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5 Investitionsprognosen für 2016

Ich weiß, was du erwartest. Du hoffst, dass ich Prognosen zu einigen großen Fragen des kommenden Jahres machen werde.

Insbesondere Prognosen zu Fragen wie:

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  • Wie wird sich Chinas Wirtschaft 2016 entwickeln?
  • Wird Apple auch 2016 noch König Apple sein? Oder wird dieser Aktienmarktheld fallen?
  • Wird die U.S. Federal Reserve den U.S. Leitzins weiter erhöhen? Oder vielleicht lieber: Um wie viel wird sie den Leitzins erhöhen?
  • Wer wird der nächste U.S. Präsident (oder wird es eine Präsidentin)?
  • Können die Ölpreise aus ihrem Tief klettern?

Und vielleicht der König all dieser Fragen: Wird der Aktienmarkt Ende 2016 höher oder niedriger sein?

Ich muss zugeben: Ich werde dich enttäuschen. Obwohl du vielleicht etwas über diese Fragen hören möchtest, sagen meine Prognosen nichts darüber. Aber die Prognosen, die ich dir geben werde, werden meiner Meinung nach nützlich für dich sein und sind Prognosen, auf die wir uns verlassen können.

Doch damit meine Prognosen für 2016 keine komplette Enttäuschung sind, werde ich noch die Frage zum Aktienmarkt im Jahr 2016 angehen.

Also, steigt der Dax 2016 weiter oder geht’s wieder nach unten?

Für die Foolishen Leser könnte es eine Überraschung sein, dass ich versuche, diese Frage zu beantworten. Schließlich predigen wir fortwährend eine langfristige Sicht und die Weisheit des langfristigen Investierens.

Ich gebe zu: Was du hier lesen wirst, ist einfach eine Vermutung – so wie so viele andere Prognosen für den Aktienmarkt 2016, die du dieser Tage lesen kannst. Aber zumindest gebe ich zu, dass es sich eigentlich um eine Vermutung handelt.

Hier ist meine Prognose für den Dax (wenn wir annehmen, dass der Dax 2015 mit 10.860 schließt): 13.032.

Wie komme ich zu dieser Prognose? Das ist wirklich einfach. Wenn ich die Daten des Dax zwischen 1991 und 2014 vergleiche, kann ich ein paar Dinge feststellen:

  • Es war besser, früh investiert zu haben als nicht investiert zu haben. Der Dax ist in diesem Zeitraum um mehr als 600 % gestiegen, oder fast 10 % pro Jahr.
  • In jedem einzelnen Jahr lag man wahrscheinlich richtig, wenn man geschätzt hat, dass der Dax steigen würde: Er ist in der Tat ungefähr in sieben von zehn Jahren gestiegen.
  • Obwohl die durchschnittliche Rendite des DAX bei rund 10 % pro Jahr lag, gab es nur eine Handvoll von Jahren, in denen die eigentliche Rendite nahezu beim Durchschnitt lag. Man wäre also bei Prognosen besser beraten gewesen, wenn man diese viel höher oder viel niedriger als den Durchschnitt geschätzt hätte.

Die Bewertungsmultiplikatoren sind heute etwas hoch. Aber sie sind immer noch mittelhoch und nicht wahnsinnig hoch. Vergiss nicht, dass Bewertungsmultiplikatoren nicht immer in der Nähe des Durchschnitts bleiben. Hohe Multiplikatoren können also oft noch höher gehen, genauso gut wie sie einfach auch niedriger werden können.

Anstatt über Multiplikatoren könnte ich auch über die geopolitische Lage plappern und wie sich diese auf den Markt auswirken wird. Aber ich bin mir sicher, dass es immer geopolitische Bedingungen gibt, die ein Risiko für den Markt bedeuten könnten. Da die Politikexperten das Ergebnis dieser Faktoren nicht zuverlässig vorhersagen können, geschweige denn wiederum die Auswirkungen dieser Ergebnisse, macht es wenig Sinn, Aussagen zu diesen Bedingungen im Hinblick auf den Markt zu machen.

