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Warum die Übernahme von Syngenta ein guter Schachzug für BASF wäre

Es wäre die größte Übernahme in der Geschichte von BASF (WKN:BASF11). Laut einer Reuters-Meldung sicherte sich BASF bei großen Banken einen Milliardenkredit. Das verleiht den seit Juni auftretenden Spekulationen um eine mögliche Übernahme des größten Düngemittel- und Pflanzenschutzherstellers der Welt — Syngenta (WKN:580854) —  durch BASF zusätzlichen Rückenwind.

Was zuvor geschah

Monsanto (WKN:578919), der weltweit führende und aufgrund seiner gentechnisch veränderten Feldfrüchte heftig umstrittene Saatgut-Konzern aus den USA, strebte 2011, 2012 und zuletzt im Mai diesen Jahres den Zusammenschluss mit Syngenta an. Zuletzt boten die Amerikaner 45 Mrd. USD für die Schweizer. Doch Syngenta blockte wiederholt ab. Verwaltungsratchef Michel Demaré kommentierte dass der vorgeschlagene Deal “den Aussichten von Syngenta zu wenig Rechnung trägt”.

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A new player has entered the game: BASF

In welchem Zusammenhang dazu steht nun der weltgrößte Chemiekonzern aus Ludwigshafen? Nun, BASF erzielt mit seiner Agrochemie-Sparte einen Umsatz von 5,4 Mrd. EUR und erreicht damit einen Weltmarktanteil von elf Prozent. Damit liegt das deutsche Unternehmen auf Platz drei in der weltweiten Hitliste der Agrochemie, hinter Syngenta und Bayer.

  Umsatz Agrochemie 2014 [Mrd. USD]
Syngenta 11,4
Bayer 10,3
BASF 7,2
Dow Chemical 5,7
Monsanto* 5,1
DuPont 3,4

Quelle: Geschäftsberichte der gelisteten Unternehmen. *Monsantos Fiskaljahr endete am 31. August

Monsanto liegt hinter BASF auf Rang 5. Mit einer Übernahme von Syngenta durch Monsanto würden sich die Kräfteverhältnisse deutlich verschieben und Monsanto würde zum Markführer in der Agrochemie werden. Auch in einer zweiten Sparte, in der Monsanto und Syngenta groß sind, würde sich einiges tun. Denn m Bereich Saatgut ist Monsanto bereits an der Spitze; Syngenta folgt auf Rang 3.

  Umsatz Saatgut 2014 [Mrd. USD]
Monsanto 10,7
DuPont 7,9
Syngenta 3,2
Vilmorin* 2,0
Dow Chemical 1,6
KWS Saat* 1,6

Quelle: Geschäftsberichte der gelisteten Unternehmen. *Vilmorins und KWS Saats Fiskaljahr endete am 30. Juni

Damit könnte Monsanto durch den Zusammenschluss in diesen beiden Geschäftsfeldern unangefochten dominieren und zur Supermacht in der Agrarindustrie mutieren.

Selbstverständlich wäre die Übernahme von Syngenta durch Monsanto aus Gründen des Kartellrechts sehr schwierig durchzusetzen. Auch amerikanische Bauern- und Verbraucherverbände und Brasiliens Landwirte möchten gegen die Pläne Monsantos angehen. Denkbar wäre jedoch eine Übernahme, bei der Monsanto anschließend das Saatgutgeschäft von Syngenta verkauft, um sich so erst die Zustimmung der Kartellbehörde zu sichern — und dann die Vormachtstellung in der Agrochemie.

Insidern zufolge wäre es BASF am liebsten, wenn sich der Status Quo in der Kräfteverteilung nicht ändert. Genau deshalb möchte BASF mit einem angeblichen Gegenangebot — welches nach Insiderinformationen 50 Mrd. USD schwer sein soll — kontern, sollte eine Übernahme von Syngenta durch Monsanto doch möglich sein.

Chancen und Risiken für BASF bei einer Übernahme

Die Pläne von BASF werden von vielen mit Skepsis betrachtet. Zu stolz scheint der Preis, den BASF für das Schweizer Unternehmen auf den Tisch legen muss, um Monsanto auszubooten. Doch die Bilanz von BASF ist solide und zurzeit stehen die Refinanzierungsmöglichkeiten sehr gut. Laut den Insiderinformationen müsste BASF nur 30 Mrd. USD an Krediten aufnehmen, den Rest könnte BASF bar und/oder mit einer Kapitalerhöhung beitragen.

Wir Fools denken langfristig und hier sehe ich durchaus Chancen für BASF. Die Agrarbranche ist einer der wichtigsten Zukunftsmärkte, schließlich können sich über 7 Milliarden Menschen dann eben doch nicht von Facebook, Google und Smartphones ernähren. Besonders in den Schwellenländern steigt der Appetit auf Fleisch, doch für die Produktion von 1 kg Rindfleisch werden bis zu 7 kg Getreide benötigt. Du siehst, worauf das hinausläuft.

Noch sind es nichts weiter als unbestätigte Gerüchte zu einer möglichen Übernahme von Syngenta durch BASF. Doch sollte es tatsächlich dazu kommen, sollten wir das Geschehen genau beobachten, denn hier könnten langfristige Vorteile und eine dominierende Markposition für BASF im Bereich der Agrochemie locken.

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Robert Schleifenbaum besitzt Aktien von BASF. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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