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Auf einer Skala von 1 bis 10 (wobei 1 für schlecht und 10 für übertalentiert steht): Wie würdest du dich als Investor einschätzen?

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Wie einfach kannst du dich an einen Investmenterfolg erinnern?

Wenn man 1.000 Menschen fragt, wie sie sich selbst als Fahrer einschätzen, wird mehr als die Hälfte „überdurchschnittlich“ angeben. Einzeln gesehen gibt es bestimmt welche, die überdurchschnittlich sind und sich auch so einschätzen. Aber wenn wir das große Ganze betrachten, ist es mathematisch unmöglich, dass mehr als die Hälfte „überdurchschnittlich“ sind. Viele überschätzen sich selbst einfach.

Dieses Phänomen ist weitverbreitet, wahrscheinlich auch bei der Frage, die du oben beantworten musstest. Mehr als die Hälfte haben sich über 5 eingestuft.

Wenn wir die Frage hören, sind wir Opfer der Verfügbarkeitsheuristik. In seinem Buch „Thinking, Fast and Slow“ definiert der Nobelpreisträger und Psychologe Daniel Kahneman dies als asymmetrische Beeinträchtigung durch „die Einfachheit, mit denen die Umstände einen in den Sinn kommen.“

Falls es für dich einfach ist, dich daran zu erinnern, wie eine spezifische Aktie stark nach oben schoss, oder daran, wie du ein Auto sicher durch einen fast-Unfall manövriert hast, gibst du deinem Gedächtnis mehr Gewicht als du solltest. Das bringt dich dazu, dich zu überschätzen. Du denkst nicht mehr an all die Zeiten, in denen du Fehler gemacht hast oder in denen andere besser waren. In der Investmentwelt kann dich das zu einigen Problemen führen.

Wie man diese Übereinschätzung korrigiert

Um herauszufinden, wie bewusstes Denken unsere reflexartige Antwort auf solche Fragen ändern könnte, fügten deutsche Forscher einen Dreh die Selbsteinschätzung ein. Zuerst wurden die Befragten dazu aufgefordert, Umstände aus dem wirklichen Leben aufzulisten, wo sie sich durchgesetzt haben. Eine Gruppe sollte 6 solche Umstände auflisten, die anderen 12. Nachdem dies erledigt war, sollten diese auf eine Skala von 1 bis 10 einschätzen, wie durchsetzungsfähig sie waren.

Kahneman schrieb: „Der Wettkampf endete mit einem eindeutigen Sieger: Menschen, die 12 Umstände gelistet haben, haben sich selbst weniger durchsetzungsfähig eingeschätzt als die, die 6 gelistet haben.“ Statt ihnen ein einziges Beispiel mit zu hohem Gewicht zu geben, „machten die Befragten eine Schlussfolgerung: Fällt es mir schwer fällt, viele Situationen zu listen, in denen ich mich selbst behaupten konnte, dann kann ich gar nicht so durchsetzungsfähig sein.“

Also lass uns diese Idee nehmen und sie auf deine Investment-Fähigkeiten anwenden. Schreibe 12 erfolgreiche Investments nieder, die du gemacht hast.

Spontan konnte ich nur vier echte Beispiele nennen. Meine Investitionen in Amazon, Alphabet, Facebook und Starbucks sind für ungefähr mehr als 90 % meines Erfolgs als Investor verantwortlich. Wenn ich mein Portfolio nicht genau vor meinen Augen habe, scheinen alle anderen einfach trüb.

Nach dem Beenden dieser Übung solltest du dir Zeit nehmen und deine Investment-Fähigkeit nochmal neu bewerten. Schreib nochmal nieder, wie du dich auf einer Skala von 1 bis 10 als Investor bewertest.

Aber warte, wir sind noch nicht fertig!

Für viele ging die Bewertung nach unten. Das ist eine gute Sache. Es bedeutet, dass du klarer und realistischer geworden bist und deine Sicht auf deine Investmentfähigkeiten bereinigt hast. Das bedeutet, dass du beim nächsten Aktienkauf überlegter rangehst und die potenziellen Risiken und Boni gründlicher bedenkst.

Aber es gibt noch eine Sache.

Forscher des UCLA wollten wissen, ob die, die in ihr eigenes Unternehmen investieren, genauso wahrscheinlich Opfer der Verfügbarkeitsheuristik sind. Sie haben zwei Studentengruppen befragt, eine mit Herzproblemen in der Familie, eine ohne. Als sie diese Studenten fragten, 12 Beispiele für Angewohnheiten zu listen, die für das Herz gesund sind, passierte etwas Lustiges.

Wie erwartet bewertete die Gruppe, die keine Herzprobleme in der Familie hat, sich mit einem höheren Risikolevel. Je schwieriger es für diese Studenten war, mit Gesundheitsbeispielen zu kommen, desto risikoreicher fühlten sich diese Studenten. Genau das Gegenteil war der Fall mit der Gruppe, die Vorfälle in der Familie haben.

Kahneman schrieb: „Studenten, dessen Familie Herzprobleme haben, fühlten sich sicherer, sobald sie viele Umstände von sicheren Verhalten abrufen konnten.“ Die Leichtigkeit des Abrufens war der treibende Faktor der ersten Gruppe, aber der „wurde in der zweiten Gruppe durch den Fokus auf den Inhalt ersetzt“.

Also bist du ein Experte?

Überraschenderweise bedeutet das, dass deine absolute Bewertung deiner Investmentfähigkeit nicht das Wichtigste ist. Stattdessen ist die Differenz zwischen deinem ersten und deiner zweiten Bewertung wichtig. Falls diese gleichgeblieben ist oder hochgegangen ist, dann bist du näher dran ein Experte zu sein, als du vielleicht vermutest. Falls diese runtergegangen ist, hast du noch Arbeit vor dir.

Laut Kahneman bedeutet das, dass du in eine potenziell gefährliche Kategorie gefallen bist: die „sachkundigen Anfänger in dem Thema der Aufgabe, im Unterschied zu wahren Experten.“

Wo fällst du hinein?

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The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Alphabet (A Aktien) (C Aktien), Amazon.com, Facebook und Starbucks.

Dieser Artikel wurde von Brian Stoffel auf Englisch verfasst und wurde am 25.07.2016 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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