Letztendlich „erwarte“ ich für 2016 einen Anstieg des Dax von 20 %, denn das ist gemäß dem, was mich die Geschichte lehrt, eine wahrscheinliche Aussage. Was mir die Geschichte jedoch leider auch sagt, ist, dass, wenn ich falsch liege, ich wahrscheinlich sehr falsch liege.

Die gute Nachricht? Ich fälle meine Investitionsentscheidungen nicht auf Grundlage der Gesamtmarktprognose eines Jahres… und damit komme ich zu vier „Prognosen“, von denen ich überzeugt bin und die, wie ich glaube, 2016 hilfreiche Marktprognosen für Anleger sein können.

Also, in 2016:

1. Die Basisrate wird noch wichtig werden.

Stell dir Folgendes vor: Du bist im Strandurlaub in Florida und während du da bist, wird jemand von einem Hai gefressen.

Plötzlich „erinnerst“ du dich daran, wie gefährlich der Strand wirklich ist, also steigst du in ein Taxi ein, um in die Sicherheit deines Hauses mit deinem Hund und deinem Garten zurückzukehren. Oder?

In den USA macht der International Shark Attack File in Florida Aufzeichnungen über das Risiko von Haiangriffen. Gemäß seiner letzten Daten hat man in den USA jährlich eine Chance von 1 zu 11,5 Millionen von einem Hai angegriffen zu werden. Besser (oder vielleicht lustiger) ist der Vergleich, dass während es 1996 in den USA 13 Haiangriffe gegeben hat, sich dagegen 198.849 Amerikaner zu Hause durch „Nägel, Schrauben, Reißnägel und Bolzen“ verletzt haben. Zwischen 1959 und 2010 war in den USA die Wahrscheinlichkeit größer, tödlich vom Blitz getroffen zu werden, als von einem Hai angegriffen zu werden.

Und lass uns eine der größten Gefahren nicht vergessen, der sich viele von uns jeden Tag aussetzen: das Auto und andere Transportmittel. In den USA beträgt das Risiko, bei einem Verkehrsunfall ums Leben zu kommen, aufs Jahr gesehen 1 zu 6.197. In Deutschland ist das Risiko zwar nicht ganz so hoch, liegt aber noch bei 1 zu 13.554. In beiden Fälle ist das Risiko viel höher als das eines Haiangriffs.

Der Punkt? Ganz einfach: Das Risiko von etwas, das groß, aktuell oder unvergesslich ist, kann gefährlicher oder wahrscheinlicher erscheinen als etwas, das eine wirklich beunruhigende Sorge sein sollte. Das ist auch beim Investieren so. Wir sollten uns daran erinnern, einen Schritt zurück zu machen und zu betrachten, was das wirkliche Risiko und wie hoch die Wahrscheinlichkeit sind.

2. Es ist besser in Wahrscheinlichkeiten zu denken als in einzelnen Ergebnissen.

Wir leben in einer sehr unvorhersehbaren Welt. Sogar etwas wie „die Sonne wird morgen aufgehen“ – können wir das wirklich mit 100-prozentiger Sicherheit sagen? Ja, natürlich fast 100-prozentig, aber es besteht auch die Möglichkeit, wenn diese auch sehr sehr sehr klein ist, dass morgen die Sonne nicht aufgeht.

Das ist ein albernes Beispiel? Vielleicht. Aber wenn wir uns über die nicht 100-prozentige Sicherheit des Sonnenaufgangs einig sind, dann können wir auch dem sehr leicht zustimmen, dass fast alles andere um uns herum in Wahrscheinlichkeiten diskutiert werden müsste.

