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Hallo Deutschland! Microsoft kauft 6Wunderkinder für 100+ Millionen USD

Jetzt ist es offiziell: Neuesten Berichten zufolge will Microsoft (NASDAQ:MSFT) (FRA:MSF) das Berliner Startup 6Wunderkinder übernehmen. Und das für einen Preis, der laut Wall Street Journal bei zwischen 100 und 200 Millionen USD liegen soll.

Das ist eine ganz schöne Hausnummer für ein Unternehmen, das es erst seit fünf Jahren gibt, und dessen bislang herausragende Leistung es ist, eine nett anzusehende To-Do-App mit zusätzlicher Premium-Funktion erschaffen zu haben. Was steckt dahinter?

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Im Folgenden findest du ein paar Ideen und Denkanstöße, was das alles für die am Deal Beteiligten bedeutet – und natürlich für dich als Investor.

Nadella und das neue Microsoft

Neulich erst wurde CEO Satya Nadella von Juniper Research zum innovativsten Tech-Hirn der Branche gewählt, weit vor Tim Cook von Apple (NASDAQ:AAPL) (FRA:APC), vor Disruption-Superstar Travis Kalanick von Uber oder Design-Gott Jony Ive. Warum?

Weil er neue Wege geht, weil er den Endkunden vor das Unternehmen stellt, weil er Usern zuhört – und damit Erfolg hat.

Keine Frage: Microsoft hat derzeit einen Lauf. Man erfindet sich selber neu. Was einst ein grauer Konzern war, wird immer mehr als innovatives Unternehmen wahrgenommen, das neuen Ideen Platz gibt, wo eine neue Aufbruchstimmung herrscht, wo vielversprechende Talente Unterschlupf finden. So ist beispielsweise Windows 10 das erste Microsoft-Betriebssystem seit langem, dessen Start vielerorten heiß erwartet wird. Außerdem werden mittlerweile die mächtigen Office-Programme auf allen Plattformen frei und kostenlos zur Verfügung gestellt und erreichen mehr Menschen denn je.

Das alles ist eine bewusste Abkehr von dem alten Microsoft. Kein Wunder also, dass das neue Microsoft sich nach neuen Zulieferern umsieht, die den frischen Wind noch weiter mit anblasen. Wer relevant bleiben will, der muss sich selber überraschen – und wenn er dazu in Berlin einkaufen geht.

Was bitte ist überhaupt 6Wunderkinder?

Wunderlist aus dem Hause 6Wunderkinder ist eine App, die für alle gängigen mobilen Betriebssysteme sowie als Desktop-Programm kostenlos verfügbar ist. In den bislang fünf Jahren des Bestehens haben die Berliner viel Anerkennung für das Design und die Nutzeroberfläche eingeheimst – unter anderem wird man seit Jahren prominent auf der Startseite des Apple App Stores gefeatured und konnte den einen und anderen Design-Preis abräumen.

Bei 6Wunderkinder gilt die Weisheit: Konzentrier dich auf das, was du kannst. Und so hat man in den letzten Jahren voll und ganz auf die Weiterentwicklung von Wunderlist gesetzt. Im Jahr 2012 wurde das Nebenprojekt Wunderkit („Das Facebook für Produktivität“) nach ein paar Schwierigkeiten bereits nach wenigen Monaten gekippt; lieber holte man andere Apps zur Integration von Wunderlist ins Boot und kümmerte sich mittels öffentlich einsehbarer Listen um den Aufbau einer Community.

Das Ziel von CEO Christian Reber lag bei 100 Millionen Nutzern. Aktuell liegt man geschätzt bei 13 Millionen. Wie viele davon tatsächlich die App regelmäßig nutzen und wie viele wiederum die kostenpflichtige Premiumvariante nutzen ist nicht bekannt.

Aber vielleicht muss man gar nicht so tief in die Analyse der Zahlen gehen. Denn was am Ende zählt ist, dass Microsoft genug Potenzial in dem Dienst sieht, um einen dreistelligen Millionenbetrag dafür hinzublättern.

Microsoft und Berlin – ein perfektes Paar?

Schon länger geistert die Frage durch den Raum: Wird Berlin etwa erwachsen? Vor ein paar Monaten ist z.B. heimlich, still und leise das Online-Reservierungsportal Quandoo für 200 Millionen Euro nach Japan verkauft worden. Immer wieder gibt es kleinere und größere Exits, die zeigen, dass für Visionen und frische Ideen hier ordentlich Geld in die Hand genommen wird.

Aber Microsoft? Ein riesiger Name mit schier unendlicher Cash- und Produktionspower? Den gab es dabei bislang noch nicht. Eine Investition von Microsoft hebt das ganze Geschäft auf ein neues Level. Man kann erwarten, dass ohnehin schon motivierte Unternehmer noch motivierter ans Werk gehen werden, jetzt, da allen klar sein dürfte, dass man auch auf der anderen Seite des Atlantiks mit wachsamem Auge registriert, was hier so passiert.

Es ist natürlich klug von Microsoft, hier auf Einkaufstour zu gehen. Es zeugt von Weitsicht seitens CEO Nadella, den Blick vom Silicon Valley zu lösen und zu registrieren, was an anderen Orten so los ist, an Stellen Projekte auszugraben, die für das Portfolio und die zukünftige Produktentwicklung des Unternehmens sinnvoll sein können.

Aber ist man in Berlin schon weg vom Klitschen-Image, vom Hinterhofgebastel bärtiger Freaks? Hoffentlich noch lange nicht. Ideen und Innovation brauchen nicht nur Koffer voller Geld. Sondern auch jede Menge fruchtbare Wirrnis. Das ist besonders im Hinterkopf zu behalten, wenn jetzt Kritiker laut werden, die den Ausverkauf anprangern und darauf hinweisen, dass sich Microsoft als hirnloser Riese einfach nur im hippen Berlin bedient, um Glaubwürdigkeit und Streetsmarts zu vermitteln. Ist dem wirklich so? Wie bei der Akquise von Skype wird man auch hier abwarten müssen.

Zu guter Letzt: du als Investor

Keine Frage: Microsoft ist heiß. Schon seit langem wird das Unternehmen wieder gehypt, gilt als attraktive Langzeit-Aktie. Ob du bei dem jetzigen Boom von Microsoft einsteigen willst, ist dir überlassen – vielleicht hast du das Gefühl, dass die Aktie überbewertet ist, aber denk daran, dass Windows 10 schon jetzt als Volltreffer gehandelt wird und die Aktie noch steigen könnte.

Darüber hinaus ist das erst der Anfang, was Investitionen in Berlin angeht. Auch wenn 6Wunderkinder schon immer durch seine vielen Kooperationen mit anderen Plattformen und Apps ein Aushängeschild für die Hauptstadt war, ist dies doch ein erster Ritterschlag für die ganze Region.

Es lohnt sich auf jeden Fall im Auge zu behalten, was in Kreuzberg, Mitte, Friedrichshain und Prenzlberg gerade so an kruden und weniger kruden Ideen angespült wird – und für welche großen, börsennotierten Unternehmen der eine oder andere Dienst sinnvoll sein könnte. Nicht zuletzt, weil auch Warren Buffett mittlerweile gerne in Deutschland die Tasche aufmacht.

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Alex Langer hält keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool empfiehlt Apple. The Motley Fool besitzt Aktien von Apple.



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