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Nach dem Brexit: Bist du diversifiziert genug?

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Quelle: ADVA Optical Networking

Es lohnt sich eine langfristige Perspektive auf den Markt zu haben. Immer und immer wieder wurde bewiesen, dass eine langfristige Einstellung zu besseren Renditen führt, als kurzfristiges Handeln. Es gibt Zeiten, neben signifikanten Markteinbrüchen, bei denen Investoren auf die Risiken aufmerksam gemacht werden, die in ihren Portfolios schlummern. Zum Beispiel wenn starke Aktienpreisaufschwünge folgen, wie wir es nach der großen Rezession in den Vereinigten Staaten gesehen haben.

Wenn Großbritanniens Entscheidung, die EU zu verlassen, oder auch Brexit genannt, mehr Spuren in deinem Portfolio hinterließ, als du erwartet hast, kann es daran liegen, dass Aktien einen zu großen Teil in deinem Portfolio einnehmen. Falls dass der Fall ist, könnte es an der Zeit sein über die Ausbalancierung deiner Investments nachzudenken.

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Eine kleine Auffrischung über die Ereignisse

Letzte Woche stimmten die Bürger des Vereinigten Königreich für den Austritt aus der EU, einer Gruppe souveräner Länder, die sich darauf geeinigt haben, unter einem gemeinsamen Leitungsorgan zusammen zu arbeiten.

In der Geschichte sind Länder aus verschiedenen Gründen der EU beigetreten, aber die größten Vorteile der Mitgliedschaft waren der freie Handel und die Möglichkeit, dass Bürger problemlos Grenzen übertreten können.

Wachsende Sorgen über die Einkommenslücke in Großbritannien, die Immigration aus dem Osten Europas und durch Krieg gespaltene Länder, riefen Zweifel an dem Wert dieser Vorteile hervor.

Das Ergebnis davon war, dass die Wahl mit 52 % zu 48 % für den Alleingang ausging. Dennoch wird der Brexit nicht offiziell stattfinden, solange Verhandlungen mit dem EU Leitorgan geführt werden, und diese Verhandlungen werden solange nicht beginnen, bis sich das Vereinigte Königreich auf Artikel 50 des Lissabon-Vertrags beruft, der eine zweijährige Zeitspanne bis zum Austritt anstößt.

Anstatt Artikel 50 sofort aufzurufen, verkündete Großbritanniens Premierminister David Cameron, ein Befürworter für das Verbleiben in der EU, dass er zurücktreten wird sobald ein Nachfolger erwählt wurde. Seine Entscheidung macht es unklar, wann das Vereinigte Königreich Artikel 50 aktiviert.

Da UKs Trennung von der EU viele Fragen über die wirtschaftliche Zukunft Europas aufwirft und das Risiko, dass andere Mitgliedsländer UKs Schritten folgen könnten, erhöht ist, hat die Entscheidung des Landes seismischen Einfluss auf den globalen Aktienmarkt.

Der iShares MSCI EAFE Index ETF, der in öffentlich gehandelte Aktien hauptsächlich aus europäischen Ländern investiert, nahm seit dem Handelsschluss vom letzten Donnerstag um 10 % ab und der SPDR S&P 500 ETF, der in die größten Unternehmen der Vereinigten Staaten investiert, um 5,3 %.

Ein kurzer Blick unter die Haube des MSCI EAFE Index ETF erklärt, warum er so gefallen ist. 19 % seiner Beteiligungen bestehen aus UK Aktien und UK, Frankreich und Deutschland zusammen stellen 37 % seines Vermögens dar. Zusätzlich sind 24 % seiner Anlagen im Finanzsektor angelegt, welches wegen der Unsicherheit, ob London weiterhin die Hauptstadt des europäischen Finanzmarktes sein wird, besonders hart getroffen wurde.

Es könnte für Investoren etwas weniger klar sein, warum der S&P 500 ETF gefallen ist, aber ein schneller Blick auf die Ansteckungsrisiken, unter denen die großen US-Unternehmen leiden, könnte Licht auf diese Angelegenheit werfen.

Wenn zukünftige Handelsabkommen, die von UK ausgehandelt werden, nicht zu ihren Gunsten sind, oder eine Vielzahl von Handelskonflikten ausgelöst werden, dann könnte das BIP und das Einkommen von UK darunter leiden. Gleichzeitig könnten das BIP und Einkommen anderer EU-Länder sinken. Da Europa das größte Wirtschaftssystem der Welt ist, könnte eine Verlangsamung die amerikanischen Exporte schwächen, was wiederum die amerikanische Wirtschaft schwächt.