So ist es auch in der Geschäftswelt und beim Investieren. Wenn wir sagen, dass etwas im nächsten Jahr oder in den nächsten fünf Jahren passieren wird, müssen wir nicht nur die Frage „ja“ oder „nein“ beantworten, sondern eher wie hoch die Wahrscheinlichkeit des entsprechenden Ereignisses ist. Und damit müssen wir auch akzeptieren, dass selbst wenn die Wahrscheinlichkeit gering ist, immer doch eine reale Möglichkeit besteht, dass ein Ereignis eintritt.

Was mich zum nächsten Punkt bringt…

3. Richtige Entscheidungen werden nicht einfach an Erfolg gemessen.

Wenn wir also in Wahrscheinlichkeiten denken anstatt nur schwarz-weiß, müssen wir auch erkennen, dass „richtig“ und „falsch“ keine ganz so einfachen Kategorien sind.

Ein Anleger hat nicht einfach falsch gehandelt, weil die Aktie, die er gekauft hat, gefallen ist oder das Unternehmen hinter dieser Aktie einen Hauptkunden verloren hat. Ob dieser Anleger richtig gehandelt hat, hängt von der Kalkulation ab, die er vor seiner Investition gemacht hatte, und ob diese Kalkulation schlau war oder nicht.

Das klingt kompliziert? Das ist es auch, besonders wenn man das Ganze mit der einfachen Frage „ist die Aktie gestiegen oder gefallen?“ vergleicht. Aber auf dem Weg hin zu besserem Denken und einer besseren Entscheidungsfindung ist Letztere nicht hilfreich. Und um wirklich Klarheit darüber zu bekommen, ist es am besten, den Verlauf vieler Investitionsentscheidungen zu betrachten.

Hierzu noch ein dunkles Geheimnis: Die größte Gefahr ist es, wenn man fälschlicherweise denkt, dass man recht hatte, einfach weil man ein „positives“ Ergebnis erzielt hat. Beflügelt von dem Hoch des Erfolges wird dieser Anleger jetzt dieselbe Entscheidung immer wieder treffen – unabhängig davon, ob es wirklich eine gute Entscheidung war.

4. Unter sonst gleichen Bedingungen, ist die günstigere Option besser.

Welche Bedeutung hat die Bewertung beim Investieren? Das ist eine komplexere Frage, als viele glauben.

Viele Anleger denken gerne nur in Extremen: Entweder die Bewertung ist König und sie suchen immer nach den billigsten Aktien, oder die Qualität ist für sie König und sie wollen immer die beste Aktien kaufen, ungeachtet des Kurses.

Leider ist mehr Schwarz-Weiß-Denken auch nicht so hilfreich für langfristigen Investitionserfolg.

Bewertung ist wichtig. Aber nicht oberste Priorität. Man kann in der Tat sogar für ein großartiges Unternehmen zu viel bezahlen. Und ein Anleger tut sich selbst auch nichts Gutes, wenn er einen günstigen Preis für ein sehr lausiges Unternehmen bezahlt.

Wie denkt man also richtig über Bewertung? Versuch den folgenden Ansatz: unter sonst gleichen Bedingungen, ist das Günstigere besser.

Warren Buffett sagte (um das zu umschreiben), dass er lieber ein wundervolles Unternehmen zu einem „fairen“ Preis kaufen würde als ein faires Unternehmen zu einem wundervollen Preis. Aber auf eins kannst du dich verlassen: Er würde am liebsten ein wundervolles Unternehmen zu einem wundervollen Preis kaufen.

Unter sonst gleichen Bedingungen, ist das günstigere Unternehmen die bessere Wahl.

Guten Rutsch, Fools!

Ich weiß, dass vier meiner fünf „Prognosen“ für 2016 nicht so spannend sind wie viele der anderen, die du in Finanzmedien finden kannst. Doch meine Hoffnung ist, dass sich diese in 2016 nicht nur eher als wahr herausstellen werden, sondern auch hilfreich für deine Investitionen im neuen Jahr sowie auch den folgenden Jahren sein werden.

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Matt besitzt Aktien von Apple. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Apple.



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