2 Methoden, mit denen du am Aktienmarkt dein gesamtes Geld verlierst
Am Aktienmarkt kannst du so gut wie nirgends Vermögen aufbauen. Allerdings ist es auch der Ort, an dem du zuverlässig fix dein gesamtes Geld verlieren kannst, wenn du es falsch anstellst. Vor allem zu emotionale Entscheidungen und der Hang zum Daytrading können dir das Genick brechen. Wir zeigen mal, was alles schief laufen kann – und wie du dann doch auf eine Weise investieren kannst, damit du am Ende mit mehr Geld rausgehst als am Anfang.
Hoch kaufen, tief verkaufen
Klingt jetzt vielleicht dumm, aber jedes Kind weiß, dass man am besten investiert, indem man tief kauft und hoch verkauft.
Realistisch betrachtet passiert das aber weniger oft als du annimmst. Anleger sind halt Menschen, und die lassen sich oft von Emotionen und Ahnungen steuern und folgen der Herde. Wenn der Markt crasht und es so aussieht, als wäre das Ende nicht in Sicht, starten viele ihre Panikverkäufe.
Andererseits: Wenn der Markt steigt und steigt und steigt und man sieht, wie der Nachbar Geld verdient scheinbar ohne Ende, stecken die Leute oft ihr Geld in den Markt – zum denkbar schlechtesten Zeitpunkt. Das z.B. war der Grund, aus dem ich für eine Aktie von First Solar (WKN:A0LEKM) mal über 200 US-Dollar gezahlt habe. Tja.
Einer Studie von Black Rock zufolge hat der Durchschnittsanleger in der 20-Jahres-Periode von 1996 bis 2015 lediglich 2,11 % verdient. Zur selben Zeit aber konnte der S&P 500 durchschnittlich 8,19 % dazugewinnen, selbst Anleihen stiegen 5,34 %. Klar, Gier und Angst sind zwei schlechte Ratgeber. Kein Wunder, dass Warren Buffett immer wieder sagt, dass für die allermeisten Menschen die beste Art von Investment einfach ein Indexfonds ist, der den S&P 500 trackt.
Daytrading
Nach wie vor hält sich der Mythos, dass Daytrading die beste Methode sei, um schnell Geld zu verdienen – vor allem unter Einsteigern am Aktienmarkt. Abgesehen davon, dass die meisten einfach nicht genügend Wissen über den Aktienmarkt haben, um effektiv Daytrading zu betreiben, haut es auch von der Mathematik her einfach nicht hin.
Nehmen wir mal an, dass du pro Tag 20 „Round Trips“ machst, also kaufst und wieder verkaufst. Bei etwa 250 Handelstagen pro Jahr sind das 5.000 Käufe und 5.000 Verkäufe. Bei einer Kommission von 10 US-Dollar bedeutet das Gesamtkosten von jährlich 100.000 Dollar an Kommissionen allein. Stell dir mal vor, du würdest mit deinen Trades immerhin 80.000 Dollar im Jahr verdienen – dann hättest du immer noch ein Minus von 20.000. Du brauchst Profite im sechsstelligen Bereich, nur damit du keinen Verlust machst.
Wie verlustreich ist Daytrading wirklich? Schwer zu sagen. Aber die Fakten zeigen, dass es enorm schwierig ist, Geld damit zu verdienen. Eine Studie fand heraus, dass in einem Jahr lediglich 13 % der Daytrader einen Profit erwirtschaften. Lediglich 1 % hat beständig Erfolg.
Tu dir einen Gefallen und bleib bei langfristigen Investments. Daytrading ist was für Profis. Ein Portfolio voll mit Blue-Chip-Aktien ist wohl die sicherste Anlagetaktik am Aktienmarkt. Du wirst damit zwar nicht schon morgen reich, dafür gehst du aber mit riesiger Wahrscheinlichkeit auch nicht baden.
Wie du am Aktienmarkt richtig Geld verdienst
Kurz, die sicherste Art, Geld zu verdienen, besteht darin, einfach das Gegenteil der oben beschriebenen Weise zu machen. Nämlich:
1 Tief kaufen und hoch verkaufen. Kaufe nachhaltig profitable Unternehmen, wenn ihre Aktien reizvoll tief stehen. Verkaufe sie zu einem viel höheren Preis. Du musst den Markt nicht unbedingt timen – wenn du langfristig planst, ist fast jede Zeit eine gute Zeit zum Kauf.
2 Investiere langfristig. Warren Buffett sagte: „Wenn du dir nicht vorstellen kannst, eine Aktie 10 Jahre lang zu halten, dann musst du dir auch gar nicht erst überlegen, sie für 10 Minuten zu halten.“ Gutes Prinzip, oder? Solltest du dir immer wieder in Erinnerung rufen.
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Ein erneutes Aufflammen von Corona in China, Krieg innerhalb Europas und eine schwächelnde Industrie in Deutschland in Zeiten hoher Inflation und steigender Zinsen. Das sind ziemlich viele Risiken, die deinem Depot nicht guttun.
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The Motley Fool hält keine der angegebenen Aktien. Dieser Artikel von Matthew Frankel erschien am 9.9.2016 auf Fool.com. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.