheinlich als eine einmalige Position abgeschrieben werden und würde beim langfristigen Wachstum kein weiteres Gewicht erhalten. Die EU gab auch an, dass der letztendliche Betrag auch durch ein Übereinkommen reduziert werden könnte, oder falls Apple sich dazu bereiterklären würde, die Steuern in den einzelnen Ländern zu bezahlen.

Diese Steuerzahlung zu akzeptieren könnte Apple aber in eine Zwickmühle bringen. In den Vereinigten Staaten haben Mitglieder des Kongresses Apple schon als einen Steuerhinterzieher bezeichnet, da sich das Unternehmen weigert, seine Gewinne aus dem Ausland in die USA zu überführen. Apple bekommt für die Steuern, die es im Ausland bezahlt, Steuererleichterungen in den USA. Trotzdem wird das Unternehmen nicht besteuert, wenn es das Geld nicht in die USA zurückbringt. Apple argumentiert, dass die Unternehmenssteuer in den USA von 35 % eine der höchsten weltweit ist, dass es unfair wäre und dass die bestehenden Regelungen das Unternehmen davon entmutigen würden das zu tun. Das ist auch der Grund, warum Apple seine Aktienrückkäufe über Schulden finanziert.

BILDQUELLE: getty images

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Aber es gibt einen Ausweg aus diesem Dilemma. Wenn Apple den vollen Betrag bezahlt, dann kann das Unternehmen auch eine Steuergutschrift für diese Zahlung aus dem Ausland mit den Steuern in den USA verrechnen. Das bedeutet, wenn Apple das wirklich bezahlen müsste, dann könnte das Unternehmen einen Teil des Geldes zurück in die USA bringen und damit seine Steuerlast in den USA um 14,7 Milliarden US-Dollar senken.

Wie das andere Tech-Unternehmen beeinflussen könnte

Microsoft, Alphabet und Facebook haben auch Zweigstellen in Irland. Wie Apple wurden alle drei Tech-Unternehmen beschuldigt, ihre Gewinne aus dem Ausland durch Irland laufen zu lassen, um dadurch ihre Steuerlast zu senken. Das bedeutet, sie könnten als nächstes dran sein.

Alle drei Unternehmen stehen gerade vor größeren Problemen in der EU. Vor drei Jahren hat die EU Microsoft eine Strafe von 700 Millionen Dollar auferlegt, weil eine Anti-Trust-Vereinbarung zuvor angeblich nicht eingehalten wurde. Die EU geht auch gegen Alphabet wegen mehrerer Anti-Trust-Klagen vor, und Facebook steht vor Anschuldigungen in Deutschland, die Privatsphäre nicht geachtet zu haben, was auch wieder zu einer Untersuchung führen könnte.

Große Steuerzahlungen könnten diese Unternehmen und auch viele andere multinationale Unternehmen dazu zwingen, ihre Zukunft in Europa noch einmal zu überdenken. Wenn die EU weiterhin Irland sagt, was es mit seiner Steuerpolitik zu tun habe, dann könnten diese Unternehmen in andere Regionen abwandern, die willens sind, niedrigere Steuern für mehr Arbeitsplätze und wirtschaftliches Wachstum zu geben.

Unterm Strich

Die Bestimmung der EU gegen Apple ist eine schwierige Sache. Apple behauptet, man hätte nach den Regeln gespielt, aber diese Praxis der Industrie, die Gewinne durch irische Tochterunternehmen laufen zu lassen, sieht schon ein bisschen wie Betrug aus. Der Kampf wird sich vor Gericht wahrscheinlich noch Jahre hinziehen, aber es könnte die Beziehung, die Irland mit der EU und großen Tech-Unternehmen haben, in gravierender Weise beschädigen.

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Motley Fool besitzt und empfiehlt Alphabet (A und C), Facebook und Apple. The Motley Fool besitzt Microsoft. The Motley Fool besitzt die folgenden Optionen: Long Januar 2018 $90 Calls auf Apple, Short Januar 2018 $95 Calls auf Apple.

Dieser Artikel wurde von  auf Englisch verfasst und wurde am 11.09.2016 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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