Viele flüchten aus Sicherheit in den US-Dollar, der dadurch zwar gestärkt wird, aber auch die Risiken vergrößert, die durch ein langsames Europa entstehen. Seit der UK-Wahl stieg der PowerShares DB U.S. Dollar Index ETF um 3,48 %. Da es desto stärker wird, je schwächer das britische Pfund und der europäische Euro werden, wird es immer teurer für Europäer die amerikanischen Produkte zu kaufen. Falls die Preise für amerikanische Produkte zu stark steigen, könnte es die Unternehmen des S&P 500 stark treffen, da viele dieser Riesen einen großen Anteil ihrer Umsätze aus Übersee bekommen.

Re-evaluierung des Risikos

Obwohl es keine magische Formel dafür gibt, um herauszufinden wie viel Geld in Aktien investiert werden sollte, gibt es eine übliche Faustformel. Sie besagt, dass der prozentuelle Anteil an Aktien nicht 100 minus deinem Alter übertreffen sollte. Zum Beispiel sollte ein 70-jähriger seine Ausgaben am Aktienmarkt auf 30 % limitieren, während ein 30-jähriger maximal 70 % seines Portfolios in Aktien investieren sollte.

Falls deine Ausgaben in Aktien höher sind als diese grobe Kalkulation, dann lohnt es sich vielleicht deine Risikotoleranz und deine persönlichen Finanzen neu zu bedenken. Falls du bei diesem Vorgang herausfindest, dass du zu viel auf Aktien wert legst, dann könnte die Reduzierung des Aktienanteils und die Erhöhung des Anteils anderer Investments Sinn machen.

Lieber sichergehen, als zu bereuen

Obwohl es auch andere Investments gibt, die man in Betracht ziehen könnte, sollten die meisten Investoren den Großteil ihres nicht-aktien Portfolios auf US-Anleihen fokussieren.

In der Vergangenheit wendeten sich die Investoren, die nach sicheren Anlagehäfen gestrebt haben, zum EU und US Anleihenmarkt. Jedoch ist es nicht so verkehrt anzunehmen, dass sich viele globale Investoren, aufgrund der wachsenden Unsicherheit in der EU, hauptsächlich zu den US zuwenden. Das könnte bereits schon stattgefunden haben.

Der iShares 20-Year U.S. Treasury Bond ETF ging seit dem Brexit um 5,25 % und der SPDR Intermediate Term Treasury ETF um 1,01 % hoch. Zum Vergleich, 70 % des iShares International Treasury Bond ETF wurde in europäische Anleihen investiert und der verlor seit Donnerstag 0,76 %.

Investoren mit einem langfristigen Horizont könnten vom Besitz des 20-Year US Treasury Bond ETF viel mehr profitieren als vom Intermediate Treasury ETF, da dieser eine höhere Rendite anbietet.

Abhängig von der amerikanischen Leitzinspolitik können und sind Anleihen-Preise volatil, und daher sind langfristige Anleihen eher den Leitzinsänderungen ausgesetzt als mittelfristige Anleihen. Zum Glück werden Investoren für die Leitzinsrisiken, die sie eingehen, mit höherer Rendite belohnt. Derzeit sind 99 % des iShares 20-year U.S. Treasury Bond ETF in US-Anleihen mit einer Laufzeit von 20 oder mehr Jahren angelegt. Anleihen, die im Intermediate Term Treasury ETF gehalten werden, haben eine Laufzeit von nur 4,14 Jahre und seine Rendite beträgt 1,74 %.

Vorwärtsblicken

Der Großteil der Investoren sollte mit dem Investieren auf Kurs leiben. Tatsächlich ist jetzt die perfekte Zeit, um die Menge zu bedenken, die für Rentenpläne beigetragen wird. Die durchschnittlichen Kosten des Investments könnten durch eine sofortige Steigerung der Beiträge vermindert werden und dich später dafür belohnen. Falls du dich beim Rückblick deines Portfolios dafür entscheidest, dass du während des Post-Rezession-Rennen zu viel in Aktien investiert hast, könnte die Lehre aus dem derzeitigen Ausverkauf, die Bedeutung von Diversifikation sein.

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Ein erneutes Aufflammen von Corona in China, Krieg innerhalb Europas und eine schwächelnde Industrie in Deutschland in Zeiten hoher Inflation und steigender Zinsen. Das sind ziemlich viele Risiken, die deinem Depot nicht guttun.

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Dieser Artikel wurde von Todd Campbell auf Englisch verfasst und wurde am 28.06.2016 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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