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Evonik Aktie: Eine Megatrend-Aktie für dein Dividendendepot

Altlasten?! Wer will die schon? Niemand möchte sich damit rumplagen. Und trotzdem kannst du von ihnen profitieren – mit der Aktie der Evonik Industries AG (ETR:EVK) (FRA:EVK). Was sich zunächst wie ein Widerspruch anhört, liegt in der Aktionärsstruktur der Gesellschaft begründet.

Die Evonik AG ist ein noch junges Unternehmen. Sie wurde im September 2007 ins Leben gerufen und ist den meisten bis heute nur als Trikotsponsor von Borussia Dortmund (ETR:BVB) (FRA:BVB) bekannt. Die historischen Wurzeln von Evonik reichen jedoch bis in die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts zurück.

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2007 wurden Unternehmen der Branchen Chemie, Energie und Immobilien aus dem sogenannten „weißen Bereich“ der RAG Aktiengesellschaft, die 1969 als Ruhrkohle AG gegründet worden war, in der Evonik AG zusammengefasst. Im November 2007 übertrugen die Altaktionäre ihre Anteile direkt oder indirekt für jeweils einen Euro auf die neugegründete RAG-Stiftung.

Zweck der RAG-Stiftung

Die 2007 gegründete RAG-Stiftung gewährleistet die sozialverträgliche Beendigung des subventionierten Steinkohlenbergbaus der RAG AG bis zum Ende des Jahres 2018. Darüber hinaus wird die RAG-Stiftung die Finanzierung der Verpflichtungen aus den Ewigkeitsaufgaben des Steinkohlenbergbaus der RAG ab 2019 übernehmen.

Eine wesentliche Rolle dabei spielt die Beteiligung an Evonik, die derzeit bei 67,9 % liegt. Über Dividenden und Aktienverkäufe möchte die Stiftung regelmäßige Einnahmen erzielen.

Geschäftstätigkeit

Mit 35 % der Umsätze ist der Bereich „Specialty Materials“ der größte. Hier werden polymere Werkstoffe sowie Zwischenprodukte vor allem für die Gummi- und Kunststoffindustrie produziert. Dicht dahinter mit 32 % liegt „Consumer, Health & Nutrition“ mit Produkten für Konsumgüter des täglichen Bedarfs, der Tierernährung und Healthcare. 25 % steuert „Resource Efficiency“ bei, die den Automobilsektor, die Farben- und Lack- sowie Bauindustrie mit umweltfreundlichen und energieeffizienten Systemlösungen beliefert. Der restliche Umsatz stammt aus dem Servicegeschäft.

Evonik möchte vor allem von den sogenannten Megatrends profitieren. Dazu zählen zum Beispiel Gesundheit und Ernährung, die effizientere Nutzung von Ressourcen und die Globalisierung unter anderem mit dem Wunsch der Menschen nach einem westlichen Lebensstil.

So ist Evonik etwa Weltmarktführer bei DL-Methionin und hat über 50 Jahre Erfahrung in der Herstellung und im Vertrieb. DL-Methionin ist eine Aminosäure für die umweltschonende Ernährung, insbesondere von Geflügel und Schweinen. Als Bausteine aller Proteine sind Aminosäuren lebensnotwendige Nährstoffe für Mensch und Tier.

Einige von ihnen – wie Methionin – sind essenziell, da die Tiere diese nicht selbst im Körper synthetisieren können, sondern täglich mit der Nahrung aufnehmen müssen. Geflügel benötigt aus speziellen physiologischen Gründen besonders viel Methionin: In der Regel reicht das in Futterkomponenten wie beispielsweise Getreide oder Sojaextraktionsschrot natürlich vorkommende Methionin nicht aus, um den Bedarf der Tiere zu decken.

Die Ergebnisse der letzten Jahre waren – ohne Berücksichtigung von Immobilienverkäufen – rückläufig. So sank der bereinigte Gewinn pro Aktie von € 2,70 in 2011 auf € 1,59 in 2014. In diese Zeit fielen allerdings auch erhebliche Investitionen wie in einen Methionin-Komplex in Singapur oder die Ausweitung der Silikon-Produktion in Essen.

Die Konzentration auf die Megatrends sollte für steigende Ergebnisse sorgen. Der optimistische Ausblick des Managements bestätigt dies, und die genannten Investitionen tragen bereits jetzt zum Umsatzwachstum bei.

Die Rolle der Großaktionäre

Neben der RAG-Stiftung gibt es noch die Private-Equity-Gesellschaft CVC Capital Partners, der noch 9,4 % der Aktien gehören. Beide Aktionäre haben erklärt, ihre Aktien ganz (CVC) oder teilweise (RAG) verkaufen zu wollen.

Eine solche Aussage belastet natürlich den Kurs – sie bietet dem Foolischen Investor mit langfristigem Horizont aber auch Einstiegschancen, wenn der Markt mal wieder zu kurzfristig denkt. Denn durch die Aktienverkäufe wird das eigentliche Geschäft von Evonik ja nicht betroffen.

Die RAG-Stiftung hat darüber hinaus den politischen Auftrag, die dauerhaften Folgekosten des Steinkohlenbergbaus in Deutschland nach dem Ende der Förderung 2018 zu tragen. Für die RAG-Stiftung ist Evonik also ein wichtiges Investment, um daraus laufende Einnahmen, insbesondere auch Dividenden, zu erzielen.

Evonik selbst schreibt im Geschäftsbericht 2014 von einer nachhaltigen Ausschüttungspolitik, „die das Wachstum des Unternehmens nicht einschränkt, zugleich aber den Dividendenerwartungen unserer Anteilseigner Rechnung trägt“ und Dividendenkontinuität.

Zum Schluss betrachten wir, wie viel des jährlichen Gewinns an die Aktionäre verteilt wird und ob die Dividenden auch nachhaltig sind.

2014 2013 2012
Gewinn pro Aktie in € 1,59 1,73 2,31
Dividende in € 1,00 1,00 0,92
Ausschüttungsquote in % 62,9 57,8 39,8

Gewinn pro Aktie bereinigt um außerordentliches Ergebnis; Quelle: Geschäftsbericht des Unternehmens

Im Einklang mit dem gesunkenen Gewinn ist die Ausschüttungsquote gestiegen, liegt aber immer noch im akzeptablen Bereich. Eine Dividende von einem Euro entspricht bei einem Kurs von EUR 33,553 (21.05.2015) einer Rendite von knapp 3 %.

Die RAG-Stiftung benötigt vom Jahr 2019 an etwa 220 Millionen Euro jährlich für ihre Aufgaben. Bei der derzeitigen Dividende braucht sie dafür rund 47 % der Aktien, so dass noch ca. 20 % aller Evonik-Aktien auf den Markt kommen könnten. Möglicherweise – abhängig von der Dividendenhöhe und den anderen Anlagen der Stiftung – fällt diese Zahl auch höher aus.

Fazit

Evonik bietet dir die Möglichkeit, an der Seite des Großaktionärs RAG-Stiftung, der auf regelmäßige Zahlungen angewiesen ist, interessante Dividenden zu vereinnahmen und von internationalen Megatrends zu profitieren.

Die Verkäufe von RAG und auch der Ausstieg von CVC könnten sich kurzfristig auf die Aktie auswirken. Für Foolishe Anleger zählt aber das langfristige Potential des Evonik-Geschäfts. Und das sieht für mich durch die Investitionen in die richtigen Bereiche positiv aus. Große Aktienverkäufe, die Druck auf den Preis ausüben, können für langfristig planende Anleger nur lohnend sein.

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Peter besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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