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7 Value-Investing-Tipps, die dir Tausende Euro einbringen könnten

„Alle intelligenten Investitionen sind Value-Investitionen“ — Charlie Munger

Wenn du eines über Value-Investing weißt, dann vermutlich das, dass viele der erfolgreichsten Investoren der Welt diese Methode praktizieren. Das oben angeführte Zitat stammt beispielsweise von Charlie Munger, einem Geschäftspartner von Superinvestor Warren Buffett. Beim Value-Investing geht es um die Suche nach Investitionen, die unter ihrem eigentlichen Wert gehandelt werden. Da diese Investitionsvorgehensweise jede Menge Disziplin erfordert, ist der Schritt zu einem erfolgreichen Value-Investor jedoch leichter gesagt als getan. Hier sind einige Value-Investing-Tipps, die du im Hinterkopf behalten solltest.

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1. Halte deine Emotionen im Griff.

Emotionen sind beim Investieren oftmals kontraproduktiv – insbesondere Furcht und Gier. Gierige Investoren investieren häufig in Unternehmen, die sie nur ungenügend kennen – und zwar nur deswegen, weil die Aktie sich im Aufwärtstrend befindet. Zudem kann es vorkommen, dass diese Investoren sich nicht mit dem aktuellen Aktienkurs auseinandersetzen und so unter Umständen überbewertete Aktien kaufen, die ihren Höchststand schon überschritten haben. Furcht hält uns auf der anderen Seite zurück oder bringt uns dazu, gute Aktien zu verkaufen, nur weil sie ein vorübergehendes Tief durchmachen. Furcht kann uns auch dazu drängen, von Aktien fernzubleiben, die andere meiden — und diese sind oft die Aktien mit dem größten Wachstumspotenzial.

Langweilige Aktien können sich als große Gewinner herausstellen. Bildquelle: PIXABAY.

Langweilige Aktien können sich als große Gewinner herausstellen. Bildquelle: PIXABAY.

2. Hab keine Angst vor langweiligen Aktien.

Wir fühlen uns von Natur aus von aufregenden Geschichten und Möglichkeiten angezogen; und zwar deshalb, weil sie … naja, aufregend sind. Es ist nur allzu leicht, einem Abfallbeseitigungsunternehmen, einem Eisenbahnhersteller, einem Fußboden-Spezialisten oder einem Unternehmen, das Frühstückszerealien, Bleichmittel oder Servietten herstellt, den Rücken zuzukehren. Jedoch sind es oftmals genau diese Unternehmen, die am erfolgreichsten sind. Als ich neulich geschaut habe, welche US-Large-Cap-Aktien im vergangenen Jahr 50 % oder mehr zugelegt haben, stieß ich völlig unüberraschend auf Amazon.com und Videospiel-Giganten Activision Blizzard, jedoch fand ich auch Unternehmen wie den Wasserversorger American Water Works und das Einzelhandelsunternehmen Ulta Salon Cosmetics & Fragrance.

3. Nimm die Unterscheidung zwischen Wachstums- und Value-Aktien nicht zu ernst.

Wenn man sich mit dem Thema Investieren beschäftigt, stößt man häufig auf die scheinbare Gegensätzlichkeit zwischen Wachstums- und Value-Aktien. Allerdings sind diese gar nicht so gegensätzlich. Tatsächlich sind Unternehmen, die schnell wachsen und momentan eventuell etwas überbewertet sind, Wachstumsaktien. Genauso sind Unternehmen, deren Aktien unter dem Preis angeboten werden, den sie eigentlich wert ist, Value-Aktien. Das bedeutet allerdings nicht, dass ein Unternehmen nicht unterbewertet und gleichzeitig rasant wachsen kann – und genau das ist ein ausgezeichnetes Unternehmen. Einige sehen in Priceline genau so ein Wertpapier. Das Reiseportal verzeichnete im letzten Quartal ein Wachstum seines Bruttobuchungsumsatzes und Gewinns um 21 % bzw. 17 % und sein Kurs-Gewinn-Verhältnis liegt momentan bei Mitte 20.

4. Nimm die Unterscheidung zwischen Investor und Spekulant ernst.

Es wird oft unterschätzt, wie unterschiedlich Investoren sein können. Wenn du hohen Aktienkursen hinterherrennst, schnell bei Penny-Stocks mit aufregenden Geschichten zuschlägst oder dich frenetisch jeden Tag bei Unternehmen ein- und wieder auskaufst, ohne dabei viel über sie zu lernen, investierst du nicht. Dann spekulierst oder zockst du. Die erfolgreichsten Investoren kennen in der Regel ihre Investitionen sehr gut; sie wissen, worin der Wettbewerbsvorteil und das Risiko ihres Unternehmens liegen und wie sie damit Geld machen können. Diesen Investoren ist bewusst, dass sie Teileigentümer der Unternehmen werden, deren Aktien sie kaufen.

Gesunde und unterbewertete Aktien haben gute Chancen auf Wachstum. Bildquelle: Getty Images.

Gesunde und unterbewertete Aktien haben gute Chancen auf Wachstum. Bildquelle: Getty Images.

5. Mach dir grob klar, welche Bedeutung das Kurs-Gewinn-Verhältnis bei der Bewertung von Unternehmen hat – blicke aber auch darüber hinaus.

Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (P/E) ist eine häufig verwendete Metrik bei der Aktienbewertung – aber verlass dich nicht zu sehr auf dieses Maß. Die Metrik wird einfach ausgerechnet, indem der momentane Aktienkurs des Unternehmens durch den Gewinn der letzten zwölf Monate je Aktie (EPS) geteilt wird. Je kleiner dieses Verhältnis, desto größer scheint das Schnäppchen zu sein.

Aber das Kurs-Gewinn-Verhältnis hat seine Tücken, da sich damit nicht einfach Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen vergleichen lassen. Langsam wachsende und kapitalintensive Branchen wie der Automobilsektor haben in der Regel geringe P/Es – oftmals im einstelligen Bereich. Dahingegen haben schnell wachsende Segmente wie die Software- oder Biotechnologiebranche häufig relative hohe P/Es von 30 und höher. Behalte im Hinterkopf, dass das Kurs-Gewinn-Verhältnis stark vom EPS-Verhältnis, das von Unternehmen leicht (legal oder illegal) manipuliert werden kann, abhängt. Wenn ein Unternehmen beispielsweise viele Aktien zurückkauft, verringert sich die Anzahl der ausstehenden Aktien, was wiederum den Gewinn je Aktie nach oben und gleichzeitig das P/E-Verhältnis nach unten drückt. Das Verhältnis spiegelt außerdem nicht die Gewinnqualität wider. Ein Unternehmen, das Gewinn mit dem Verkauf von Produkten erzielt, ist einem vorzuziehen, das nur geschlossene Fabriken verkauft. Schau dir P/E-Verhältnisse von verschiedenen Unternehmen an und vergleiche sie mit den durchschnittlichen P/Es der letzten Jahre. Jedoch solltest du auch auf andere Metriken schauen, um dir ein aussagekräftiges Bild der Gesamtsituation zu verschaffen.

6. Sei ein Querdenker.

Eine kluger Weg, vielversprechende Aktien zu finden, ist es, dort zu schauen, wo sonst keiner schaut. Meide die Menge; also die Börsenlieblinge, deren Preise bereits in den Himmel geschossen sind. Schau stattdessen nach unbeliebteren Aktien. Whirlpool beispielsweise hat die schwächelnde Wirtschaft in China sehr zugesetzt und der starke Dollar die ausgezeichneten Auslandsgewinne des Unternehmens nach unten gedrückt. Aber diese Probleme sind nur von temporärer Dauer. Der Energie-Management-Spezialist Eaton hat in den vergangenen zwei Jahren heftige Kurseinbrüche hinnehmen und in Anbetracht der schwachen Industriebranche seine Performance-Prognosen senken müssen. Aber diese Krise hält nicht ewig an und das Unternehmen hat neulich eine Dividendenrendite von 3,7 % abgeworfen.

Setze dich mit den Risiken jeder Investition sorgfältig auseinander. Bildquelle: FLICKR. Nutzer: PAUL CROSS.

Setze dich mit den Risiken jeder Investition sorgfältig auseinander. Bildquelle: FLICKR. Nutzer: PAUL CROSS.

7. Sei kritisch.

Schau nach unterbewerteten Aktien, aber denk dran, dass es einen Grund dafür gibt, weshalb viele Unternehmen unterbewertet sind. So schaut Fitbit, dessen Aktienkurs sich im vergangenen Jahr mehr als halbiert hat, mit einer Forward-P/E-Ratio (basierend auf dem voraussichtlichen und nicht dem vergangenen Gewinn je Aktie) von fast 11 und raschem Umsatzwachstum vielleicht verlockend aus. Das Unternehmen könnte tatsächlich eine großartige Kaufgelegenheit sein, aber vorher musst du dich mit seiner Wettbewerbslage auseinandergesetzt haben und einigermaßen zuversichtlich darüber sein, dass Fitbit in seiner Branche bestehen kann. Heutzutage gibt es jede Menge gesundheits- und fitnessorientierte Wearables und selbst der breit aufgestellte Apple-Konzern mischt bereits mit. Im günstigsten Fall setzt Apple Fitbit damit unter Druck und sorgt für einen Preisrückgang. Im schlimmsten Fall könnte dieser Wettbewerb eine Schrumpfung Fitbits zur Folge haben.

Es gibt noch viele andere Tipps, die man auf dem Weg zum gerissenen Value-Investor beachten sollte. Beispielsweise solltest du dich darauf einstellen, geduldig zu bleiben, während deine Investitionen an Wert gewinnen und schließlich ihrem inneren Wert näherkommen. Sei immer bestens über deine Anlagen informiert, denn eine überzeugende Investitionsmöglichkeit kann –wenn die Wettbewerbslage sich ändert oder die finanzielle Situation schlechter wird– mit der Zeit an Attraktivität verlieren.

Der allerwichtigste Ratschlag ist aber folgender: Hör nicht auf zu lesen, denken und lernen. Je mehr du weißt, desto größer stehen die Chancen, dass sich dein Portfolio prächtig entwickeln wird.

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The Motley Fool empfiehlt und hält Aktien von Activision Blizzard, Amazon.com, Apple, Priceline Group und Ulta Salon Cosmetics and Fragrance. The Motley Fool hält folgende Optionen: Long Januar 2018 $90 Calls auf Apple und Short Januar 2018 $95 Calls auf Apple. The Motley Fool empfiehlt Fitbit.

Dieser Artikel wurde von Selena Maranjian auf Englisch verfasst und am 24.06.2016 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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