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Gräbt das Bergbauunternehmen Newmont Mining ein zu tiefes Loch?

Newmont Mining Corp (NYSE:NEM) (FRA:NMM) begann sein Leben als Fonds für Investitionen in Bergbauunternehmen. Das blieb so, bis aktivistische Investoren das Unternehmen zu fassen bekamen. Diese abzuwehren hatte einen spürbaren Einfluss auf die Bilanz des Unternehmens, was die Verschuldung angeht.

Mehr als seine Einzelteile

Das Unternehmen, was 1925 erstmals Aktien öffentlich ausgab, wurde gegründet, damit sein Gründer Bergbauwertpapiere unter einem Dach bündeln konnte. Es war ein wenig wie ein Investmentfonds. Bis 1980 brache es 28 verschiedene Produkte zu Anlagen in der ganzen Welt heraus. Die Börse glaubte jedoch, dass die einzelnen Teile von Newmont mehr wert sind als das gesamte Unternehmen.

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Dies führte dazu, dass verschiedene aktivistische Investoren versuchten, das Unternehmen auseinanderzubrechen oder es zu kaufen und es dann in Einzelteilen zu verkaufen. Newmont war in der Lage, diese Angriffe abzuwehren, allerdings mit Kosten. Es zahlte eine besondere Dividende pro Aktie in Höhe von 33 USD, die 1987 insgesamt 2,2 Milliarden USD wert war. Dies wurde größtenteils durch Schulden finanziert und erforderte den Verkauf von Anlagegütern in den folgenden zwei Jahren, um die Rechnung zu begleichen.

Quelle: Public Domain, von Wikimedia Commons

Quelle: Public Domain, Wikimedia Commons

Das ist einer der Hauptgründe, warum das Unternehmen heute auf Gold spezialisiert ist und etwas weniger auf Kupfer. Tatsächlich hat das Unternehmen zwölf Jahre lang ausschließlich Gold gefördert. Bis zum Beginn dieses Jahrhunderts hatte es keine Aktivitäten im Kupfermarkt.

Obwohl die Schulden in den Jahren mal gestiegen und mal gesunken sind, bleiben sie ein spürbares Problem. Ein kurzer Blick auf die Bilanz zeigt, dass die langfristigen Schulden bei knapp 6,5 Milliarden USD liegen. Dies ist der größte Eintrag auf der Fremdkapitalseite. Diese Zahl stieg in den letzten zehn Jahren sowohl absolut als auch relativ. Zehn Jahre zuvor beispielsweise machten die Schulden weniger als 20% der Kapitalstruktur von Newmont aus. Ende 2014 lag die Zahl nahe bei 40%.

Obwohl die Unternehmensräuber nicht für die heutigen Schulden verantwortlich sind, haben sie Newmont sicherlich auf einen schwierigen Pfad geführt, einen der gespickt war mit Schuldscheinen. In der Goldbergbaubranche sind Schulden keine Seltenheit. Eine Mine aufzubauen kostet eine Menge Geld, welches vorgeschossen werden muss. Das geförderte Gold hingegen benötigt Jahre, bis es auf der Einnahmenseite auftaucht.

Bei Barrick Gold Corporation machen Schulden beispielsweise die Hälfte der Kapitalstruktur aus. Bei der deutlich kleineren Royal Gold, Inc USA jedoch liegt die Zahl bei nur 12% der Kapitalstruktur.

Ein begrenzender Faktor

Wenn du dir die drei Unternehmen anschaust und bestimmen müsstest, welches davon am besten einen niedrigen Goldpreis überstehen kann, würde Royal Gold Punkte bekommen, weil es die geringsten Schulden hat. Die Größe von Newmont und Barrick würde diesen Unternehmen zwar Einfluss bei Kreditgebern verschaffen, aber es wäre besser, überhaupt keine Kreditgeber haben zu müssen wie der schuldenfreie Konkurrent Franco-Nevada Corporation. Franco-Nevadas Geschäft muss keine Zinsen erwirtschaften, während Newmont letztes Jahr 361 Millionen USD an Zinsen stemmen musste. Diese Zahl ist dreieinhalb Mal so groß wie vor zehn Jahren, obwohl sich der Schuldenanteil des Unternehmens in der gleichen Zeit nur verdoppelt hat.

Das ist kein kleines Problem für ein Unternehmen wie Newmont, welches keine Preissetzungsmacht hat und dessen Umsatz damit von den volatilen Rohstoffpreisen abhängt. Zu viele Schulden anzuhäufen, könnte schnell zum Problem werden, wenn der Goldpreis unter die Herstellungskosten fällt.

Die Schulden werden auch auf der Wachstumsseite ein Problem. Mit so vielen Schulden in der Bilanz könnte eine große Fusion oder ein großer Zukauf schwierig werden. Aber auch die Finanzierung neuer Minen ist problematisch, wenn sie nicht durch die Einnahmen gedeckt sind, die durch das Minengeschäft erzielt werden. Jede neue Verbindlichkeit erhöht die laufenden Kosten und macht es deutlich schwerer, Gewinn zu erzielen. Du muss deshalb zwar nicht gleich schlaflose Nächste haben, jedenfalls nicht gleich jetzt, aber es ist ein Problem, welches du im Auge behalten solltest.

Ein einzelner Eintrag

Newmont Nevada Gold Mine. Quelle: Uncle Kick-Kick, Wikimedia Commons

Newmont Nevada Gold Mine. Quelle: Uncle Kick-Kick, Wikimedia Commons

Obwohl es keine große Sache ist, gibt es einen weiteren Punkt bei den Verbindlichkeiten von Newmont, den man verstehen sollte: „Rückstellungen für Sanierung und Rekultivierung“. Diese Zahl ist in der Bergbaubranche üblich und zeigt die Kosten, die Newmont einplant, um die Minen wieder in den natürlichen Zustand zu versetzen, nachdem sie ausgebeutet sind. Es ist die zweitgrößte Zahl im Posten Fremdkapital.

Diese Kosten basieren auf Umwelt- und Sicherheitsauflagen. Allerdings sollte man sich bewusst sein, dass eine Änderung der Regeln auch eine Änderung der Ausgabenhöhe bedeuten kann.

Es ist daher sinnvoll, die Zahl im Auge zu behalten, um größere Änderungen rechtzeitig zu entdecken. Gesetzesänderungen oder unerwartete Vorkommnisse in einer einzelnen Mine könnten die Ursache für solche Änderungen sein. In beiden Fällen solltest du verstehen, warum eine große Veränderung stattgefunden hat, da diese einen langfristigen Einfluss auf die Finanzen des Unternehmens haben kann.

Sei aufmerksam aber nicht besorgt

Im Großen und Ganzen ist der größte Fremdkapitalposten von Newmont nicht außergewöhnlich im Vergleich zu ähnlich großen Wettbewerbern. Der Rest seiner Verbindlichkeiten ist ziemlich normal. Es gibt nichts, was darauf hinweist, dass du dir Sorgen machen müsstest. Allerdings solltest du die Schulden des Unternehmens im Auge behalten und verstehen, was diese für das Unternehmen bedeuten.

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Dieser Artikel wurde von Reuben Brewer auf Englisch verfasst und am 18.03.2015 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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